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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung
Autoren: Linda Howard
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Realität um sie herum versank, bis nur noch dieses Gefühl zwischen ihren Schenkeln übrig war.
    Als sie es endlich schaffte, die Augen wieder zu öffnen, lächelte er sie an. »Siehst du?«
    »Wow.« Sie streckte sich träge. »Hast du noch mehr Tricks im Ärmel?«
    Lachend erhob er sich. »Ein paar schon, aber auf die kommen wir später.«
    Jetzt war ihr zwar die Lust am Anziehen vergangen, doch sie tat es trotzdem und ging dann zu ihm hinauf an Deck. Die Sonne schien funkelnd auf das ruhige Wasser. Sie blickte zum belebten Strand und der dahinter liegenden Stadt hinüber. »Ich wünschte, wir könnten in die Stadt gehen«, sagte sie und setzte sich ihre Sonnenbrille auf.
    »Vielleicht später. Ich will erst mal sehen, ob es irgendwas Neues über Ronsard gibt, bevor wir es riskieren, an Land zu gehen.« Er nahm ein Fernglas und suchte damit den Strand ab.
    »Beäugst du etwa die barbusigen Strandschönheiten?«, fragte sie und kniff ihn in den Po. »Und ich dachte, du wärst viel zu abgeklärt für so was.«
    »Dafür ist ein Mann nie zu abgeklärt«, murmelte er und musste lachen, als sie ihn erneut kniff.
    Später an diesem Nachmittag kam die Nachricht von den CIA-Leuten an Land, dass Ronsard seine Leute offenbar zurückgezogen hatte. Die Flughäfen wurden zwar noch beobachtet, doch ansonsten klopfte niemand mehr auf irgendwelche Büsche, um sie aus der Deckung zu treiben.
    »Sieht so aus, als könnten wir einen kleinen Stadtbummel machen«, sagte er.
    Er wollte ihr eine Freude machen.
    »Du warst schon mal in Nizza, oder?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich war schon fast überall.«
    »Und was tust du, wenn du mal ausspannen willst?«
    Er dachte einen Moment lang nach. »Ich verstecke mich auf einer Jacht an der Riviera und versuche möglichst viel Zeit im Bett mit dir zu verbringen«, entgegnete er schließlich.
    »Du meinst … du steigst nie einfach ins Auto und fährst raus? Mietest dir irgendwo in den Bergen eine Blockhütte, gehst Fischen und genießt die freie Natur?« Sie war entsetzt. Wie konnte ein Mensch nur unter einem derartigen Dauerstress leben?
    »Wie ein ganz normaler Mensch? Nein.«
    Mr. Medina, das wird sich ändern, dachte sie, ihn anstarrend. Wenn er ein bisschen frei hatte, würde sie dafür sorgen, dass er sich an einem Ort erholte, wo er nicht ständig die Augen im Hinterkopf haben und irgendjemand anderen spielen musste. Wahrscheinlich konnten sie sowieso nur auf diese Weise zusammen sein, an einem Ort, der so abgeschieden lag, dass Menschen kaum dorthin fanden.
    John meldete über Funk, dass sie an Land kämen.
    »Möchten Sie, dass Ihnen ein Agent auf den Fersen bleibt?«
    Er dachte darüber nach. »Wie viele Männer haben Sie?«
    »Wir können die Jacht rund um die Uhr im Auge behalten, aber wenn wir Ihnen auch noch Leute zuteilen sollen, wird’s ziemlich knapp.«
    Sie gingen ein Risiko ein, Niema wusste das. Bloß weil Ronsards Männer nicht mehr gesehen worden waren, bedeutete das noch lange nicht, dass sie auch wirklich fort waren. Aber Johns Leben bestand aus Risiken – und ihres in letzter Zeit auch. So würde es von nun an immer sein, dachte sie; das war das Leben, das sie wollte, für das sie sich ein zweites Mal entschieden hatte.
    »Setzen Sie einen Mann auf uns an«, sagte John schließlich.
    »Geht in Ordnung.«
    Er schob seine Pistole hinten in den Hosenbund und zog eine leichte Sportjacke darüber. Niema hatte in der Kabine eine Strohtasche gefunden und steckte ihre Pistole dort hinein.
    Die Jacht verfügte über ein eigenes kleines Motorboot, und darin tuckerten sie an Land. Die Sonne stand tief am Himmel, das Licht hatte an Schärfe verloren, und die Schatten wurden länger. Sie schlenderten eine Weile zwischen den anderen Touristen herum. Dann setzten sie sich auf eine Tasse Kaffee in ein Strandcafé; sie schauten in ein paar malerische kleine Boutiquen, und sie wollte schon einen knapp zwei Meter langen himmelblauen Seidenschal kaufen, als ihr gerade noch einfiel, dass sie ja gar kein Geld hatte. »Ich bin pleite«, sagte sie lachend zu John und zog ihn aus dem Laden.
    Er warf einen Blick zurück. »Ich kaufe dir den Schal.«
    »Ich will nicht, dass du mir den Schal kaufst. Ich will mein Geld.«
    »Emanze«, bemerkte er spöttisch, machte sich von ihr los und ging in den Laden zurück.
    Sie wartete mit verschränkten Armen und ungeduldig tappender Fußspitze auf dem Gehsteig, bis er mit dem in Seidenpapier eingewickelten Schal wieder auftauchte. Er ließ das
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