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Jomikel

Titel: Jomikel
Autoren: Andreas Blome
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er sie von der Erde her gewohnt war.
    Von diesen Tages- und Nachtgebieten gab es jeweils immer sechs Stück. Joy lebte
hier in einer Nachtregion, direkt unterhalb einer der Speichen. Diese
Nachtregion, die durchwegs mit Mooren und Tundra durchsetzt war, war
etwa 1700 Kilometer lang. Dann begann zu beiden Seiten jeweils eine
Tagesregion. Von hier aus waren sie allerdings nicht zu sehen. Die
Entfernungen waren einfach zu groß für das menschliche Auge. Aber
mit seinem Teleskop hatte er sie sehen können. Es war ein überwältigender
Anblick gewesen als er hindurchgeschaut hatte. Durch die Radkrümmung
lagen die Tagesregionen oberhalb seines eigenen Standortes. Es schien
so, als ob die Landschaften jeden Augenblick herunterfallen müssten.
Aber sie taten es nicht. Die Fliehkraft die ihn zu Boden drückte,
tat mit der Landschaft genau das gleiche.
    Die Moor- und Tundralandschaft unter ihm konnte genauso gut irgendwo auf der
Erde beheimatet sein. Nur wenn man sich mitten in ihr bewegte konnte
man die Unterschiede erkennen. Aber von hier oben aus sah man sie
nicht. Etwas Besonderes hatte diese Nachtregion aber. Mit dem bloßen
Auge konnte man es nur sehr schwer ausmachen aber mit dem Teleskop
sah man es deutlich.
    Von der Speiche über ihm zogen sich drei Kabel schräg nach unten weg. Sie
mündeten weit nördlich von ihm irgendwo in der Dämmerungszone zu dem
dortigen Tagesgebiet im Torusboden. Wozu es sie überhaupt gab konnte
er nicht herausbekommen. So wie es auf der nördlichen Seite dieser
Nachtregion diese drei schrägen Kabel gab, so gab es auf der südlichen
Seite ebenfalls drei dieser Kabel. Mit dem Teleskop konnte er sie
alle sechs sehen, mit dem bloßen Auge allerdings nur eines.
    Dieses eine verlief in etwa 100 Kilometer Höhe und endete weit nördlich irgendwo
nahe des Steilhanges. Es gab dann noch drei weitere Kabel, die genau
senkrecht in der Mitte der Region herunterkamen. Ansonsten glich diese
Landschaft in etwa einer vergleichbaren der Erde.
    Joy wandte sich wieder zum gehen. Er wurde langsam müde. Das Fehlen der Tageszeiten
war das einzige was ihm hauptsächlich zu schaffen machte. Er hatte
zwar eine Uhr aber sein Körper richtete sich nicht nach der Uhr sondern
nach den tatsächlichen Gegebenheiten. Und das war eine ewige Vollmondnacht.
Allerdings ohne einen Mond.
    Der Helikopter stand noch immer so wie er ihn abgestellt hatte. Auch das restliche
Lager sah immer noch genauso aus wie vorher. Es war niemand hier gewesen,
trotzdem sah Joy erst überall nach dem rechten bevor er seine Unterkunft
aufsuchte.
    Diese Unterkunft hatte er im Wurzelbereich eines Wurzelbaumes errichtet. Dieser merkwürdige
Baum hatte fast überhaupt keinen richtigen Stamm. Statt dessen erhob
sich ein rund 10 Meter hohes und recht verworrenes Wurzelgeflecht
aus dem Boden und ging fast übergangslos in eine Baumkrone über. Allerdings
eine vollkommen andere Baumkrone wie die der Hochlandbäume. Diese
Krone bestand aus vielen langen und spitzen Ästen, die an ihrer Spitze
eine rote Fleischblüte trugen und von einem pelzartigen Gespinst bedeckt
waren. Allerdings nicht so üppig wie bei den anderen Bäumen. Im ganzen
war der Wurzelbaum nur 30 Meter hoch. Er verlor sich fast unter den
anderen Bäumen der Umgebung.
    Das besondere an ihm aber war der Wurzelbereich. Zwischen den Wurzeln gab es zahlreiche
Höhlen. Joy hatte Glück gehabt und eine etwas größere Höhle gefunden,
als er Schutz vor einem Sturm gesucht hatte der teilweise auch über
das Hochland brauste. Etwa alle 72 Tage brach er los.
    Joy kletterte in den Eingang und krabbelte in seine Höhle hinein. Die Wände der
etwa ovalen Höhle hatte er mit selbstgewebten Tüchern aus dem Baumkronengespinst
verhangen. Sie hielten die Kälte etwas zurück. Draußen herrschten
nur etwa 5 Grad Celsius. In der Höhle waren es etwa 10 bis 15 Grad.
An den Wänden hatte er einige Kisten als Möbel aufgestellt. Und an
einer der Längswände befand sich seine Lagerstatt und mitten im Raum
die Feuerstelle.
    Müde wie Joy sich fühlte legte er sich gleich auf sein Lager und schlief fast
Augenblicklich ein.

Kapitel 2
    Die zwei Hölzer auf seiner Schulter wurden mit der Zeit immer schwerer.
Wie bei den vorherigen Gängen ignorierte Joy jedoch die Schmerzen
und ging langsam weiter. Mit zusammengebissenen Zähnen erreichte er
schließlich seinen Lagerplatz. Er ließ die Hölzer zu den anderen auf
den Boden fallen und setzte sich dann an das
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