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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste
Autoren: Nelson DeMille
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Max, der einen Zusammenhang vermutete, hatte mich mit seiner Nervosität angesteckt. Und noch vor Mitternacht würden hier Leute von FBI und CIA aufkreuzen - außer Max schnappte bis dahin einen rauschgiftsüchtigen Einbrecher.
    »Entschuldigung.«
    Ich drehte mich nach der Stimme um. Sie gehörte der Lady in dem hellbeigen Kostüm. »Schon gut«, sagte ich, »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.«
    »Entschuldigung, welche Funktion haben Sie hier? Sind Sie ein Polizeibeamter?«
    In T-Shirt und Shorts wirkte ich anscheinend nicht wie eine Autorit ätsperson. »Ich bin mit Chief Maxwell hergekommen«, erklärte ich ihr.
    »Das habe ich gesehen. Haben Sie sich eingetragen?«
    »Warum überprüfen Sie's nicht selbst?« Ich wandte mich ab und ging um die Fähnchen herum zur nächsttieferen Terrassen ebene, um zum Bootssteg zu kommen. Sie folgte mir.
    »Ich bin Detective Penrose von der Mordkommission der Suffolk County Police und leite die Ermittlungen in diesem Mordfall.«
    »Glückwunsch.«
    »Und wenn Sie nicht dienstlich hier sind...«
    »Das müssen Sie mit dem Chief besprechen.« Ich erreichte den Steg und ging zum Boot der Gordons hinaus. Nach Sonnenuntergang war es auf dem langen Bootssteg verdammt zugig. Im Südosten war ein Dreiviertelmond aufgegangen, der das leicht bewegte Wasser glitzern ließ. Ich sprang aufs Deck der Treponema, das sich bei Flut fast auf gleicher Höhe mit dem Steg befand.
    »Was machen Sie da? Das dürfen Sie nicht!«
    Sie war natürlich sehr attraktiv; wäre sie hässlich gewesen, hätte ich sie viel netter behandelt. Sie kleidete sich, wie schon erwähnt, ziemlich streng, aber der Körper unter ihrem strengen Kostüm war eine Sinfonie aus Kurven. Außerdem hatte ich festgestellt, dass sie keinen Ehering trug. Der Rest ihrer Personenbeschreibung: Anfang Dreißig, mittellanges kupferrotes Haar, blaugrüne Augen, für die Jahreszeit eher blasser Teint, wenig Make-up, Schmollmund, keine Ohrringe, kein Nagellack, wütender Gesichtsausdruck.
    Jetzt fauchte sie: »Haben Sie nicht gehört?«
    Trotz dieses scharfen Tons hatte sie eine nette Stimme. Ich vermutete, dass Detective Penrose wegen ihres hübschen Gesichts, ihrer klasse Figur und ihrer sanften Stimme Mühe hatte, für voll genommen zu werden, was sie durch herrisches Auftreten kompensierte.
    »Klar doch. Aber haben Sie nicht gehört? Ich habe gesagt, Sie sollen mit dem Chief reden.«
    »Ich leite hier die Ermittlungen. Für Mordsachen ist die County Police...«
    »Okay, wir gehen gemeinsam zu Chief Maxwell. Augenblick noch.«
    Ich sah mich rasch an Bord um, aber inzwischen war es so dunkel, dass ich kaum etwas erkennen konnte. Ich versuchte, eine Taschenlampe zu finden. Zu Detective Penrose sagte ich: »Sie sollten das Boot heute Nacht bewachen lassen.«
    »Vielen Dank für den Hinweis. Verlassen Sie jetzt bitte das Boot.«
    »Haben Sie zufällig eine Taschenlampe?«
    »Raus aus dem Boot! Sofort!«
    »Okay, okay.« Ich stieg aufs Seitendeck, und zu meiner Überraschung streckte sie mir ihre Hand hin, die ich ergriff. Während sie mich auf den Steg hochzog, griff ihre rechte Hand katzengleich unter mein T-Shirt und riss den Revolver aus meinem Hosenbund. Wow!
    Sie trat mit meiner Kanone in der Hand zur ück. »Halt, stehenbleiben.«
    »Ja. Ma'am.«
    »Wer sind Sie?«
    »Detective John Corey, NYPD, Mordkommission, Ma'am.«
    »Haben Sie hier eine offizielle Funktion?«
    »Ja. Ma'am. Ich bin als Berater hinzugezogen worden.«
    »Berater? In einer Mordsache? So was hab' ich ja noch nie gehört.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und wer hat Sie hinzugezogen?«
    »Die Gemeinde Southold.«
    »Idiotisch.«
    »Richtig.« Da sie unschlüssig wirkte, schlug ich hilfsbereit vor: »Wie war's mit einer Leibesvisitation?«
    Ich bildete mir ein, im Mondschein ein flüchtiges Lächeln zu sehen, bevor sie fragte: »Wie heißen Sie gleich wieder?«
    »John Corey.«
    Sie strengte ihr Gedächtnis an. »Oh... Sie sind der Mann, der...«
    »Der bin ich. Der große Glückspilz.«
    Sie wirkte nicht mehr ganz so streng, als sie meinen Revolver umdrehte und ihn mir mit dem Griff voraus zurückreichte. Dann drehte sie sich um und ließ mich stehen. Ich folgte ihr über den Bootssteg und die drei Terrassenebenen bis zum Haus hinauf, wo jetzt Außenleuchten die Fläche vor der Glasschiebetür erhellten.
    Max sprach mit einem der Spurensicherer, dann drehte er sich zu Detective Penrose und mir um. »Ihr habt euch schon kennengelernt?« fragte er.
    »Warum ist dieser
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