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Julia Extra Band 376

Julia Extra Band 376

Titel: Julia Extra Band 376
Autoren: Michelle Celmer , Kate Hardy , Raye Morgan
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Mercurianer waren? Hatten sie Max in ihrer Gewalt? Obwohl sie nicht hundertprozentig sicher sein konnte, dass es sich tatsächlich um ihn handelte, war allein die Möglichkeit schon entsetzlich genug.
    Ihr rauschte das Blut in den Ohren, und ihre Hände zitterten so sehr, dass sie kaum in der Lage war, mit ihrem Handy den Sicherheitsdienst anzurufen. Es klingelte und klingelte.
    „Macht schon!“, murmelte sie verzweifelt.
    Endlich nahm jemand ab. „Schnell!“, rief sie. „Hier ist Kayla Mandrake. Ich habe gerade zwei Männer gesehen, die dabei sind, jemanden zu entführen. Ich glaube, es ist Prinz Max.“
    „Nein, das kann nicht sein“, antwortete der Mann. „Die Prinzen sind alle beim Picknick. Ich hab sie gerade dort gesehen.“
    „Haben Sie auch Max gesehen?“
    Er zögerte. „Das ist der Neue, oder? Ich glaube, den kenne ich noch gar nicht. Also …“
    „Bitte, kommen Sie schnell! Sonst flüchten sie!“
    „Lady, hören Sie die Sirene? Wir sind sowieso schon unterbesetzt. Wir haben dieses verdammte Picknick, und alle anderen Mitarbeiter von uns sind bei dem Feuer in der Bibliothek. Ich bin hier allein und muss am Telefon bleiben. Rufen Sie in zehn Minuten wieder an. Ich schau mal, was ich dann für Sie tun kann.“
    „Wie bitte?!“
    Kayla war fassungslos, aber sie hatte keine Zeit zum Diskutieren. Sie versuchte Pellea zu erreichen, dann Caroline. Doch keiner von beiden meldete sich. Niemand konnte ihr helfen. Sie schaute hinunter. Noch waren die Männer ein ganzes Stück vom Lieferwagen entfernt. Vielleicht konnte sie sie ja selbst verfolgen.
    Ja, klar. Und dann? Außerdem würde sie die Typen niemals einholen, ehe diese ihren Wagen erreicht hatten. Wer wusste schon, wohin sie damit fahren würden?
    Oder doch. Kayla fiel etwas ein. Was hatte Max gesagt? Mercuria war nur etwa eine Bootsstunde entfernt. Also eine Stunde vom Hafen.
    Der Hafen! Das war nicht weit. Kayla kannte sogar eine Abkürzung. Caroline und ihr Mann besaßen zwei Motorroller, mit denen sie vor der Geburt der Kinder häufiger zusammen Wochenendausflüge gemacht hatten. An Kaylas Schlüsselbund hing sogar noch ein Schlüssel für Carolines Roller. Mit dem Ding würde sie es durch die Dünen zum Hafen schaffen, bevor der Lieferwagen alle Ampeln auf dem Weg passiert hatte. Und am Hafen gab es Polizisten, die ihr bestimmt helfen konnten.
    Sie stürmte den Korridor entlang zur Treppe. Der Lift hätte zu lange gedauert. Im Laufen schaute sie sich mehrmals nach Hilfe um, aber alles war menschenleer. Sie war auf sich allein gestellt.
    Kayla fand Carolines Roller in der Tiefgarage. Zum Glück sprang der Motor sofort an, und schon war sie unterwegs und raste zu den Dünen.
    Eine Stimme in ihrem Innern flüsterte immer wieder: „Was ist, wenn es eine Leiche war?“
    Entschlossen schob sie den Gedanken beiseite. Nein, auch wenn auf dem Fahndungsplakat stand „tot oder lebendig“, ihre Handlungen haben gezeigt, dass sie ihn lebend wollen. So etwas darfst du nicht mal denken!
    Von der Hauptstraße bog sie auf eine Schotterpiste ab, durch die man ungefähr zwei Kilometer der Strecke zum Hafen sparen konnte. Auf dem kleinen Roller jagte sie dahin. Sie hatte schreckliche Angst, fühlte sich jedoch zugleich seltsam beflügelt. Sobald sie die zerklüfteten Felsen der Klippe vor sich erblickte, wusste sie, dass der Hafen nur noch wenige Minuten entfernt war.
    Als sie um eine Kurve bog, lag unter ihr die Hauptstraße. Hier machte der weiße Lieferwagen gerade eine Kehrtwende. Kayla bremste abrupt und hielt an.
    Ein Mann rannte von dem Wagen fort, ein anderer lag am Straßenrand. Ein Schuss fiel, danach ein zweiter. Während ihr das Herz bis zum Hals schlug, fuhr sie den Hang hinunter. Sie raste zu der Stelle, wo Bäume an der Straße standen und sie einen Blick auf den Wagen werfen konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
    Wenn ihre Vermutung stimmte, dann war es jetzt Max, der den Lieferwagen fuhr. Es schien so, als hätte er seine Entführer überwältigt und den Wagen übernommen.
    Hinter einem kleinen Hügel ließ Kayla den Roller liegen, rannte weiter zum Straßenrand hinüber und schlich sich dann möglichst dicht heran, um besser sehen zu können. Genau in diesem Augenblick kam der Lieferwagen um die Kurve.
    Tatsächlich, Max saß am Steuer. Offenbar hatte er eine blutende Kopfwunde, aber er fuhr den Wagen, und anscheinend war er allein.
    Er hatte es geschafft. Was für ein Held! Jubelnd hüpfte Kayla hoch, schrie und winkte heftig mit den
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