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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny
Autoren: Die Glut in mir
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Video- und Musikanlage, die im Handel erhältlich war. Jeder, der einen der Stars von Minesse Management bei irgendeiner Fernsehwerbung einsetzen wollte, musste erst einmal beweisen, dass er wusste, wovon er sprach.
    Pepper ging an ihrem Wartezimmer vorüber, denn sie hatte jetzt keine Besprechung. Wenn nötig, hätte sie den gesamten Terminplan eines Monats aus dem Kopf aufsagen können.
    Ihre Sekretärin sah auf, als Pepper das Büro betrat. Miranda Hayes arbeitete seit fünf Jahren für Minesse Management und wusste trotzdem kaum mehr über ihre Chefin als am ersten Arbeitstag.
    Sie roch das exquisite Parfüm, das Pepper sich extra in Paris hatte mischen lassen, und beneidete sie um den Schnitt ihres Kostüms. Ihre Chefin besaß eine fantastische Figur und hatte vermutlich kein Gramm Fett zu viel.
    Miranda fragte sich, ob Pepper Bodybuilding betrieb, und wenn ja, wo. Eigentlich war sie nicht der Typ dafür. Um keinen Preis der Welt hätte Miranda sich ihre kühle, beherrschte Chefin heiß und verschwitzt von einer körperlichen Anstrengung vorstellen können.
    „Irgendwelche Anrufe?“, fragte Pepper.
    „Jeff Stowell wollte Sie an den Cocktailempfang für Carl Viner im ‚Grosvenor‘ erinnern.“
    Pepper zog kurz eine Augenbraue in die Höhe, weil der Agent des jungen Tennisstars es für notwendig befunden hatte, sie daran zu erinnern.
    „Er deutete an, dort würde jemand auftauchen, der Sie gern kennenlernen möchte“, fügte Miranda hinzu.
    „Hat er gesagt, um wen es sich handelt?“
    Miranda schüttelte den Kopf. „Soll ich nachfragen?“
    „Nein“, erklärte Pepper entschlossen. „Wenn Jeff eine Verschwörung anzetteln will, muss er sein Spiel allein treiben. Ich habe keine Zeit dafür.“
    Sie betrat ihr Büro und ließ einen Hauch ihres Parfüms zurück.
    Das Büro besaß absolut nichts Weibliches. Als sie die Einrichtung bestellte, hatte sie dem Innenarchitekten gegenüber erklärt, es solle eine unmerkliche Aura von Macht verströmen.
    „Macht?“ Er hatte sie angestarrt, und sie hatte charmant zurückgelächelt.
    „Ja. Sie wissen doch, die muss derjenige ausstrahlen, der hinter diesem Schreibtisch sitzt.“
    „Männer reagieren nicht besonders gut auf mächtige Frauen“, hatte er gemeint. Pepper erinnerte ihn an eine große träge Katze, die auf ihre Beute lauerte. Aber er war „von der anderen Fakultät“, und sinnliche Frauen machten ihn nervös.
    Pepper hatte nicht mit ihm argumentiert. Im Grunde hatte der Innenarchitekt recht. Aber es gab keinen Mann, mit dem sie nicht fertig wurde. Nach ihrer Erfahrung war das Selbstwertgefühl der Männer umso verletzlicher, je mächtiger sie waren. Als allererste Lektion hatte sie gelernt, diese Tatsache zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen.
    Durch die geschlossene Tür hörte sie das gedämpfte Stakkato der Schreibmaschine ihrer Sekretärin. Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und fingen sich in einem zarten Goldarmband an ihrem linken Handgelenk. Sie trug es ständig und betrachtete es einen Moment mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen. Dann zog sie es ab und öffnete mit dem goldenen Schlüssel, der daran hing, eine Schublade in ihrem Schreibtisch.
    Diese Schublade enthielt ihre vertraulichsten Akten. Insgesamt waren es nur vier, allerdings vier ganz besondere, und sie betrafen nicht ihre Kunden. Leute, die glaubten, Pepper zu kennen, hätten es typisch gefunden, dass sie den Schlüssel zu dieser Schublade immer bei sich trug wie andere das Geschenk eines Liebhabers.
    Pepper zögerte einen Moment, bevor sie die Akten herausnahm. Sie hatte lange auf diesen Augenblick gewartet; gewartet und dafür gearbeitet. Jetzt hatte sie auch die letzte noch fehlende Information in Händen und würde daraus das Werkzeug für ihre Rache schmieden.
    Rache – das war kein Wort für Zimperliche.
    Die Schriften aller bekannten Religionen warnten davor, der Mensch solle sich dieser Macht nicht widerrechtlich bedienen, denn sie komme allein den Göttern zu. Pepper wusste genau, weshalb. Rachepläne lösten eine gefährliche Kraft im Menschen. Um seiner Rache willen ertrug der Mensch Dinge, die er sonst um keinen Preis auf sich genommen hätte.
    Die Aktendeckel trugen keine Namen, Pepper brauchte sie nicht. Sie hatte jeden Ordner im Lauf der Jahre gewissenhaft geführt und auch die kleinsten Informationen gesammelt, bis sie erhalten hatte, was sie brauchte.
    Wieder zögerte sie, dann öffnete sie die erste Akte und tippte mit ihrem rot lackierten Fingernagel
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