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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny
Autoren: Die Glut in mir
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es um ihren Körper ging.
    Männer waren wie Raubtiere, und sie besaßen den Instinkt eines Raubtieres für weibliche Schwächen. Sie riss sich zusammen, um nicht zu zittern, und straffte sich, bis nur noch die winzigen Härchen eine Reaktion zeigten und sich aufstellten, als sei ein eisiger Windstoß darübergefahren.
    Pepper beachtete dieses verräterische Kennzeichnen nicht, trug ihr Make-up auf und steckte das Haar zu einer eleganten Abendfrisur auf. Um den Hals legte sie eine feine Goldkette mit einem einzelnen makellosen Diamanten. Er ruhte in ihrer Halsgrube und versprühte sein Feuer auf ihrer glatten goldenen Haut. Pepper setzte ihren Körper selten der Sonne aus. Ferien reizten sie nicht sonderlich, und eine Sonnenbank war erheblich ungefährlicher für ihre Haut. Das Gesicht ließ sie niemals bräunen.
    Viertel vor sieben verließ Pepper das Haus und stieg in ihren Wagen. Das Verdeck hatte sie wieder geschlossen. Sie schob eine Kassette in den Rekorder im Armaturenbrett und schaltete ihn ein. Während der Fahrt zu ihrem Ziel horchte sie auf die eigene Stimme, die noch einmal alle Informationen aus den Unterlagen über Carl Viner zusammenfasste. Einer ihrer Grundsätze bestand darin, so viel wie möglich über ihre Kunden zu erfahren. Als sie den Wagen dem Portier des Grosvenor-Hotels übergab, kannte sie die Biografie des Tennisstars praktisch auswendig.
    Über ihrem Kostüm trug Pepper ein kurzes schwarzes Samtcape, das mit schwarz gesprenkeltem weißen Nerz eingefasst war, der wie Hermelin wirkte. Es war die reinste Show – ein notwendiger Teil der Fassade, die sie der Welt zeigte. Obwohl sie es sich nicht anmerken ließ, machte sie sich heimlich über die Blicke der Leute lustig, während sie lässig durch das Foyer schritt.
    Einer der Angestellten an der Rezeption erkannte sie, und sie wurde sofort zu der Suite geleitet, in der der private Empfang stattfand.
    Gastgeber war der Hersteller jener Tennisschuhe, die der junge Carl Viner trug. Pepper hatte eine sechsstellige Summe als Vorauszahlung sowie eine Gewinnbeteiligung für ihn ausgehandelt. Sie selbst erhielt zehn Prozent von dieser Summe.
    Jeff Stowell, der Agent des Stars, stand in der Nähe der Tür. Er ergriff sofort ihren Arm.
    „Wo in aller Welt sind Sie gewesen?“, fragte er.
    „Wieso? Es ist genau sieben Uhr“, antwortete Pepper kühl, machte sich von ihm los und ließ sich das Cape von einem Kellner abnehmen. Sie sah, dass Jeff leicht schwitzte, und fragte sich, weshalb er so nervös war. Er war ein überschwänglicher Mann und neigte dazu, Untergebene zu drangsalieren. Seine Kunden behandelte er wie Kinder, ermunterte sie und trieb sie zu Höchstleistungen an.
    „Hören Sie, hier ist jemand, der Sie kennenlernen möchte. Der Segler Ted Steiner. Er ist bei Mark McCormack unter Vertrag, möchte aber wechseln.“
    Jeff sah, dass Pepper die Stirn runzelte. „Was ist los? Ich dachte, Sie würden sich darüber freuen.“
    „Das wäre durchaus möglich, jedoch erst, nachdem ich erfahren habe, weshalb Steiner sich von McCormack trennen will“, antwortete Pepper kühl. „Es ist gerade ein halbes Jahr her, dass er die Whitbread Challenge Trophy gewonnen und anschließend einen Vertrag mit ihm geschlossen hat. Sollte er etwas mit Drogen zu tun haben, und es sieht ganz danach aus, verzichte ich.“
    Sie sah, wie sich die Haut des Managers rötete, und merkte, dass ihre Informationen zutrafen.
    „Moralische Skrupel“, schimpfte Jeff.
    Pepper schüttelte den Kopf. „Nein, finanzielle. Abgesehen von dem drohenden Rummel mit der Polizei und der Presse, bleibt ein Sportler, der Drogen nimmt, nicht lange an der Weltspitze. Verliert er diese Position, nehmen seine Verdienstmöglichkeiten rasch ab, und ohne sie interessiert er mich nicht.“
    Während Jeff noch über ihre Worte nachdachte, ging sie an ihm vorüber und suchte Carl Viner.
    Der Tennisstar war ziemlich leicht zu finden. Er mochte die Frauen, und sie mochten ihn. Ein halbes Dutzend oder mehr hatten sich um ihn geschart, lauter langbeinige gebräunte Schönheiten. Sobald Carl Viner Pepper auf sich zukommen sah, verlor er das Interesse an ihnen. Er galt zu Recht als Playboy, deshalb hielten manche Agenturen sich etwas zurück. Doch er war klug genug, um zu wissen, was geschehen würde, falls er es zu heftig trieb. Nach Peppers privater Überzeugung war er ganz entschieden ein Anwärter auf den nächsten Wimbledon-Titel.
    Im Gegensatz zu den anderen Männern, die einen dunklen Anzug oder
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