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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny
Autoren: Die Glut in mir
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sie fort. „Ich habe es Mary versprochen. Selbst wenn sie mich nicht darum gebeten hätte, wäre es mein Wunsch.“
    „Wir werden beide für ihn sorgen“, verbesserte Miles sie. „Er ist ein ganz besonderes Kind.“
    „Ja.“ Pepper hielt den Kopf gesenkt, und das Haar fiel über ihre Wange. Im Schein des Feuers wirkte sie beinahe wie ein junges Mädchen. Es war vier Uhr morgens, und keiner von ihnen war müde.
    „Ich hatte solche Angst, mich endgültig an dich zu binden …“
    „Und ich hatte Angst, dich zu verlieren.“ Miles ergriff ihre Hand. „Was geschehen ist, können wir nicht ändern, Pepper.“
    „Nein … Es war alles vorherbestimmt“, antwortete sie ruhig.
    „Wir könnten weiter in London leben, unsere Wohnungen verkaufen und uns nach etwas Größerem umsehen“, schlug Miles vor.
    Pepper schüttelte den Kopf. „Nein, Oliver ist das Landleben gewöhnt. Ich möchte, dass meine Kinder dort aufwachsen.“
    „Es wird ziemlich anstrengend sein, jeden Tag zwischen Oxford und London zu pendeln“, warnte Miles sie. „Bei mir ist es anders. Ich kann zu Hause arbeiten.“
    Außerdem hatte er einen Wink bekommen, er würde bald zum Richter am Schwurgericht befördert. Das bedeutete eine verantwortungsvolle Aufgabe, und er wäre einer deren jüngsten Richter. Aber er würde von Gericht zu Gericht reisen und war nicht mehr an London gebunden.
    „Nein“, widersprach Pepper. Sie saßen in ihrem Wohnzimmer und sprachen über ihre Zukunft. Am letzten Wochenende hatten sie in aller Stille nur in Anwesenheit von Oliver und einer Handvoll Freunden als Trauzeugen geheiratet. „Ich werde die Agentur aufgeben“. Sie sah Miles nicht an. „Sie hat ihren Zweck erfüllt.“
    Er begriff sofort. „War es das wert?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nichts kann den Verlust solcher Menschen wie Philip und Mary rechtfertigen. Oliver hätte ich auch noch verlieren können.“
    Miles spürte die Schuldgefühle hinter ihren Worten und fasste ihre Hand.
    „Denk auch einmal an das Gute, was dabei herausgekommen ist“, erinnerte er sie. „Sieh dir Alex und Julia Barnett an.“
    „Glaubst du, die beiden erhalten die Genehmigung, Randolph zu adoptieren?“, fragte Pepper. Randolph war das körperbehinderte Baby eines Engländers und einer Westinderin, das die Barnetts zu sich nehmen wollten.
    „Ich wüsste keinen Grund, weshalb nicht. Du bist eine ganz besondere Frau“, fügte Miles leise hinzu, „aber du bist kein Übermensch. Niemand von uns kann ändern, was das Leben für uns bestimmt hat. Wir können die Last nur mildern.“
    „Wenn ich nicht versucht hätte, euch zu erpressen, hätte Simon Herries …“
    „Hätte Simon sich trotzdem umgebracht und vielleicht noch weitere Menschen, nur auf andere Weise. Es ist vorbei, Pepper, und wir müssen jetzt unser eigenes Leben beginnen. Wirst du Oliver je die Wahrheit sagen?“, fragte er.
    „Ich weiß es nicht, wahrscheinlich nicht. Ich möchte ihn unbelastet aufwachsen lassen.“ Sie hielt inne und fuhr fort: „Falls wir je eine Tochter bekommen, soll sie Naomi heißen.“
    „Das würde ihr bestimmt gefallen“, stimmte Miles zu, und beide wussten, dass er nicht das ungeborene Kind meinte.
    Pepper war entschlossen, Minesse Management zu verkaufen. Mehrere Interessenten hatten sich schon gemeldet. Sie und Miles würden ein altes weitläufiges Haus irgendwo auf dem Lande suchen, und sie wollte ihre ganze Energie in die Erziehung ihrer Kinder stecken und ihnen all das geben, was sie selbst nie bekommen hatte.
    Pepper legte die Hand auf ihren flachen Leib und lächelte verstohlen. Sie hatte ein Kind von Miles empfangen, dessen war sie sicher, und sie betrachtete es als Zeichen für ihre eigene Wiedergeburt. Die Vergangenheit war vorbei und mit ihr die bittere Last. Sie hatte versucht, das Schicksal herauszufordern, und vergessen, dass andere vielleicht den Preis dafür zahlen mussten.
    „Komm“, forderte Miles sie nüchtern auf, „ich habe Hunger. Lass uns essen gehen und anschließend Oliver von Alex und Julia zurückholen.“
    Die beiden hatten sich angeboten, Oliver ein paar Tage aufzunehmen, damit das frisch verheiratete Paar eine Weile allein sein konnte. Pepper fehlte der Sohn schon jetzt.
    Sie blickte auf ihr Handgelenk. Der Schlüssel war verschwunden. Stattdessen trug sie einen kleinen Talisman, das Symbol der Roma für Frieden und Hoffnung. Sie berührte es vorsichtig, bevor sie ihren Arm unter den ihres Ehemannes schob.
    Sonnenstrahlen fielen auf
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