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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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zu dir, wie du dich aufführst.“
    „Schließlich bin ich jetzt eine selbstbewusste verheiratete Frau.“ Polly wirbelte so temperamentvoll herum, dass sie um ein Haar über ihre Schleppe gestolpert wäre. Benommen hielt sie still, bis Maggie den zarten Schleierstoff entwirrt hatte. „Ich kann bestens auf mich selbst aufpassen und lasse mich nicht gängeln!“, brüstete Polly sich.
    „Du bist unmöglich!“ Maggie versuchte, den Reißverschluss des Brautkleides hinunterzuziehen. „Manchmal merkst du einfach nicht, was du anrichtest, Polly. Als Raschid dich in der Kirche sah, konnte er den Blick nicht von dir abwenden. Und das ist kein Wunder, denn du hast wirklich super ausgesehen! Aber vorhin hat Raschid ein Gesicht gemacht … also, ich an deiner Stelle würde mich bei ihm entschuldigen.“
    „Unsinn“, winkte Polly ab. „Damit fange ich gar nicht erst an.“ Maggie ließ sich nicht beirren.
    „Und was Chris betrifft, der ständig um dich herumscharwenzelt ist …“
    „Na und?“ Polly wandte sich ab. Wann würde sie Chris wiedersehen? War es nicht verständlich, dass sie die letzte Gelegenheit nutzte, mit ihm zusammen zu sein?
    Besorgt runzelte Maggie die Stirn. „Er hat dich angeschaut … So habe ich ihn noch nie erlebt, wenn er mit dir zusammen war.“ Polly hatte davon nichts bemerkt. Wäre es nicht verrückt, wenn Chris ausgerechnet an dem Tag, an dem ich einen anderen heirate, erkennt, dass ich eine begehrenswerte Frau bin? schoss es ihr durch den Kopf.
    Nachdem Polly in einem eleganten Reisekostüm zurückgekehrt war, musste sie von der Eingangstreppe des Hauses nach alter Sitte den Brautstrauß unter die versammelten Gäste werfen. Die Gesichter verschwammen etwas vor Pollys Augen, und sie schwankte leicht, als sie das Gebinde schleuderte. Die Stufen zu bewältigen, kam ihr vor, als ginge sie eine Rolltreppe in der falschen Richtung hinunter. Auf der untersten Stufe stolperte sie, aber starke Arme fingen sie auf.
    „Ups!“ Polly kicherte und begegnete Raschids eisigem Blick. „Komm ja schon“, versprach sie mit schleppender Stimme. „Nur keine Sorge.“
    Der Schluckauf begann auf der Fahrt zum Flughafen. Entsetzt hielt Polly sich die Hand vor den Mund, und ihre Hochstimmung begann abzuflauen. Erst jetzt wurde Polly bewusst, dass Raschid die ganze Zeit über nicht gesprochen hatte. Als sie in die luxuriöse Salonkabine des Privatjets geführt wurde, sah sie Raschid bittend an, aber er bedachte sie nur mit einem vernichtenden Blick. Ihr war zum Weinen zumute. Hilflos suchte sie nach Worten der Entschuldigung. Nachdem die Maschine abgehoben hatte, brachte Polly sie stockend hervor.
    Raschid stand auf und zog sie auf die Füße. „Du bist betrunken!“, stellte er verächtlich fest.
    „Beschwipst“, berichtigte sie ihn matt, und plötzlich kamen ihr die Tränen.
    Als Raschid sie ebenso unvermittelt wieder freigab, sank Polly auf ihren Sitz zurück. Beschämt wurde ihr bewusst, dass Raschid recht hatte, und sie versuchte erneut, sich zu entschuldigen. Unter dem Einfluss des Champagners hatte sie ihre Furcht vor Raschid verloren, doch jetzt kehrte sie zurück.
    „Sei still!“, unterbrach er sie schroff. „Es war schon traurig genug, dass ich mich mit einer Braut abfinden muss, die sich für Geld verkauft. Aber dass du es wagst, dich als meine Frau so unmöglich aufzuführen, ist der Gipfel!“
    „Es tut mir leid“, brachte Polly schluchzend hervor.
    „Ich sagte, du sollst still sein!“, wies Raschid sie eisig zurecht. „Du hast mich getäuscht, dafür wirst du büßen. Nach deinem beschämenden Auftritt verbiete ich dir, den Palast zu verlassen!“
    „Das hatte ich sowieso nicht vor!“ Pollys Tränen flossen noch heftiger.
    „Ich erkenne dich solange nicht öffentlich als meine Frau an, bis du gelernt hast, dich wie eine Dame zu benehmen“, fuhr Raschid unbarmherzig fort. „Ein so schauderhaftes Verhalten, wie du es heute an den Tag gelegt hast, habe ich in meinem ganzen bisherigen Leben an keinem anderen Menschen beobachtet!“
    Die Abkanzelung gab Polly den Rest. Die aufgestauten Gefühle, Ängste und Spannungen der letzten Tage brauchten ein Ventil. „Ich … hasse dich!“, rief sie außer sich. „Wie kannst du es wagen, mich zu beleidigen? Ich habe mein Bestes gegeben! Ich habe sogar versucht, dich nicht merken zu lassen, dass du der Letzte wärst, den ich geheiratet hätte … Aber wegen des Geldes blieb mir ja nichts anderes übrig! Und wenn du mich auch nicht willst,
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