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Jomikel

Titel: Jomikel
Autoren: Andreas Blome
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voll.
Es tröpfelte zwar immer noch und würde es auch die nächsten drei bis
vier Tage tun, aber alles war besser als andauernd die Wurzelwände
anzustarren. Aus einem der Fasertücher hatte er sich so etwas ähnliches
wie einen Regenschirm gebastelt. Er sah zwar furchterregend aus tat
aber seine Aufgabe. Mit trockenen Kopf stapfte Joy durch den nassen
Rasen am Bach entlang. Ab und zu musste er einem Felsbrocken ausweichen
der den Weg versperrte.
    Seltsamerweise waren es hier weniger als weiter Flussabwärts. Die Umgebung war immer
noch die gleiche nur der Bach war etwas breiter geworden. Es war ein
eigentümliches Gefühl so im Halbdunkel eines riesigen Waldes zu gehen.
Nur das tröpfeln der Regentropfen, das gurgeln des Baches und das
leise raunen des Windes war zu hören. Ansonsten herrschte stille.
Im Dämmerlicht vor ihm teilte sich der Bach jetzt. Der zweite Bach
floss in Richtung Süden davon. Joy hielt sich nur kurz hier auf und
aß etwas von den zur neige gehenden Früchten die er mitgenommen hatte.
Entweder er fand demnächst Nahrungsmittel oder er musste wieder umkehren.
Als er einigermaßen satt war ging er weiter Flussaufwärts.
    Als der Wind nachließ und kurz darauf wieder aus nördlicher Richtung wehte,
wusste Joy das die Sturmzeit vorbei war. Gleichwohl tröpfelte der
Regen aus den Baumkronen noch einige Stunden weiter. Aber dann war
er vorbei. Joy nahm es zum Anlass zu einer kurzen Pause am Bach. Er
ließ die Füße im Bach baumeln und sah nachdenklich ins Wasser. Fische
hatte er im Bach noch nicht bemerkt.
    "BODENERSCHÜTTERUNGEN IN NÄCHSTER NÄHE."
    Joy handelte automatisch. Er warf sich rückwärts in eine Rolle und hechtete dann
zur Seite, wo er völlig regungslos liegen blieb. Es konnte nur noch
Sekunden dauern, bis der Wurm nach oben geschossen kam. Aber es passierte
nichts.
    "GLEICHBLEIBENDE BODENERSCHÜTTERUNGEN AUS MEHREREN QUELLEN."
    Vorsichtig beobachtete Joy seine Umgebung. Ein Wurm, wie der aus der Torusebene
war es also nicht. Was war es dann? Minuten später wusste Joy es.
Aus dem Erdboden wuchsen langsam Felsbrocken empor. Es dauerte einige
Minuten bis sich die Umgebung des Baches grundlegend geändert hatte.
Wo während der Sturmzeit nur Gras wuchs lagen jetzt Felsbrocken aller
Größe herum.
    Vorsichtig stand Joy wieder auf. Ein leichtes summen und der Geruch nach frisch
aufgebrochener Erde lag in der Luft.
    "Analysiere das Summen."
    "SUMMEN ERFOLGT AUS DEN FELSBROCKEN."
    "Summende Felsbrocken!" Dachte Joy laut vor sich hin. "Eine merkwürdige Welt."
    Während Joy weiterwanderte dachte er darüber nach, was diese Felsbrocken dazu
veranlasste bei Regen im Boden zu verschwinden. Und überhaupt. Konnten
Felsbrocken summen? Waren es überhaupt Felsbrocken? Fragen über fragen
tauchten auf und konnten nicht beantwortet werden. Allerdings sollte
Joy für das Summen noch eine Antwort erhalten.
    Einige Stunden später tauchten die ersten Insektenschwärme auf. Sie krochen direkt
aus dem Boden im Uferbereich des Baches auf und bildeten größere Schwärme,
die dann Minuten später im Kronenbereich der Bäume verschwanden. Einige
Schwärme allerdings ließen sich auf den Felsbrocken nieder und bildeten
eine lebende Schicht. Plötzlich wurde ihm bewusst, das sich diese
Schwärme kurze Zeit später nicht mehr regten.
    Diese Felsbrocken waren Fleischfresser! Durch ihr summen lockten sie die Insekten an
und hatten diese sich erstenmal niedergelassen so waren sie in einer
klebrigen Masse gefangen. Diese Masse stammte aus dem netzartigen
Muster das jeden Felsen überzog. Wahrscheinlich war dieses Netzmuster
das eigentliche Lebewesen und der Felsen nur der Ort wo sie existieren
konnten. Die Insekten jedenfalls wurden in der klebrigen Masse aufgelöst
und verschwanden Stunden später völlig von der Oberfläche.
    Etwas vorsichtiger geworden wanderte Joy jetzt außerhalb der lebenden Felsen weiter Flussaufwärts.

Kapitel 5
    Eigentlich musste er jetzt irgendwo an den Rand der Hochebene stoßen.
Der Bach war inzwischen immer breiter und seine Strömung schneller
geworden. Zu sehen war allerdings immer noch nichts. Joy überlegte
sich mehrere Möglichkeiten wie und wo der Bach seinen Ursprung hatte.
Entweder entsprang er einfach dem Erdboden oder was er mehr vermutete,
lag vor ihm ein Felsabschnitt der an der Torushülle empor kroch. Dann
wurde der Bach einfach von an der Torushülle verdunstender Feuchtigkeit
gespeist. Aber er musste es erst sehen
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