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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika
Autoren: Mathias Bröckers
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geworden. Das hat zu
Schwierigkeiten geführt und könnte unsere Probleme auf einigen brisanten Ebenen
verstärkt haben. … Es ist etwas an der Art, wie die CIA fungiert, das einen
Schatten über unsere geschichtliche Stellung wirft und von dem ich glaube, dass
es korrigiert werden muss.« 2
    Mehr als 15 Jahre nach der
Gründung ließ sich allerdings kaum noch etwas daran ändern, dass sich die CIA
zu einem Staat im Staate entwickelt hatte, der sich seinen eigentlichen
Dienstherren – dem Präsidenten, der Regierung, dem Parlament – nur noch
begrenzt verpflichtet sah und zunehmend Politik auf eigene Faust machte. Um
diese im Schutz der Geheimhaltung gewachsene unmittelbare Macht – und nicht um
die Rolle der CIA als globaler Informationsdienst des Präsidenten – war es den
Gründerfiguren, die die Rolle und Ausrichtung des Dienstes geprägt hatten, von
Anfang an gegangen. Einer von ihnen, der langjährige Chef der Gegenspionage
James Jesus Angleton, gestand 1985, zwei Jahre vor seinem Tod, dem Journalisten
Joseph Trento:
    »Grundsätzlich waren die Gründerväter
des US-Geheimdienstes Lügner. Je besser einer lügen und betrügen konnte, desto
eher wurde er befördert. Diese Leute zogen sich gegenseitig an und beförderten
sich gegenseitig. Außer ihrer Doppelzüngigkeit war das einzige, was sie
gemeinsam hatten, das Streben nach absoluter Macht. Wenn ich auf mein Leben
zurückschaue, habe ich Dinge getan, die ich bedauere. Aber ich war ein Teil des
Ganzen und liebte es, dazu zu gehören. … Allen Dulles, Richard Helms, Carmel
Offie und Frank Wisner waren die Großmeister. Wenn man mit ihnen in einem
Zimmer war, war man umgeben von Menschen, die verdientermaßen in der Hölle
enden würden. Ich denke, ich werde sie da bald treffen. … Die CIA hat
Zehntausende anständiger Menschen getötet. … Wir spielten mit Menschenleben,
als ob sie uns gehören würden.« 3
    Wir können Angleton, diesem
Großmeister des Tarnens, Täuschens und der Lüge, durchaus abnehmen, dass er als
gläubiger Katholik bei seiner letzten »Beichte« die Wahrheit erzählte, zumal
der Mann, der jahrzehntelang der Infiltration der CIA und der Nation durch den
»Satan« – die Kommunisten – auf der Spur war, seinem Geständnis noch eine
weitere äußerst glaubhafte Information hinzufügte: »Wissen Sie, warum ich die
Verantwortung über die Gegenspionage bekommen habe? Weil ich zugestimmt hatte,
bei Allen Dulles und 60 seiner engsten Freunde keine Lügendetektortests
durchzuführen und ihre Hintergründe genauer zu recherchieren. Sie hatten Angst,
dass ihre eigenen Geschäfte mit Hitlers Kumpanen herauskommen würden.«
    Allen Dulles’ Investment- und
Anwaltskanzlei Sullivan & Cromwell gehörte zusammen mit den Kollegen der
Privatbank Brown Brothers Harriman & Co. (damaliger Direktor: Prescott
Bush, der Großvater von George W. Bush) zu den wichtigsten ausländischen
Finanziers des »regime change« im Deutschland Anfang der 1930er Jahre und vermehrte
dort danach erfolgreich das Vermögen ihrer Anleger. Während Allen Dulles seine
Firma 1936 dazu überredet haben soll, wegen Hitlers Vorgehen gegen die Juden
die Investitionen in Deutschland herunterzufahren, wurde Prescott Bush 1942
wegen »Handels mit dem Feind« angeklagt und sein Vermögen beschlagnahmt. 4
    Ganz im Sinne ihrer Erfinder war die
CIA von Beginn an eine relativ autonome Institution, zumal ihre nach der
Auflösung des OSS am 1. Oktober 1945 geschaffenen Interimsvorgänger – die
Central Intelligence Group (CIG) und das Office of Policy Coordination (OPC) –
außer der Fortführung verdeckter OSS-Operationen mit einer höchst
ungewöhnlichen und delikaten Aufgabe betraut waren: mit der stillschweigenden
Konversion des Nazigenerals Reinhard Gehlen, des mächtigen Leiters der
Abteilung Fremde Heere Ost und somit Chefs der NS-Ostspionage, sowie Hunderter
seiner Mitarbeiter und Agenten in die US-Armee. Schon 1944, als die USA noch
gemeinsam mit der Sowjetunion gegen die Reste von Hitlers Armeen kämpfte, hatte
Allen Dulles, der das OSS-Büro in der Schweiz führte, Kontakte zu ausgewählten
Nazis – Militärs und Wissenschaftlern – aufgenommen, »Evakuierungen« in die USA
angeboten und mit dem sinistren SS-General fraglos den dicksten aller Fische an
Land gezogen. Mit dessen Netzwerk von Informanten, Spionen, Agenten und
Saboteuren in allen osteuropäischen Staaten verfügten die USA, kaum dass der
Zweite Weltkrieg offiziell zu Ende war, über eine geheime Armee für
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