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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98
Autoren: SUSAN MALLERY
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Gesicht.
    „Kari!“ Die ältere Frau erhob sich und streckte ihr die Arme entgegen. Kari ging zu ihr hinüber und ließ sich umarmen. Alles war ihr so vertraut – Ida Maes knochige Arme, ihre hochtoupierte Frisur, die wie immer perfekt saß, der Duft ihres Parfüms.
    „Du siehst gut aus, Kind“, stellte Ida Mae fest, nachdem sie Kari losgelassen hatte und wieder auf der Bank Platz nahm.
    Kari setzte sich neben sie und tätschelte leicht die Hand der älteren Frau. „Sie haben sich kein bisschen verändert. Geht es Ihnen gut?“
    Ida Mae legte eine Hand auf ihre Brust. „Ich dachte, ich würde in der Bank einen Herzinfarkt bekommen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als diese Männer die Pistolen auf uns richteten. Dann kamst du auch noch herein, und ich glaubte, einen Geist zu sehen. Und dann Gage. War er nicht mutig?“
    „Und wie“, stimmte Kari ihr zu. Gage hatte schon immer das getan, was er für richtig hielt. An Mut hatte es ihm nie gemangelt.
    Ida Mae warf ihr einen wissenden Blick zu. „Er ist immer noch ein gut aussehender Mann, nicht wahr? Und wie stattlich er geworden ist.“
    Kari hätte am liebsten die Augen verdreht, aber sie fand sich nun doch zu alt für diese Art von Reaktion.
    „Niemand hatte eine Ahnung, dass du zurückkommst“, fuhr Ida Mae fort, ohne auf eine Antwort zu warten. „Natürlich wussten wir, dass du irgendwann mal auftauchen würdest. Schließlich gehört das Haus deiner Großmutter dir. Ich kann dir sagen, die haben sich hier die Mäuler zerrissen, als du damals weggegangen bist. Der arme Gage. Du hast ihm das Herz gebrochen. Aber du warst jung und wolltest deine Träume leben. Es war nur schade, dass du ihn nicht in deine Träume eingeschlossen hast.“
    Kari wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Herz war ebenfalls gebrochen gewesen, aber sie wollte jetzt nicht daran denken. Was vergangen war, war vergangen. Zumindest redete sie sich das ein, auch wenn sie selbst nicht wirklich daran glaubte.
    Ida Mae lächelte. „Es ist schön, dass du wieder da bist, Kari. Ich freue mich, dass du zurück bist.“
    Kari seufzte leise. „Ida Mae, ich bin nicht zurück. Ich will nur den Sommer hier verbringen.“ Dann würde sie den Kleinstadtstaub von ihren Schuhen schütteln und nie mehr zurückschauen.
    „Hm.“ Ida Mae schien nicht davon überzeugt zu sein.
    Glücklicherweise erschien der Beamte, der sie fahren sollte, genau in diesem Moment. Kari bot Ida Mae an, mit ihr nach Hause zu fahren.
    „Nein, nein. Mein Nelson wartet wahrscheinlich schon draußen auf mich. Ich habe ihn bereits angerufen.“
    Zusammen mit dem Deputy verließen sie das Sheriffbüro und gingen dann die drei Stufen zum Bürgersteig hinunter. Nelson wartete tatsächlich bereits auf seine Frau.
    „Die kleine Kari Asbury“, bemerkte Nelson erfreut, als er auf sie zutrat. Er lächelte, als er seine Stirn mit einem Taschentuch abwischte. „Du bist ganz schön erwachsen geworden.“
    Kari lächelte.
    „Ist sie nicht hübsch?“, fragte Ida Mae stolz. „Aber du warst ja schon immer so ein reizendes Kind. Du hättest bei der Wahl zur Miss Texas mitmachen sollen. Du hättest gewinnen können.“
    Kari lächelte. „Es hat mich sehr gefreut, Sie beide wiederzusehen“, sagte sie höflich und ging auf den Polizeiwagen zu, den ein Deputy jetzt vorgefahren hatte.
    „Übrigens, Gage hatte zwar einige feste Beziehungen“, rief Nelson ihr hinterher, „aber keine hat es geschafft, ihn zum Altar zu schleppen.“
    Kari winkte als Antwort nur ab. Dieses Thema würde sie auf keinen Fall anschneiden.
    „Wirklich schön, dass du wieder zurück bist“, rief Nelson ihr hinterher.
    Dieses Mal konnte Kari sich nicht zurückhalten. Sie drehte sich noch mal um und schüttelte den Kopf. „Ich bin nur auf Urlaub hier.“
    Nelson winkte weiter.
    „Na, toll“, murmelte sie, während sie in den Polizeiwagen stieg. Der junge Deputy hatte ihr seinen Namen genannt, aber sie hatte ihn bereits wieder vergessen. Wahrscheinlich, weil er so unglaublich jung aussah. Sie war erst sechsundzwanzig, aber neben diesem Jungen kam sie sich alt vor.
    Kari gab ihm ihre Adresse, lehnte sich in den Sitz zurück und genoss die Kühle der Klimaanlage. Sie hätte genug Dinge, die sie beschäftigen sollten, stattdessen kehrten ihre Gedanken in die Zeit zurück, in der sie Gage kennengelernt hatte. Sie war siebzehn und er dreiundzwanzig Jahre alt gewesen. Und damals war er ihr so viel älter und reifer als sie erschienen.
    „Ich weiß, dass Ihnen
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