Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika
Autoren: Mathias Bröckers
Vom Netzwerk:
den
kommenden »Weltkrieg«, der als Kalter Krieg in die Geschichte eingehen sollte.
Nachdem General Gehlen Ende 1945 in die USA eingeflogen worden war, konnte
Frank Wisner als erster Chef des OPC ein gewaltiges Netz von Agenten und
operativen Kräften dirigieren. Obwohl das OPC offiziell nur mit
Flüchtlingsangelegenheiten betraut war, vor allem mit der Protektion der an
Land gezogenen Kriegsverbrecher des NaziEstablishments, führte Wisner von
Beginn an verdeckte Operationen durch. Ohne jede Erlaubnis oder Kontrolle und
meist an der Legalität, internationalen Verträgen oder ethisch-moralischen
Standards vorbei – aber mit dem Segen von Allen Dulles, der nach der Auflösung
des OSS zwar kein offizieller Staatsbediensteter mehr und in seine
einflussreiche Wall-Street-Kanzlei zurückgekehrt war, aber hinter den Kulissen
und mit dem Apparat des 1918 von Wall-Street-Bankern gegründeten Council on
Foreign Relations weiter die Fäden zog: »Dulles hatte entschieden«, schreibt
der Journalist und CIA-Historiker Joseph Trento, »die Zukunft des
Geheimdienstes nicht dem Präsidenten oder dem Kongress zu überlassen.« Auf
eigene Faust hatte er ein klandestines Spionagenetzwerk organisiert und
geplant, Präsident Truman vor vollendete Tatsache zu stellen. »Wenn Truman dann
entdecken würde, was Dulles und sein Gefolge getan hätten, argumentierte
Dulles, hätte Truman keine andere Wahl, als es zu akzeptieren.« 5 Bei der Ausführung dieses Plans machte sich
Dulles seine hervorragenden Medienkontakte zunutze, und bald schon war die
Botschaft, mit der General Gehlen nach der Kapitulation seine Wichtigkeit und
Bedeutung aufgeblasen hatte, in den Ohren und Hirnen der amerikanischen
Bevölkerung angekommen: die »Rote Gefahr«. Dass die Sowjetunion nach den
Verwüstungen des Krieges und über 20 Millionen Toten faktisch am Boden lag,
ebenso wie die Rote Armee, die den weitaus größten Blutzoll aller
Kriegsteilnehmer bezahlt hatte, tat dem Erfolg der Propaganda keinen Abbruch.
»Der Krieg ist vorbei, Allen« hatte William »Wild Bill« Donovan, der ehemalige
Chef des OSS, geantwortet, als Dulles ihn in seinem abhörsicheren Raum im Sitz
des Council on Foreign Relations in seine geheimen Pläne einweihte – und
geglaubt, sein alter Freund sei verrückt geworden. Doch bald schon stellte sich
heraus, dass dieser Wahnsinn nicht nur Methode hatte, sondern auch erfolgreich
war: »Mit all seinen Manipulationen gelang Dulles die Schaffung einer
Organisation, in der der Krieg gegen die Sowjetunion von Beginn an auf
Täuschung und Lügen gegründet war.« 6 Die Panikmache vor der roten Gefahr brachte 1947 nicht nur das Gesetz zur
Gründung des National Security Council (NSC) und der CIA durch den Kongress,
sondern sorgte auch dafür, dass Dulles’ Aktivitäten im Nachhinein legalisiert
wurden – und er mit der NSC-Directive 10/2 noch einen entscheidenden Freibrief
erhielt: Auch ohne ein Regierungsamt war es Allen Dulles fortan erlaubt, mit
privaten Unternehmen und Stiftungen Geheimdienstoperationen durchzuführen.
    Die Militärs, die General Gehlen
verhört hatten, nachdem er sich im Mai 1945 den Amerikanern ergeben hatte,
waren anfangs sehr skeptisch, was den Wert der Informationen betraf, die ihnen
der überzeugte Nazi auf Mikrofilmen zur Verfügung stellte. Den geheimen Plänen,
die Allen Dulles hegte, passten sie jedoch in mehrfacher Hinsicht ins Spiel:
Die Übernahme des Agentennetzes in Osteuropa ermöglichte aus dem Stand
operative Aktionen, und die Informationen der Abteilung Fremde Heere Ost ließen
sich hervorragend zur Unterfütterung der Propaganda einer drohenden
Welteroberung durch den Kommunismus nutzen. Der Krieg musste weitergehen, so
dachten zwar nicht der Präsident, der Kongress oder gar die amerikanische
Bevölkerung, aber Allen Dulles, seine Wall-Street-Klienten und Investoren sowie
die Sicherheits- und Rüstungsindustrie, die nach dem Sieg über Nazideutschland
starke Umsatzeinbußen befürchten musste. Und mit der nach Dulles’ Vorstellungen
geschaffenen CIA hatten sie unter dem Deckmantel eines Nachrichtendienstes
jetzt das militärische Werkzeug zur Hand, mit dem sich dieser neue unsichtbare
Krieg nicht nur schüren und führen ließ, sondern auch einer effektiven
Kontrolle durch den Kongress und das Weiße Haus entzogen war. Harry Truman wie
auch sein Nachfolger im Präsidentenamt Dwight D. Eisenhower akzeptierten die
Existenz einer solchen geheimen Privatarmee, solange für deren verdeckte
Operationen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher