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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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gleichen strengen englischen Internat begegneten, waren sie die engsten Freundinnen. Beide fühlten sich wie Außerirdische, die auf einem fremden Planeten gelandet waren. Bianca hatte bis zu diesem Zeitpunkt ein vollkommen sorgenfreies Leben bei ihren italienischen Eltern in Sydney genossen. Ihre Familie war praktisch über Nacht durch den plötzlichen Tod eines entfernten Onkels superreich geworden, da Biancas Vater den Vorstand der Londoner Moreno Inc. übernahm.
    Lizzy dagegen war auf das Internat geschickt worden, nachdem ihre Mutter eine Affäre mit einem verheirateten Lokalpolitiker begonnen und damit einen riesigen Skandal verursacht hatte. An ihrer Schule war Lizzy grausam gemobbt worden, also entschied ihr Vater, dass ein radikaler Ortswechsel die einzige Lösung wäre.
    Hatten die teilweise grausamen Neckereien aufgehört? Nein! Erzählte sie ihrem Vater davon? Nein, das tat sie nicht, weil er durch den Skandal ohnehin schon am Boden zerstört war. Ihre Mutter hatte ihn inzwischen verlassen und dabei einen großen Teil des Familienvermögens eingestrichen.
    Bianca und Lizzy hatten sich in jener Zeit völlig aufeinander verlassen. Bianca war der Wirbelwind mit den pechschwarzen Augen und Haaren, während Lizzy ein sehr viel ruhigeres Wesen besaß. Ihr Lebensmut war durch die Lästereien rücksichtsloser Schulkameraden weitgehend zerstört worden, und auch ihre Mutter hatte sich niemals die Mühe gemacht, mit ihrer einzigen Tochter Kontakt aufzunehmen.
    Jetzt war Lizzy zweiundzwanzig, und seit nunmehr zehn Jahren taten sie und Bianca kaum etwas, ohne dass die jeweils andere darüber Bescheid wusste.
    Und jetzt heiratet meine Freundin in eine der reichsten Familien Italiens ein, dachte Lizzy kopfschüttelnd.
    Auch wenn sie gar nicht dort sein wollte, so würde sie dennoch ihre Sorgen beiseiteschieben und alles dafür tun, um Biancas Hochzeitstag nächste Woche absolut perfekt mitzugestalten. Immerhin hatte man Lizzy mit allem Nötigen versorgt: angefangen bei den Räumen bis hin zur Kleidung für jeden erdenklichen glitzernden Anlass – selbst wenn es sich dabei um Biancas abgelegte Sachen handelte.
    Lizzy war dankbar dafür, da sie sich selbst niemals derart kostbare Designerstücke leisten könnte. Eine Woche dieses zweiwöchigen Feiermarathons hatte sie bereits hinter sich gebracht, und bald würde Bianca mit Luciano Genovese Marcelo de Santis, dem Vorsitzenden des gigantischen d e Santis Bankimperiums, vermählt sein. Freunde nannten ihn allerdings schlicht Luc.
    Ein heftiger Schauer durchzuckte Lizzy – wie jedes Mal, wenn sie an den Verlobten ihrer besten Freundin dachte. Eilig griff sie nach ihrer seidenen Abendhandtasche und wünschte sich inständig, sie würde sich nicht so sehr für den höchst attraktiven Luc interessieren.
    Er war ein rätselhafter Mann, bei dem sich makelloses Benehmen, Kultiviertheit und Stil mit ausnehmend gutem Aussehen verbanden. Eine buchstäblich tödliche Mischung. Bianca schnurrte um ihn herum wie ein Kätzchen, was ihm zu gefallen schien. Italienerinnen, so wie ihre Freundin, waren einfach heißblütiger und aufgeschlossener als die kühleren britischen Mädchen.
    Lizzy hingegen hatte sich noch keinem Mann an den Hals geworfen, so etwas konnte sie sich nicht einmal vorstellen. Schon deshalb irritierten sie ihre undefinierbaren Gefühle gegenüber Luc de Santis. Schließlich war er gar nicht ihr Typ – er hatte einfach zu viel von allem. Zu muskulös, zu groß, zu schlank, zu dunkel, zu sexy, zu anziehend …
    Und definitiv zu kühl und verschlossen, entschied sie und rauschte durch die Tür hinaus in den Flur.
    Sie waren sich nur einmal begegnet, bevor sie nach Mailand kam, und zwar vor wenigen Monaten in London bei einem privaten Dinner im Haus von Biancas Eltern. Lucs Erscheinung war ein regelrechter Schock für Lizzy gewesen, und sie hatte kaum ihren Blick von ihm losreißen können. Außerdem unterschied er sich so stark von dem Typ Mann, den Bianca ihrer Meinung nach bevorzugte …
    „Wie findest du ihn?“, erkundigte sich ihre Freundin aufgeregt.
    „Ziemlich einschüchternd“, gab Lizzy zu. „Um ehrlich zu sein, erschreckt er mich fast zu Tode!“
    Bianca hatte nur gelacht, so wie sie immer über alles lachte. Sie war glücklich, war verliebt und schwebte auf Wolke Sieben. „Du wirst dich an ihn gewöhnen, Lizzy“, versprach sie. „Wenn man ihn erst einmal näher kennt, ist er lange nicht mehr so beeindruckend.“
    Das nächste Mal waren Lizzy und er
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