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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98
Autoren: SUSAN MALLERY
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war nicht so wichtig. Gage hatte eine Beziehung zu dem Mann aufgebaut, das allein zählte.
    „Sie ist nach New York City gegangen“, fuhr Gage fort und steckte das Kaugummipäckchen wieder in die Brusttasche. „Sie wollte Model werden.“
    Der Maskierte schaute Kari an und zuckte dann die Schultern. „Hübsch genug ist sie ja. Aber wenn sie wieder zurück ist, hat es wohl nicht so geklappt mit der Karriere.“
    Gage seufzte theatralisch. „Ich glaube kaum. All der Schmerz und das Leiden waren umsonst.“
    Kari verlor langsam die Geduld – mit Gage und mit dem Bankräuber. Doch irgendetwas sagte ihr, dass jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt war, um sich aus dem Griff des Kriminellen loszureißen.
    Währenddessen hoffte Gage inständig, dass Kari noch einen Moment mitspielen würde. Obwohl alles in ihm drängte, sie auf der Stelle aus den Händen dieses Schufts zu befreien, zwang er sich, gelassen und konzentriert zu bleiben. Er musste außer Kari noch andere beschützen. Mit Kunden und Angestellten zusammen befanden sich fünfzehn unschuldige Personen in diesen alten Mauern. Fünfzehn überrumpelte Menschen und vier kaltblütige Männer mit Pistolen. Dieses Verhältnis gefiel Gage ganz und gar nicht.
    Er schaute aus den Augenwinkeln zu den Fenstern hinüber, um das Sonderkommando zu überprüfen, das die Bank in diesem Moment umstellte. In einer Minute mussten die Jungs ihre Stellung eingenommen haben.
    „Wollen Sie, dass ich sie umbringe?“, fragte der Bankräuber.
    Kari schnappte entsetzt nach Luft. Ihre großen blauen Augen weiteten sich, und jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    Gage kaute auf seinem Kaugummi herum und zuckte dann die Schultern. „Es ist zwar freundlich von Ihnen, mir das anzubieten, aber ich glaube, ich werde mich zum passenden Zeitpunkt selbst mit ihr auseinandersetzen.“
    Das Team hatte seinen Platz inzwischen fast eingenommen. Gages Herz raste, aber er ließ sich nichts anmerken. Noch ein paar Sekunden, dachte er. Noch …
    „Hey, sieh mal!“
    Einer der Bankräuber im hinteren Teil des Raumes hatte sich plötzlich umgedreht. Ein Polizist war den Bruchteil einer Sekunde zu spät in Deckung gegangen. Der Gangster, der Kari in der Gewalt hatte, fluchte laut.
    „Verdammt! Zum Teufel mit …“
    Mehr brachte er nicht heraus, denn Gage sprang auf ihn zu, entriss Kari seinen Händen, rief ihr zu, sich hinzulegen, und stieß dann mit voller Kraft dem Bankräuber seinen Stiefel in den Bauch.
    Der Mann schrie auf, sackte kraftlos zu Boden und wurde sofort von zwei Mitgliedern des Sonderkommandos in Handschellen gelegt.
    Das Team war jedoch nicht schnell genug gewesen, um den Mann neben Ida Mae festnehmen zu können. Ein Schuss ging los.
    Gage reagierte, ohne nachzudenken. Er warf sich auf Kari und schützte ihren Körper mit seinem. Ein halbes Dutzend Schüsse wurde abgegeben, bevor Stille eintrat.
    „Beweg dich nicht“, zischte er ihr ins Ohr.
    „Das kann ich auch gar nicht“, stöhnte sie.
    Nach einer Weile, die beiden wie eine Ewigkeit erschien, wahrscheinlich aber nur einige Sekunden dauerte, vernahmen sie die Stimme eines der Gangster. „Ist ja schon gut. Ich ergebe mich.“
    Man hörte einige Geräusche, und schließlich rief ein Mann laut: „Gefahr vorüber!“
    Er rief das noch ein paar Mal, bis Gage endlich von Kari herunterrollte und zu den anderen hinüberschaute. Es ging allen gut, und auch Ida Mae war nichts geschehen. Nachdem der Bankräuber, der sie in Schach gehalten hatte, angeschossen worden war, hatte sie ihm in den Unterleib getreten. Er hatte die Pistole fallen lassen und war dann festgenommen worden.
    Der Leiter des Sonderkommandos ging zu Gage hinüber und schaute ihn an. Der Mann war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, trug einen Schutz vor dem Gesicht und war über und über mit Munition behängt.
    „Ich weiß immer noch nicht, ob Sie ein verflixter Narr oder ein besonders mutiger Mann sind. Eins von beidem müssen Sie sein, sonst hätten Sie sich nicht ungeschützt in einen bewaffneten Bankraub begeben.“
    Gage setzte sich auf und lächelte. „Irgendeiner musste es ja tun, und ich glaube kaum, dass einer Ihrer Männer freiwillig gegangen wäre. Außerdem wissen wir doch, wie diese Kleinstadtkriminellen sind. Sie sind an den Anblick von Sheriffs gewöhnt, aber ihr mit eurer schwarzen Kluft hättet ihnen eine Todesangst eingejagt. Sie hätten vielleicht überreagiert und jemanden erschossen.“
    Der Mann nickte. „Wenn Sie jemals vom
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