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JULIA HOCHZEITSBAND Band 19

JULIA HOCHZEITSBAND Band 19

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
Autoren: JILL MARIE LANDIS JACKIE BRAUN JO LEIGH
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inneren Unruhe nachzugeben. Nein, diese Reise erinnerte ihn vielmehr an eine Flucht.
    Um neun Uhr traf Dayle ihn im Restaurant des Hotels. Max nippte an einem Espresso und blätterte eine englischsprachige Zeitung durch. Nachdem er sich wieder die ganze Nacht unruhig hin und her gewälzt hatte, war er im Morgengrauen aufgestanden.
    Zwei Espressos später war er immer noch nicht richtig wach. Aber dann entdeckte er Dayle. Diese Frau brachte es fertig, ihm das Blut doppelt so schnell durch die Adern zu pumpen. Wenn sie in der Nähe war, konnte man getrost auf Koffein verzichten.
    Dayle hatte sich eine bequeme schwarze Jeans angezogen, die ihre langen Beine betonte, hatte sich aber gleichzeitig für Highheels entschieden. Max liebte Highheels. Je höher, desto besser.
    Er faltete die Zeitung zusammen und legte sie zur Seite. Die zarte Erregung ließ sich leider nicht so leicht ignorieren. Trotzdem schob er seine Gefühle entschlossen beiseite. „Guten Morgen. Du siehst wundervoll aus. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“
    „Sehr gut, danke.“ Dayle gab dem Kellner mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie einen Espresso wünschte, und setzte sich auf den Platz gegenüber. „Und du? Wie hast du geschlafen?“
    „Grauenhaft. Ich habe mich ständig hin und her gewälzt. Die ganze Nacht habe ich mir vorstellen müssen, wie du rote Seide trägst. Das hat mich wach gehalten.“
    Er sagte die Wahrheit. Aber trotzdem verdrehte Dayle die Augen. „Aha.“
    Max zuckte die Schultern. Wenn sie nur wüsste, dachte er. „Was steht eigentlich für heute auf unserem Terminplan?“
    Am Tag zuvor hatten sie ihr letztes Meeting mit Geschäftsfreunden gehabt. Das hieß, dass sie ihre ungeteilte Aufmerksamkeit ab sofort ihren Hochzeitsvorbereitungen widmen konnten. Max musste nur daran denken, und schon krampfte sich sein Magen zusammen.
    Dayle zog ein kleines Notizbuch aus ihrer Tasche, klappte es auf und schaute auf die lange Liste der Dinge, die sie noch zu erledigen hatte.
    „Lass uns mal sehen“, begann sie, „gestern Nachmittag haben wir uns schon um den Blumenschmuck gekümmert.“ Sie setzte einen Haken an den Eintrag.
    „Nachdem du eine Ewigkeit gebraucht hast, dich zu entscheiden“, bemerkte Max trocken.
    „Fang nicht schon wieder an“, warnte Dayle.
    Max hob die Hände. „Ich will nur sagen, dass jemand mit deinen Ansprüchen jedes Recht verspielt hat, mir vorzuwerfen, ich wäre zu wählerisch.“
    Es überraschte ihn immer noch, wie umständlich sie sich verhalten hatte. Beinahe hätte man glauben können, dass es sich um eine Verzögerungstaktik handelte. Aber aus welchen Gründen sollte Dayle ihre Hochzeit verzögern wollen?
    „Ich wollte nun mal weiße Calla-Lilien.“
    „Ja. Die Blüten mussten unbedingt einen bestimmten Durchmesser aufweisen und auch in jeder anderen Hinsicht genau gleich aussehen.“
    „Ich mag es halt, wenn alles einheitlich aussieht.“ Dayle zuckte die Schultern.
    „Die Stängel müssen mit roséfarbenem Band gebunden werden. Nicht rosa und nicht rötlich. Sondern rosé“, fuhr Max fort und ahmte ihre Stimme nach.
    „Was ist falsch daran, wenn man genau weiß, was man will?“, erwiderte Dayle.
    Max konnte nicht widersprechen. „Aber wie es in einem berühmten Song schon heißt“, musste er trotzdem unbedingt hinzufügen, „man bekommt nicht immer, was man sich wünscht.“
    Konnte Max nicht selbst ein Lied davon singen?
    Dayle schaute auf und musterte ihn kurz aus ihren dunklen Augen. Seltsamerweise klang ihre Stimme etwas resigniert, als sie antwortete. „Du hast recht, man bekommt nicht immer, was man sich wünscht. Deshalb ist es immer gut, einen Plan B zu haben.“
    „Mit anderen Worten, du hast dich entschieden.“ Dayle schien nicht zu begreifen, und Max fügte hinzu: „Das hast du doch sagen wollen, oder?“
    Max war überzeugt, dass sie sich schon längst nicht mehr über Blumen oder Bänder oder Farben unterhielten, als Dayle erwiderte: „Manchmal ist der zweite Plan klüger als der erste.“ Sie befeuchtete sich die Lippen. „Die sichere Wahl.“
    Max war überrascht. „Die sichere Wahl?“, wiederholte er.
    „Unbedingt.“ Dayle räusperte sich und konzentrierte sich wieder auf ihre Liste. „Ich möchte heute die Torte bestellen. Ich habe schon ein paar Konditoreien in der Nähe des Markusplatzes herausgesucht, bin aber gerne offen für andere Vorschläge.“
    Sie hatte wohl beschlossen, das Thema zu wechseln. Auch gut, stimmte Max innerlich zu.
    Die
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