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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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Taffy hinuntergebeugt und streichelte ihn.
    „Guten Abend, Miss Perry“, rief er ihr zu und richtete sich wieder auf. „Das Theater scheint eine große Faszination auf Sie auszuüben. Sie sind theaterbesessen, nicht wahr?“ Ein leicht ironisches Lächeln lag in seinen Mundwinkeln.
    „Taffy sollte sich noch ein bisschen austoben, deshalb bin ich hier“, erwiderte sie steif. „Es gibt so wenig Auslauf in dieser Stadt.“
    „Sie sollten Cornwall kennenlernen. Taffy würde vor Freude Sprünge machen, da gibt es meilenweite Graslandschaften, so hoch gewachsen, dass man sich darin verstecken kann.“
    „Tut mir leid, ich werde kaum das Vergnügen haben, mich im Gras von Cornwall zu verstecken, Mister Talgarth.“
    „Wer kann schon voraussagen, was alles passieren kann, Anita Perry? Manchmal werden Dinge wahr, an die man im Traum nicht gedacht hat. Das Leben spielt einem merkwürdige Streiche. Aber um das zu erkennen, sind Sie wohl noch zu jung.“
    „Ich bin zwanzig, und ich weiß, wie hart das Leben sein kann.“
    Er nickte. „Manchmal findet man einen Ausgleich. Für Sie ist es das Theater. Sie lieben es sehr, nicht wahr?“
    „Ja.“ Anita antwortete nur kurz. Sie hatte nicht die Absicht, mit einem Freund von Charme über das Theater und vielleicht auch noch über Tarquin zu sprechen.
    „Ich muss nach Hause. Die Party wird angefangen haben, und ich bin noch nicht einmal umgezogen.“
    Sie bückte sich, um Taffy an die Leine zu nehmen. Da öffnete Eduard Talgarth die Autotür, und wie selbstverständlich sprang der Pudel hinein. Er machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem.
    „Also wirklich“, bekräftigte Anita und blickte zu Tagarth hoch. Er hielt einen Moment ihren Blick fest, dann öffnete er die Autotür etwas weiter.
    „Kommen Sie, Kind, steigen Sie ein. Ich bin ja auch zur Party geladen, und im Auto geht es etwas schneller. Das heißt, wenn Sie mich noch weitere zehn Minuten ertragen können.“
    Anita merkte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre sie davongegangen und hätte ihn den Pudel in die Villa bringen lassen. Doch es war wirklich schon spät, und sie konnte die Schwester trotz allem an ihrem Geburtstag nicht so herausfordern.
    Schnell schlüpfte sie in den Wagen. Er schloss die Tür, ging um das Auto herum und glitt hinter das Steuerrad. Taffy rollte sich zufrieden in Anitas Schoß zusammen. Der Fahrtwind kühlte ihre heiße Stirn.
    „Sie tragen gar kein Kostüm“, begann Anita. „Charme hat zu einem Maskenfest gebeten.“
    „Ich bin nicht der Typ, der sich verkleidet“, knurrte er. „Ihre Schwester wird mich entschuldigen müssen.“
    „Sie wird Sie zwingen, wenigstens eine Maske zu tragen“, warnte Anita. „Wir sind alle gehalten, uns bis Mitternacht zu maskieren.“
    „Na schön, wenn es denn sein muss, werde ich mich fügen und eine Maske umbinden.“
    Ein Lächeln ging über sein Gesicht. „Schließlich tragen wir doch alle auf gewisse Weise unsere Maske. Zu selten trifft man Menschen, die offen und ehrlich sind.“
    „Wären die Menschen nicht ein wenig geheimnisvoll“, antwortete Anita, „wie uninteressant wäre das Leben.“
    „Kluges Kind!“ Er drehte sich zu ihr und blickte sie einige Sekunden forschend an.
    Anita hatte das merkwürdige Gefühl, dass dieser Mann tiefgründig war, dass man ihm eine ganze Menge zutrauen könnte, sogar eine Entführung.
    „Sie sind schon zu weit gefahren!“, rief sie schnell.
    „Ach ja? Entschuldigung. Ich habe nicht aufgepasst.“
    Er ließ den fließenden Verkehr an sich vorbei und wendete dann schnell und geschickt. Bald hatten sie das Eisentor zur Villa erreicht und fuhren die bunt beleuchtete Auffahrt hinauf. Es standen schon eine ganze Menge Wagen auf dem Parkplatz. Sie hörten Tanzmusik aus dem Haus. Die Party hatte begonnen.
    „Ich werde lieber den Hintereingang benutzen“, sagte Anita und drückte den Griff, um die Wagentür zu öffnen. Sie blickte noch einmal zu Eduard Talgarth. Der Wind hatte sein Haar zerzaust, eine schwarze Strähne lag über seiner Stirn. Er lächelte, was ihm etwas von seiner Herbheit nahm, die er sonst ausstrahlte.
    Er war kein Mann, den man gutaussehend nennen konnte, doch die strengen Gesichtszüge, dieser Anflug von Unerbittlichkeit und Stolz machten ihn zu einer Persönlichkeit, die man nicht schnell vergessen konnte.
    Mit einem Piraten aus alter Zeit, einem Schmuggler, konnte man ihn vergleichen, der Brandy und Spitzen aus der Bretagne brachte. Illegales
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