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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny
Autoren: Die Glut in mir
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etwas sagen, aber ihre Kehle war vor Angst und Entsetzen wie zugeschnürt.
    „Alle sofort in den Wagen“, verlangte Simon heftig. Es hatte ihm Spaß gemacht, den Mann umzubringen, obwohl es nicht zu seinem Plan gehörte. Der alte Mann hätte vernünftig sein müssen und hätte nicht näher kommen dürfen. Schließlich besaß er eine Pistole!
    Er drehte den Kopf, als Pepper seinen Arm berührte. Seine Augen glänzten irre, und er verzog den Mund zu einem triumphierenden Lächeln.
    „Lassen Sie Mary und Oliver gehen“, bat sie ihn. „Sie haben nichts mit unserer Sache zu tun. Die geht nur Sie und mich etwas an.“
    Hoffentlich lässt er sich umstimmen, betete sie stumm. Dann erinnerte sie sich an Naomis Warnung und wusste, dass er ablehnen würde.
    „Halten Sie mich für so dumm? Wenn ich die beiden laufen lasse, werden sie sofort die Polizei anrufen. Sie“, er deutete auf Mary, „und der Junge gehen nach hinten.“
    „Philip – mein Mann – hat ein schwaches Herz. Sie dürfen ihn nicht einfach so liegen lassen, er könnte sterben!“, wehrte Mary sich, und Pepper schämte sich, weil sie nur um Oliver Angst gehabt hatte. Sie beugte sich nieder, bemerkte das klebrige Blut an der Seite des Kopfes, und nahm an, dass Philip schon tot war. Aber das wagte sie nicht zu sagen.
    „Der Dummkopf hätte sich nicht einmischen sollen“, schnarrte Simon und lachte irre, sodass Pepper das Blut in den Adern gefror.
    Weshalb hatte sie nicht einsehen wollen, wie gefährlich Simon Herries war? Gefährlich und wahnsinnig …
    Mary schrie auf. Sie fuhr herum und sah, dass Simon die Pistole auf Philip gerichtet hatte. Oliver zappelte in seinen Armen, und die Waffe ging los. Pepper hörte den Schuss und roch den Gestank von verbranntem Fleisch und Kordit. Mary musste sich übergeben, und Oliver starrte sie beide mit großen Augen verschreckt an.
    Falls Philip noch nicht tot gewesen war, hatte dieser Schuss ihn getötet.
    „Sofort in den Wagen“, wiederholte Simon, „sonst ist der Junge als Nächster dran.“ Ihm gefiel die Macht, die er über diese Menschen besaß.
    „Ich glaube, wir tun lieber, was er verlangt“, sagte Pepper zu Mary. Im Stillen fragte sie sich, ob es sinnvoll war, diese Höllenqualen noch zu verlängern. Simon würde sie am Ende alle töten, das sah sie seinen Augen deutlich an.
    Schon wollte sie ihn anflehen, Marys und Olivers Leben zu schonen. Doch wenn er merkte, wie viel ihr diese beiden Menschen bedeuteten, würde er sie vielleicht mit noch größerem Vergnügen umbringen.
    Sie konnte kaum noch klar denken, als sie sich mit Oliver hinten in den kleinen Wagen zwängte.
    Simon zwang Mary, das Lenkrad zu übernehmen, setzte sich auf den Beifahrersitz und drückte ihr die Pistole in die Seite.
    Mary startete den Motor. Sie zitterte derart, dass sie einige Sekunden brauchte, bis der Wagen lief. Inzwischen stieg die Spannung noch mehr.
    „Und – wohin wollen Sie?“, fragte Mary. Seltsam, dass ihre Schmerzen verflogen waren, sobald sie dem Tod tatsächlich ins Auge sehen musste.
    Sie überlegte, ob sie zum nächsten Polizeirevier fahren sollte, doch Oliver und Pepper würden tot sein, bevor ihnen jemand zu Hilfe eilen konnte. Sie wusste, wer Simon war … Sie hatte ihn sofort erkannt – auch seinen Wahnsinn. Hoffentlich erfuhr Oliver nie, dass dieser Irre sein Vater war.
    Ursprünglich hatte Simon nicht vorgehabt, außer Pepper noch jemanden mitzunehmen. Aber er hatte bemerkt, wie heftig sie sich um das Kind sorgte. Es würde Spaß machen, sie noch stärker zu quälen.
    Als Erstes werde ich den Jungen opfern, beschloss Simon. Und ich werde mich an Peppers Blick ergötzen, während ich die rituellen Schnitte anbringe. Das wird ihr eine Vorstellung davon vermitteln, was sie erwartet. Sie wird unter denselben Höllenqualen sterben, die sie mir angetan hat. Ich werde sie so bestrafen, wie sie es verdient hat – wie Tim sich ihre Strafe gewünscht hätte.
    Pepper war nur einmal in Marchington gewesen, aber sie erkannte die Wegstrecke selbst in der Dunkelheit. Und sie wusste sofort, was Simon vorhatte. In Gedanken sah sie die Kapelle vor sich und spürte deren bösartige Kälte. Sie sah die schwarzen Kerzen, hörte die Worte der satanischen Schwarzen Messe, schloss die Augen und betete …
    Nicht zu dem Gott, von dem sie nichts wusste, sondern zu den älteren, stärkeren Mächten und zu Naomi, die über sie wachte.
    Oliver, der die Anspannung spürte, streckte die Hand aus und berührte sie. Pepper wich ein
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