Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
Vom Netzwerk:
Gut, das in den wasserumspülten Höhlen der Klippen von Cornwall versteckt wurde. Solche düsteren, gesetzlosen Schiffskapitäne mochten seine Vorfahren gewesen sein. Er selbst war ebenfalls auf den Ozeanen der Welt gefahren, wie sie gehört hatte. Ein Mann also, der in allerlei dunkle Geschäfte verwickelt gewesen war.
    Charme hatte ihr auch erzählt, dass er jetzt von seinen Weltreisen nach Cornwall zurückgekehrt war, in ein Haus am Meer, das früher einmal seiner Familie gehört hatte. Ein merkwürdiges Haus, so erzählte man sich in Penzane. Es war im französischen Stil erbaut und hieß Chateau of St. Avrell. Ein französischer Prinz, geflohen vor einer Rebellion in seinem Land, hatte es für eine schöne Frau gebaut, die er heiraten wollte. Auch Eduards Mutter stammte aus der Bretagne.
    „Und was werden Sie heute für ein Kostüm tragen?“, fragte Talgarth neugierig in ihre Gedanken hinein.
    „Das werde ich Ihnen nicht verraten“, rief sie und stieg schnell aus dem Wagen. „Es soll doch ein Teil des Spaßes werden, dass man ein paar Stunden nicht genau weiß, wer wer ist!“
    „Ich sollte vielleicht ein rotes Tuch um die Stirn tragen“, sagte er lachend, als habe er ihre Gedanken erraten. „Würde das zu mir passen?“
    „Ja“, antwortete sie ehrlich. „Sie würden als Pirat sehr echt wirken.“
    „Sie waren schlecht, die Piraten, Anita Perry. Sie haben Dinge gestohlen, die anderen Menschen gehörten.“
    „Ich muss gehen“, rief Anita schnell und ging nicht auf ihn ein. Sie lief davon, mit Taffy auf den Fersen.
    Gegen zehn Uhr dreißig war das Haus überfüllt mit Menschen. Sie tanzten im Salon, Pärchen hockten auf den Treppenstufen. Andere standen am kalten Büffet, aßen und ließen sich ihre Gläser füllen. Einige Leute saßen auf der Terrasse. Im Garten sah man lachende Masken auf und ab spazieren.
    An einer der geöffneten Fenstertüren stand ein schlanker, hochgewachsener Mann in einer ungarischen Husaren-Uniform, mit schwarzer Reiterhose und weichen Stiefeln, eine rote Tunika lässig über die Schulter geworfen. Die schwarze Samtmaske bedeckte den größten Teil seines Gesichts.
    Anita konnte ihre Blicke nicht von ihm lösen. Sie stand am kalten Büffet und hatte sich eine Käsepastete genommen. In der anderen Hand hielt sie ihr Weinglas.
    Sie trug ein halblanges, griechisches Gewand in zartem Grün, das nur über einer Schulter mit einer Brosche gehalten wurde. Die andere Schulter war nackt. Dazu passende Goldsandalen, bis zum Knie geschnürt, ein goldgeflochtener Gürtel hielt das Kleid in der Taille zusammen. Ein weiteres goldenes Band hatte sie sich ins Haar geflochten. Die Augen waren hinter einer schmalen grünen Seidenmaske verborgen.
    Sie sah unglaublich zart, jung, beinahe zerbrechlich aus. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sich der Husar umdrehte. Er zögerte nur einen Augenblick, dann kam er mit großen Schritten auf sie zu und stellte sich dicht neben sie.
    „Eine Käsepastete, genau das Richtige“, sagte er mit tiefer Stimme, sein warmer Atem wehte über ihre Schulter.
    Sie kannte diese ausdrucksvolle Hand mit dem schweren Rubinring am Mittelfinger, erkannte seine wunderbare Stimme.
    „Sie sind es!“, rief sie verhalten.
    „Zu Ihren Diensten, schöne griechische Nymphe.“ Er verbeugte sich galant.
    „Hm, schmeckt ausgezeichnet“, plauderte er weiter. „Ich glaube, ich nehme noch eine. Shaws Wortakrobatik macht mich immer hungrig. Ann Destry, ihr Verlobter und ich sind gleich nach der Vorstellung hergekommen, ohne uns umzuziehen. Auf der Einladung stand ‚in Kostüm und Maske‘. So stehe ich hier vor Ihnen als ‚Dergius‘.“
    Plötzlich war für Anita die Party ein Fest. Alle Lichter leuchteten heller, alles schien fröhlicher. Sie hatte nicht im Traum daran gedacht, ihre Stiefschwester würde Tarquin Powers und andere Mitglieder des Theaters einladen. Es war eine wunderbare Überraschung.
    „Was möchten Sie trinken? Hier finden Sie alles. Wein, Whisky, Brandy, Wodka, Gin, Champagner. Bedienen Sie sich, Tovarich.“
    Tarquin lachte. Er nahm einen Wodka, setzte an und trank in einem Zug.
    „Das Glas werfe ich lieber nicht an die Wand, oder?“
    Anita schüttelte lächelnd den Kopf. Er hielt ihren Blick fest.
    „Ich lebe hier“, sagte sie leise und hätte beinahe aufgeschrien, als sie fühlte, dass er seinen Arm um ihre Taille legte, um sie zum Tanz zu führen.
    Das Parkett war überfüllt. Sie konnten sich nur auf der Stelle bewegen. Er hatte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher