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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98
Autoren: SUSAN MALLERY
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trat zurück, um ihn einzulassen, und schloss die Tür hinter ihm. „Wieso glaubst du, dass ich genug Zeit zum Einkaufen hatte?“
    „Selbst wenn du nichts zum Essen hättest, könnte ich immer noch zu mir gehen und ein paar Steaks holen, die im Kühlschrank liegen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe tatsächlich heute Morgen eingekauft. Da mir das Geld ausgegangen war, wollte ich anschließend in der Bank einen Scheck einlösen.“ Sie runzelte die Stirn. „Jetzt erst fällt mir übrigens auf, dass ich ihn noch immer nicht eingelöst habe.“
    „Das kannst du morgen machen.“
    „Das werde ich wohl müssen.“
    Sie führte ihn in die Küche. Es ist seltsam, ihn hier zu haben, dachte sie, eine seltsame Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart. Wie oft hatte er vor acht Jahren mit ihnen zu Abend gegessen. Ihre Großmutter hatte ihn immer an ihrem Tisch willkommen geheißen. Kari war unsterblich in ihn verliebt gewesen und hatte es wunderbar gefunden, dass er mit ihr essen wollte. Sie fand es sogar wunderbar, wenn sie ihm beim Autowaschen Gesellschaft leisten durfte. Ein paar Stunden in Gages Gesellschaft waren alles gewesen, was sie gebraucht hatte, um glücklich zu sein. Das Leben war in jenen Tagen noch sehr viel einfacher gewesen.
    Er lehnte sich gegen den Schrank und schnupperte. „Es duftet verflixt gut. Und irgendwie sehr vertraut.“
    „Das ist Großmutters Spaghettisaucenrezept. Außerdem versuche ich, ein Brot in ihrer uralten Brotmaschine zu backen. Ich weiß allerdings nicht, ob es was wird.“
    „Diese Maschine funktioniert sicher immer noch großartig“, erklärte er gelassen, und seine angenehm tiefe Stimme machte ihr eine Gänsehaut.
    Was hatte sie nur? Schließlich war er nur ein Provinzsheriff aus Possum Landing. Sie hingegen lebte in New York City und hatte sogar als Model Karriere gemacht. Eigentlich sollte Gage Reynolds sie kaltlassen. Doch seltsamerweise war dem nicht so.
    „Hast du schon all den Papierkram erledigt, der nach einem Banküberfall anfällt?“, erkundigte sie sich, während sie die Sauce umrührte.
    „Alles erledigt.“ Er ging zum Küchentisch hinüber und nahm die Flasche Wein auf, die dort stand.
    „Kari Asbury, das ist ja Alkohol. Hast du dieses Teufelsgebräu etwa in unsere heilige Stadt gebracht?“
    Sie sah auf und lachte. „Genau. Ich wusste, dass man hier nirgends Alkohol verkaufen darf, und habe mir deshalb meinen eigenen mitgebracht. Ich habe den Wein auf meinem Weg vom Flughafen hierher gekauft.“
    „Ich bin schockiert.“
    Sie lächelte. „Dann interessiert es dich wahrscheinlich auch nicht, dass Bier im Kühlschrank steht.“
    „Ganz und gar nicht.“ Er ging zum Kühlschrank hinüber und holte sich eine Flasche heraus. Als er ihr auch ein Bier anbieten wollte, schüttelte sie den Kopf.
    „Ich warte bis zum Abendessen und trinke dann Wein.“
    Als ob er schon immer hier gelebt hätte, öffnete Gage die Schublade, in der sich der Flaschenöffner befand. Und im Grunde war es ja auch so gewesen. Er war im Frühling vor ihrem letzten Highschool-Jahr ins Nachbarhaus gezogen. Sie erinnerte sich, wie sie ihn beim Einzug beobachtet hatte. Er war in der Armee gewesen und hatte die ganze Welt bereist. Gage war ihr damals unglaublich erwachsen und erfahren vorgekommen. Als sie dann im Herbst das erste Mal miteinander ausgingen …
    „Sind wir eigentlich immer noch Nachbarn?“, lenkte sie rasch ihre Gedanken von der Vergangenheit ab und sah ihn an.
    „Ja, ich wohne immer noch nebenan.“
    Sie dachte an Ida Maes Kommentar, dass Gage es nie bis zum Altar geschafft habe. Irgendwie war es ihm gelungen, sich nicht einfangen zu lassen. Das geht dich nichts an, erinnerte sie sich. Sie überprüfte die Zeituhr an der Brotmaschine und sah, dass noch fünfzehn Minuten vergehen würden, bis sie das Brot herausholen konnte.
    „Lass uns ins Wohnzimmer gehen“, schlug sie vor. „Dort ist es bequemer.“
    Er nickte und ging voraus.
    Während sie ihm folgte, fiel ihr Blick anerkennend auf sein knackiges Hinterteil. Sie war so über ihr Verhalten bestürzt, dass sie fast gestolpert wäre. Was war nur los mit ihr? Noch nie hatte sie lüstern auf den Po eines Mannes gestarrt. Zumindest bis jetzt nicht.
    Sie seufzte. Es würde offensichtlich noch komplizierter werden, neben Gage zu wohnen, als sie angenommen hatte.
    Er nahm in dem Ohrensessel Platz, während sie sich auf das Sofa setzte. Gage trank einen Schluck Bier, stellte dann die Flasche auf die Häkeldecke, die
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