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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika
Autoren: Mathias Bröckers
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das Prinzip der »plausiblen Abstreitbarkeit« gegeben war: Sowohl im
Erfolgs- wie auch im Misserfolgsfalle durften die Operationen nicht auf den
Präsidenten oder andere Regierungsinstitutionen zurückführbar sein. Doch wie
schon Truman war auch Eisenhower der »Schatten« dieser Art klandestiner
Interventionspolitik nicht lange geheuer. Nachdem der Herausforderer John F.
Kennedy seinen Vizepräsidenten Richard Nixon bei der Wahl 1960 besiegt hatte,
nutzte Eisenhower seine Abschiedsrede zu einer eindringlichen Warnung:
    »Wir in den Regierungsgremien müssen
uns vor unbefugtem Einfluss durch den militärisch-industriellen Komplex
schützen. … Wir dürfen es niemals zulassen, dass die Macht dieser Kombination
unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. … Nur wachsame
und informierte Bürger können ein angemessenes Verhältnis der gigantischen
industriellen und militärischen Verteidigungsmaschinerie mit unseren
friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit
zusammen wachsen und gedeihen können.« 7
    Doch nicht nur diese Warnung vor
dem unbefugten Einfluss geschäftlicher Interessen auf die Staatsangelegenheiten
hatte Eisenhower seinem Nachfolger Kennedy vererbt, sondern auch eine Reihe von
bereits angelaufenen verdeckten Operationen, die den neuen Präsidenten bald
heimsuchen und ihn am Ende sein Leben kosten sollten. Denn dieser »unsichtbare
Krieg«, der nicht mehr mit uniformierten Soldaten, sondern mit »zivilen«
Agenten, Söldnern, Kriminellen und Terroristen (»Freiheitskämpfern«) geführt
und nicht mehr vom Präsidenten und dem Parlament beauftragt und kontrolliert
wurde, inszenierte Regierungswechsel und Staatsstreiche nicht mehr nur in
fremden Staaten, sondern auch im eigenen Land.
    Ein
kurze Geschichte der Mafia
    Am 15. Juli 1943 kreiste ein
amerikanisches Kampfflugzeug über dem sizilianischen Bergstädtchen Villalba und
warf in der Nähe des Anwesens von Calogero Vizzini, genannt Don Calò, einen
Fallschirm mit einem Päckchen ab. Einer von Don Calòs Bediensteten brachte es
seinem Herrn, der es umgehend öffnete und die Luftfracht zu Tage förderte: ein
gelbseidenes Taschentuch mit einem großen aufgemalten »L«. Auch wenn nicht
konkret überliefert ist, wie Don Calò, der Anführer der sizilianischen Mafia,
auf diese Lieferung reagierte, dürfte er angesichts der Sendung gejubelt haben,
denn dieses »L« stand für »Lucky« Luciano, den in den USA im Gefängnis
sitzenden Boss der amerikanischen Mafia – und war das Signal für die
folgenreichste Mafiaaktivität des Jahrhunderts: die Kooperation mit den fünf
Tage zuvor an der Südküste Siziliens gelandeten amerikanischen Streitkräften.
Während sich Briten und Kanadier über die Ostseite der Insel durch die
Verteidigungslinien der Italiener kämpfen mussten und dabei über 1 000 Mann
verloren, hatten die Amerikaner auf der eigentlich schwierigeren und wegen
ihrer Berge besser zu verteidigenden Westseite keinerlei Probleme. Ihre mit
einer gelben Fahne und schwarzem »L« markierten Jeeps und Panzer hatten derart
freie Fahrt, dass der General George S. Patton hinterher feststellte: »Das war
der schnellste Blitzkrieg der Geschichte.« Und es war auch die Wiedergeburt der
Mafia, gegen die Mussolini seit 1924 sein faschistisches Gewaltmonopol rigoros
durchgesetzt hatte. Nachdem der Diktator bei einem Besuch der sizilianischen
Gemeinde Piana degli Albanesi die Kooperation mit dem lokalen Mafiaboss
abgelehnt und dieser dann dafür gesorgt hatte, dass bei der Ansprache des
großen Diktators der gesamte Marktplatz bis auf ein paar Dorftrottel leer
blieb, hatte der wutentbrannte Duce den zwischenzeitlich geschassten
Polizeigeneral Cesare Mori, der sich schon früher als Mafiajäger hervorgetan
hatte, als Präfekten nach Sizilien entsandt. Mori beseitigte mit
Einkerkerungen, Verschleppungen, Folter, Morden und einer willfährigen Justiz
in zwei Jahren 11 000 Mafiaangehörige. Auch wenn es sich dabei meist nur um das
Fußvolk handelte und sich die hochstehenden Mafiosi diesem Zugriff durch
Kooperation oder Auswanderung entziehen konnten, lag die kriminelle
Organisation der »Familien«, die die Insel wie Feudalherren regiert hatten,
seit Ende der 20er Jahre weitgehend darnieder. Das erlösende »L«, das am 15.
Juli 1943 bei Don Calò gelandet war, machte dieser Agonie umgehend ein Ende.
Bei ihrem widerstandslosen Vormarsch setzten die Amerikaner überall neue
Bürgermeister und Landräte ein, und
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