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Jomikel

Titel: Jomikel
Autoren: Andreas Blome
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um völlig sicher sein zu können.
Es konnte ja auch einen völlig anderen Entstehungsgrund geben.
    Ein dumpfes grunzen in der Luft ließ Joy stehen bleiben. War es ein Dreihornhirsch
der so grunzte? Oder ein anderes Lebewesen. Aufmerksam sah er sich
zwischen den Bäumen um. Seit den letzten drei Tagen hatte sich der
Anblick des Waldes verändert. Zwischen den Bäumen wuchsen jetzt zahlreiche
Büsche und Sträucher, so dass Joy manchmal große Schwierigkeiten hatte
überhaupt vorwärts zu kommen. Das grunzen ertönte ein weiteres mal.
Es musste seinen Ursprung irgendwo vor ihm haben.
    Langsam und vorsichtig ging Joy weiter. Mehrere male konnte er das grunzen
vernehmen. Es wurde allerdings immer leiser. Das Tier von dem es höchstwahrscheinlich
stammte entfernte sich von ihm. Konnte es sein, das es ihn gewittert
hatte und nun flüchtete?
    Einige Stunden später sah er zum ersten mal einen grauen oder braunen Schimmer zwischen
den Wipfeln der Bäume. Seine Vermutung bezüglich einer Felsformation
am Rande des Hochwaldes schien zu stimmen. Bevor er aber mehr sah
passierte etwas völlig anderes.
    Zuerst einmal befand er sich plötzlich auf einem freien Streifen Gras, der sich
durch den Wald schlängelte. Die Büsche und Sträucher waren nur noch
als Überreste zu sehen. Irgend etwas hatte einen rund drei Meter breiten
Streifen völlig leergefressen oder abgeweidet. Interessiert folgte
Joy den abgeweideten Weg einige Minuten lang. Er hatte sich schon
entschlossen weiter zuwandern, um die Felsformation zu erreichen,
als plötzlich ein grunzen und schnauben zu hören war. Kurz darauf
ertönte auch ein Trommeln.
    "ACHTUNG. GEFAHR. ES NÄHERT SICH EIN GRÖßERES TIER."
    Noch bevor Joy im Wald verschwinden konnte raste ein gigantischer Schatten den
Weg entlang. Es gelang ihm gerade noch zwischen die Büsche zu hechten.
Von dort aus konnte er das gewaltige Tier gut erkennen. Es blieb einige
Dutzend Meter hinter seinem Versteck stehen und schnüffelte in der
Luft herum. Es schien ihn gewittert zu haben. Als es sich herumdrehte
wusste er, was er da vor sich hatte.
    Es war eine gigantische Schildkröte. Sie war etwa sechs Meter lang und zwei Meter
hoch. Sie musste die Ursache für diese abgeweideten Wege im Wald sein.
Also war sie ein Pflanzenfresser. Aber ihr augenblickliches Verhalten
passte nicht zu einem Pflanzenfresser.
    "SIE HAT UNS GEWITTERT UND WIRD UNS JAGEN. ICH EMPFEHLE DIE FLUCHT."
    Joy musste der Kybernetik recht geben. Die Schildkröte begann gerade wieder zu
laufen. Ihre vier kräftigen und kurzen Beine erzeugten das Trommeln.
Mit einem Vorsprung von etwa 100 Metern rannte Joy durch den Wald.
Dabei riss er sich an den Sträuchern die Arme auf. Aber langsamer
durfte er nicht werden, denn die Schildkröte war recht schnell. Er
konnte hören wie sie mit aller Gewalt durch das Buschwerk rannte.
    "Wird sie mich einholen?"
    "BEI DER JETZIGEN GESCHWINDIGKEIT WIRD SIE UNS NICHT EINHOLEN. DAS SAGT ABER
NICHT WIE LANGE SIE DIE VERFOLGUNG AUFRECHTERHALTEN WIRD."
    Das waren ja schöne Aussichten. Nur wenige Minuten verwandte Joy darauf sich
zum Kampf zu stellen. Selbst mit seinem Schwert würde er ihr nicht
mehr als ein paar Kratzer am Panzer zufügen können. Was ihm mehr sorgen
bereitete, war die Tatsache, das ihn ein Pflanzenfresser als Beute
betrachtete.
    "FALSCHE KÖRPERCHEMIE."
    Natürlich. Warum war ihm das nicht gleich eingefallen. Er war ein Fremdkörper
in dieser Welt. Es war ihm ja schon an den Verfärbungen am Gras aufgefallen
wo er öfters entlanggegangen war. Seine Körperchemie reagierte auf
die fremde Biosphäre dieser Welt. Bei dem Gras war es nur eine Verfärbung.
Bei dieser Schildkröte bewirkte es etwas anderes.
    Nach einer halben Stunde schnellen Laufens begannen die Seitenschmerzen. Die
Schildkröte war immer noch hinter ihm her. Ihm musste jetzt schnell
etwas einfallen, denn lange würde er dieses Tempo nicht mehr durchhalten
können. Was tat ein Pflanzenfresser wenn er eine schmackhafte Pflanze
witterte, sie aber nicht erreichen konnte?
    "AUFGEBEN."
    Das war es. Er musste irgendwo einen Ort finden zu dem die Schildkröte nicht
hingelangen konnte. Ein Baum war nicht schlecht. Schildkröten konnten
nicht klettern.
    "SIE KÖNNEN AUCH NICHT SCHNELL RENNEN."
    Der Einwand war berechtigt. Diese Schildkröte konnte rennen und zwar recht schnell.
Aber bei ihrer Größe musste sie einige Tonnen wiegen und damit konnte
man nur sehr schwer auf Bäume klettern. Joy
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