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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Woche in L. A. Höchstens in zwei. Falls sich die Reparaturarbeiten verzögern sollten, komme ich zumindest für eine Nacht.“
    „Ist das ein Versprechen?“
    „Das ist ein Versprechen, mein Herz.“
    Beim Blick in seine Augen summte jeder Nerv in Sydneys Körper vor Freude. Er war, wie sie wusste, ein Mann, der zu seinem Wort stand. Diesmal fuhr sie nicht mit einem verwundeten Herzen aus Chalo Canyon ab.
    Sie fühlte sich noch immer ganz schlapp vor Glück, als sie sich ein paar Stunden später aus dem Bett wälzte, duschte und anfing, ihre Sachen zu packen. Sie trat in einen leichten Nieselregen hinaus und ging auf ein schnelles Frühstück ins Café, wo Henry Three Pines, die knorrigen Finger um einen Becher mit Lulas schwarzem, dampfendem Gebräu gelegt, sie bereits erwartete.
    „Dieses Jahr brauchen wir die Schlangen nicht, damit sie die Götter um mehr Regen bitten“, sagte er, als sie sich zu ihm setzte.
    „Nein, dieses Jahr nicht.“
    Eines Tages, dachte Sydney, werde ich einen Film über den berühmten Schlangentanz der Hopi machen, der jeden Sommer nach acht Tagen geheimer Rituale stattfand. Aber sie würde ihn nur aus gebotener Entfernung filmen. Sie hatte keine Sehnsucht danach, den Tänzern zu nahe zu kommen, die mit lebendigen Klapperschlangen tanzten, um sie anschließend wieder in die Freiheit zu entlassen, damit sie den Göttern die Bitte des Stammes um Regen überbrachten.
    Sie und Henry saßen eine Weile in kameradschaftlichem Schweigen beieinander und schauten in den Regen hinaus, bis Sydney schließlich aufseufzte.
    „Ich fahre heute nach Hause zurück.“
    „Das habe ich gehört“, sagte er ruhig. „Es ist eine weise Entscheidung, kleines Eichhörnchen. Du hast hier gefunden, wonach du gesucht hast.“
    An ihrem Hals breitete sich eine feine Röte aus und kroch in ihre Wangen. Henrys verwittertes Gesicht legte sich in eine Million Falten.
    „Ich meine den Frieden, den dein Geist brauchte“, sagte er lächelnd. „Aber es ist auch gut, dass du Reece gefunden hast.“ Seine Hand schloss sich über ihrer. „Dein Vater würde sich sehr für dich freuen.“
    „Das glaube ich auch.“
    Sydney dachte noch über Henrys Worte nach, während sie ihre Rechnung bezahlte und sich von Lula und Martha verabschiedete. Obwohl ihre Dokumentation noch ein paar Lücken hatte, die zu füllen ihr einige Mühe bereiten würde, verließ sie Chalo Canyon weit gelassener, als sie es bei ihrer Ankunft gewesen war.
    Gelassen und freudig erregt zugleich.
    Als Sydney auf die zweispurige Straße abbog, die stadtauswärts führte, brachen ganz unerwartet die Sonnenstrahlen durch die Wolken, als wären sie ein Echo auf ihre gehobene Stimmung. Sie hatte beschlossen, den Umweg über den Canyon zu nehmen und nicht über die Privatstraße, die über Sebastians Land führte, zu fahren, obwohl sie sich dadurch zwanzig Meilen erspart hätte und die Versuchung groß war, Sebastian zum Abschied noch eine lange Nase zu machen.
    Kurz vor Erreichen der Staatsstraße nahm Sydney fast unbewusst den Fuß vom Gas. Wenn sie in südlicher Richtung fuhr, würde sie nach Phoenix und zum Flughafen kommen. Führe sie aber nach Norden, würde sie die Straße an den Canyonrand und zu dem Parkplatz bringen, auf dem sie und ihre Crew ihre Fahrzeuge abgestellt hatten, bevor sie in den Canyon hinuntergestiegen waren.
    Der Blazer verlangsamte seine Fahrt und kam schließlich zum Stehen. Sydney legte ihre gefalteten Hände aufs Lenkrad und schaute durch die Windschutzscheibe auf die Straße. Die Sonne schien immer noch durch die grauen Wolken, aber das Licht wurde von Moment zu Moment schwächer. Sie nagte an ihrer Unterlippe und dachte daran, wie gern sie noch ein paar Aufnahmen von den Ruinen machen würde. Sie hatte Zeit. Ihre Maschine nach L. A. ging erst in vier Stunden.
    Sie grub in ihrer Tasche, zog ihr Handy heraus und wählte Reese’ Nummer. Sie hatte gerade die Hoffnung aufgegeben, als seine Stimme ertönte.
    „Henderson.“
    Sie konnte ihn über das Röhren der Maschinen im Hintergrund kaum verstehen. Er musste unten am Damm sein, in der Nähe des Monsterkrans.
    „Reece, ich bin’s, Sydney. Ich bin auf dem Weg zum Flughafen.“
    „Fahr vorsichtig. Ruf mich an, wenn du da bist.“
    „Mach ich. Hör zu, ich bin nur ein paar Meilen von dem Pfad entfernt, der in den Canyon führt. Ich gehe noch mal kurz runter, solange das Licht noch anhält.“
    „Was?“ Er musste schreien, um den ohrenbetäubenden Lärm im Hintergrund zu
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