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Jomikel

Titel: Jomikel
Autoren: Andreas Blome
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schwierig erweisen. Und ob es dort genügend
Wasser gab war auch eine unbeantwortete Frage. Durch das Fernrohr
hatte er zwar einen grünen Schimmer in der Gegend des Hochlandes ausmachen
können aber ob es dort Flüsse oder Bäche gab wusste er nicht.
    Selbst hier gab es im Umkreis von mehreren Kilometern nur einen einzigen Bach.
Er hatte ihn nur durch Zufall gefunden. Ohne ihn hätte er in der Ebene
sein Lager aufschlagen müssen. Dabei wäre er der Witterung schutzlos
ausgeliefert gewesen. Bei diesen Gedanken viel ihm ein, das seine
Wasservorräte zur Neige gingen. Er befestigte noch einen Querbalken
am Schiff und suchte dann die leeren Wasserkanister zusammen.
    Der Bach floss etwa 7 Kilometer vom Lager entfernt durch den Wald in Richtung
des Steilhanges. Seine Umgebung glich einem Trümmerhaufen. Unzählige
Felsbrocken und Steine bedeckten den Boden. Woher sie eigentlich kamen
war ihm unklar. Es gab keinen Berg in der Nähe von dem sie abgebröckelt
waren. Dieses Rätsel wollte er, wie den Ursprung des Baches, noch
lösen bevor er mit dem Luftschiff aufbrach. Diese steinige Gegend
und das Fehlen von Lücken im Kronenbereich der Bäume war ein Grund,
warum sich sein Lager soweit vom Bach entfernt befand.
    Während sich die drei Kanister mit dem kostbaren Nass füllten sah sich Joy
einen der Felsen näher an. Er lag mitten auf dem Rasenboden. Sand
war nicht zu sehen. Es sah fast so aus als ob diese Felsen von oben
in den Boden gefallen waren. Aber dann müssten sie sich in kleinen
Senken befinden. Außerdem hätten sie das Kronendach der Bäume durchschlagen
müssen. Und Joy wusste wie widerstandsfähig dieses Gespinst war, das
Anstelle der Blätter auf den Bäumen wuchs. Felsen dieser Größe hätten
es nicht so ohne weiteres durchschlagen können. Vulkane gab es hier
nicht. Außerdem gab es diese Felsen nur in der Nähe des Baches. Woher
waren sie also gekommen?
    "AUS DEM BODEN ODER SIE WURDEN HIERHER TRANSPORTIERT. EMPFEHLE DIE OBERFLÄCHE
DES FELSEN NÄHER ANZUSEHEN."
    Joy folgte dem Ratschlag der Kybernetik und sah sich den Felsen etwas näher an.
Seine Oberfläche war glatt. Aber er fühlte irgendein Muster mit der
Handfläche. Sehen konnte er dieses Muster nicht. Aber es war eines
vorhanden.
    "NETZMUSTER. GENAUERES BILD GEWÜNSCHT?"
    Ein netzartiges Muster also. Aber was hatte die Kybernetik mit dem genaueren Bild
gemeint? Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden.
    "Genaueres Bild erwünscht." Dachte Joy konzentriert.
    Völlig unverhofft verschwand die allgegenwärtige schummrige Helligkeit und machte für
ein völlig verfremdetes Bild platz. Joy fühlte Panik aufsteigen als
ihm bewusst wurde, das die Kybernetik seine normale optische Wahrnehmung
ausgeschaltet hatte und ihm ein Farbbild seiner Umgebung in einem
völlig anderen Strahlungsspektrum lieferte. Bevor seine Panik überhandnehmen
konnte reagierte die Kybernetik bereits und stellte die Normalität
wieder her.
    "NORMALITÄT WIEDERHERGESTELLT. ES BESTAND KEINERLEI GEFAHR. PANIK NICHT LOGISCH."
    Es dauerte einige Minuten bis Joy wieder zu sich fand. Als er endgültig Begriff
was eigentlich passiert war riss er sich den Stirnreifen vom Kopf.
Dabei durchzog ihn ein kaum wahrnehmbarer Schmerzimpuls. Etwas ungläubig
betrachtete er das Verbindungselement zu seiner Kybernetik. Was hatte
er da eigentlich geschaffen? Joy musste an die Minuten direkt nach
seinem unfreiwilligen Transmitterdurchgang zurückdenken. Damals hatte
die Kybernetik seine Kopfschmerzen ausgeschaltet. Jetzt hatte er den
endgültigen Beweis dafür, das sie einige Dinge mit seinem Körper anstellen
konnte, die er zwar in seinen Berechnungen bei der Konstruktion herausgefunden
hatte, aber nicht für sehr wahrscheinlich gehalten hatte.
    Die Gefahr die jetzt akut wurde, war die Kontrolle über sich selbst zu behalten.
Es war nicht unwahrscheinlich das die Kybernetik selbst die Kontrolle
übernehmen konnte. Doch halt!
    Joy dachte an die letzte Mitteilung der Kybernetik. Demnach hatte sie seine Panik
gespürt und seine visuelle Sicht wiederhergestellt. Wichtiger waren
allerdings die zwei letzten Sätze.
    >Es bestand keinerlei Gefahr< und >Panik nicht logisch<.
    Ihm wurde klar das die Kybernetik nicht so reagiert hätte wenn sie eine vollständige
Kontrolle angestrebt hätte. Ganz im Gegenteil, sie hatte ihm die Möglichkeit
eröffnet und auf sein Kommando gewartet. Trotzdem betrachtete Joy
den Stirnreifen sorgenvoll. Dann verbrachte er
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