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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung
Autoren: Linda Howard
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er für sie empfand, konnte sie gar nicht mehr aufhören, ihn zu berühren. All diese langen Stunden im Bett hatten ihre Sehnsucht nur noch vergrößert, anstatt sie zu stillen. Sie streichelte über seine steinharte Brust und drückte einen Kuss auf seinen Hals. »Wir werden schon einen Weg finden. Im Moment müssen wir noch gar nichts entscheiden, das hat noch viel Zeit.«
    Er zog die Augenbrauen hoch, rollte sie mit einem Schwung auf den Rücken und sich auf sie drauf. Auf die Ellbogen gestützt, sagte er amüsiert: »Du willst es mir leicht machen.«
    »Ich will dich nicht abschrecken.«
    »Nachdem ich fünf Jahre auf dich gewartet habe? Schätzchen, du könntest mich nicht mal mit einem Bärentöter abschrecken. Aber was eins betrifft, hast du Recht: Wir müssen jetzt noch nichts entscheiden, außer, was wir zum Frühstück essen wollen. Wir können uns hier ein paar Tage ausruhen, nur wir beide, bevor wir nach Washington zurückfliegen.«
    »Wirklich?« Das klang himmlisch – nichts tun, außer ausschlafen, sich lieben und in der Sonne aalen. Keine Rolle spielen, keine Disketten stehlen müssen. Nur sie selbst sein. Sie konnte noch immer nicht alles fassen, was er zu ihr gesagt hatte. Wieso hatte sie es nie gespürt, nie gemerkt, wie verrückt er nach ihr war? Aber vielleicht hatte sie das ja, vielleicht war es ja das, was sie im Iran ihm gegenüber so argwöhnisch und unbehaglich gemacht hatte. Sie hatte nicht sagen können, was es war, denn John war so verflucht gut darin, seine Gefühle zu verbergen, aber sie hatte gespürt, dass da eine Spannung zwischen ihnen herrschte. Ob sie zu einer anderen, früheren Zeit wohl bereit gewesen wäre, ihn anzuhören? Sie wusste es nicht.
    Doch jetzt waren sie zusammen, und das war alles, was zählte.

27
    John setzte sich kurz ans Funkgerät, und nur wenige Stunden später brachte ihnen der Mann, der sie mit dem Außenborder abgeholt hatte, ein paar Sachen zum Anziehen: Jeans, T-Shirts, Unterwäsche, Socken und Turnschuhe. »Irgendwas von Ronsard gehört?«, erkundigte sich John, als er das Kleiderbündel in Empfang nahm.
    Der Mann schüttelte den Kopf. Er war fast genauso wie gestern gekleidet, Baumwollhose, Polohemd und eine dunkle Sonnenbrille, die seine Augen verbarg. »Nichts, seit gestern Abend. Seine Männer haben ganz Marseille abgesucht. Sieht aus, als wären wir ihn los. Aber wir behalten die Jacht trotzdem sorgfältig im Auge.«
    Niema wartete, bis der Agent verschwunden war, und trat dann an Deck. »Etwas zum Anziehen«, sagte sie zufrieden und nahm John das Bündel ab. »Gott sei Dank. Nackt zu sein, wenn was zum Anziehen da ist, ist nicht weiter schlimm, aber wenn man keine andere Wahl hat, geht einem das schon irgendwie auf den Geist.«
    Er streckte den Arm aus und befingerte den dicken Frotteemantel, in den sie sich nach ihrer Dusche vorhin fest eingewickelt hatte. »Du hast doch was an – zu viel sogar, wenn du mich fragst.«
    »Genau darum geht’s ja. Worum man sich ein wenig bemühen muss, das schätzt man viel mehr.« Sie wich vor seinem zudringlichen Finger zurück und verschwand wieder unter Deck.
    »Dann wärst du die am meisten geschätzte Frau der Welt«, knurrte er.
    Vielleicht hätte sie das ja nicht hören sollen, aber sie hatte, und ihr wurden prompt die Knie weich. Jedes Mal, wenn sie an das dachte, was er ihr heute früh eingestanden hatte, begann ihr Herz wie wild zu klopfen. Sie war so glücklich, dass sie fürchtete, gleich abzuheben.
    Natürlich würden Probleme auf sie zukommen, wahrscheinlich schon bald. Sie wusste nicht, wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen würde, ob es eine feste Bindung wäre oder bloß eine lockere Beziehung, wann immer sie füreinander Zeit hatten – was vielleicht nicht oft sein würde. Doch all das war Zukunftsmusik. Vorläufig gab es nur diese paar Tage, die sie sich gönnten, bevor sie eine Militärmaschine zurück in die Staaten bringen würde, nichts weiter zu tun, als sich zu lieben.
    Er hatte zwar nicht gesagt, dass er sie liebte, aber das brauchte er gar nicht. Sie wusste, was er fühlte, spürte es bei jeder seiner Liebkosungen, auch verriet ihr das die Mischung aus Zärtlichkeit und wilder, fast animalischer Lust, mit der er sie nahm und die seine Hände zittern ließ. Sie sah die Blicke, mit denen er sie ansah, voll nackter Emotionen. John war ein derart beherrschter Mann, dass die Tatsache, dass er sie seine Gefühle sehen ließ, ihr mehr sagte, als es Worte je gekonnt hätten.
    Sie brauchte
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