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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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wiedersehen." Leise verließ er die Wohnung.
    Und Maggi rannen die Tränen an den Wangen herunter, heiß und unaufhaltsam. Sie konnte nicht mehr klar sehen, als Celia sie liebevoll umarmte. Beide Frauen weinten, das Baby schlief unbekümmert zwischen ihnen.
    Nach einer Weile richtete sich Celia auf. „Ich lege Daniel nur schnell in das Kinderbett. Geh schon mal ins Wohnzimmer, Maggi! Trink den Brandy aus, und dann reden wir miteinander!"
    Maggi wußte nicht einmal mehr, wohin sie ihr Glas gestellt hatte. Schwer ließ sie sich in den Sessel fallen. .
    Zum erstenmal in ihrem Leben hatte Adam sie Maggi genannt. Von ihrer ersten Begegnung an hatte Adam gesagt, daß sie eine zu besondere und zu schöne Frau sei, um nicht mit dem vollen Namen angesprochen zu werden.
    Jetzt bedeutete sie Adam wirklich nichts mehr ...
    Natürlich wußte sie das schon lange, aber die harte Gewißheit zu haben ... !
    „Ich weiß, weshalb ich geweint habe", sagte Celia, als sie ins Wohnzimmer kam. „Aber warum hast du geweint?"
    Es war zu kompliziert, um es in Worte zu fassen. Außerdem hatte Maggi auch nicht die Absicht, es der anderen Frau zu er­ klären. „Adam rührt mich immer sehr", gestand Celia mit ironischem Gesichtsausdruck.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann euch beide nicht verstehen. Adam liebt dich sehr. Und nachdem ich euch hier zusammen gesehen habe, glaube ich, daß du ihn auch liebst. Warum seid ihr also nicht zusammen?"
    Bei dieser unvermittelten Frage fuhr Maggi zusammen. Aber Celia war im Unrecht: Adam liebte sie nicht. Obgleich Maggi zugeben mußte, daß sie sich in bezug auf deren Verhältnis geirrt hatte; die offensichtliche Zuneigung, die sie gerade im Flur füreinander empfunden hatten, war eindeutig die zwischen Bruder und Schwester. Das hatte Maggi wohl erkannt - auch wenn sie zu Adam etwas anderes gesagt hatte ...
    Aber jetzt verspürte Maggi die Sehnsucht, nach Hause zu fahren. Sie mußte unbedingt ihren Vater sprechen.
    ,Celia, ich muß gehen." Sie erhob sich schnell aus dem Sessel. „Es war schön, dich kennengelernt zu haben - und einen deiner Söhne - aber ich muß .."
    „Wenn Adam nicht gewesen wäre, hätte ich meine Kinder nicht", unterbrach sie Celia ruhig und bestimmt.
    Maggi sah sie irritiert an; was sollte diese Bemerkung?
    „Als Geoffrey und ich herausfanden, daß ich keine Kinder bekommen konnte, war ich der Verzweiflung nahe." Celia hielt den Blickkontakt mit Maggi. „Ich habe mich dagegen gesträubt, über eine .Adoption auch nur nachzudenken, und bin mit Geoffrey zu jedem erdenklichen Spezialisten gegangen, in der Hoffnung, einer von ihnen könnte uns helfen. Ich war wie besessen davon, ein Kind in mir wachsen zu spüren und es zu gebären. Das Ergebnis war, daß Geoffrey und ich uns so weit voneinander entfernt hatten, daß unsere Ehe beinah auseinandergebrochen wäre. Kommt dir das bekannt vor?" beendete sie vorsichtig die Schilderung.
    Maggi runzelte die Stirn. Gab es wirklich Parallelen? Sie und Adam hatten nie darüber nachgedacht, einen Spezialisten aufzusuchen. Nachdem sie das Kind verloren hatte, wollte Maggi nie mehr darüber sprechen. Ihr Schmerz war zu groß gewesen.
    ,Es war nicht das gleiche", flüsterte Maggi.
    „O doch, Maggi, das ist es!" stöhnte Celia voller Verständnis. „Es war vielleicht noch schlimmer; du hast ein Kind bekommen und es dann verloren. Sei nicht böse auf Adam, daß er es uns erzählt hat! Als wir uns damals kennengelernt haben, ging es ihm sehr schlecht. Er hatte dich und das Kind verloren, und es war seine verzweifelte Lage, die mich wachgerüttelt hat.
    Durch ihn habe ich begriffen, daß meine Beziehung zu Geoffrey das einzige gewesen ist, was wichtig war. Als ich Adam gesehen habe, wie er unter dem Verlust litt, wurde mir klar, wie glücklich ich darüber sein konnte, Geoffrey gefunden zu haben. Ich habe erkannt, daß ich jedes Kind lieben konnte, wenn wir es nur gemeinsam großziehen würden", erzählte Celia voller Gefühl.
    Maggi schluckte hart. „Ich wußte nicht, daß es Adam so schlecht ging."
    „Du wolltest es auch nicht wissen", entgegnete Celia ehrlich. „Wenn du Adam zugehört hattest ... Aber ich mache dir keinen Vorwurf. Es ist oft so, daß man demjenigen, der einem so nahe steht, aus Angst davor, verletzt zu werden, nicht zuhören kann. Das gleiche habe ich mit Geoffrey erlebt."
    Maggi fragte sich, wie es damals nach dem Unfall wirklich gewesen war ... Als sie Adam gesagt hatte, daß sie nie wieder ein Kind bekommen könne und
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