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JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

Titel: JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)
Autoren: Mathias Bröckers
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Radio in Szene setzte und nach dem Attentat auf Kennedy eine Schallplatte davon herausbrachte. Als Judyth Baker ihr Praktikum antreten wollte, war Ochsner gerade verreist, und während sie noch wartete, lernte sie zufällig Lee Harvey Oswald lernen, der ebenfalls ein – wenn auch klandestiner – Praktikant für den inoffiziellen Arm der Forschungen Ochsners war. Denn außer seiner Arbeit in der Reily-Kaffeefabrik hat er noch einen Nebenjob, der genau in das Fachgebiet der juvenilen Forscherin Judyth fiel: Er versorgte für einen Freund Mäuse, die als Versuchstiere in der Krebsforschung eingesetzt wurden. Dieser Freund, der in seiner Wohnung Hunderte krebsinfizierte Mäuse in Käfigen hielt, wurde Judyth als »Dr.« David Ferrie vorgestellt, und in ihren Erinnerungen 31 berichtet sie, dass Ferrie sie nach dem Attentat angerufen und mit dem Tod bedroht habe, wenn sie über ihren Kontakt mit Oswald und dieses Projekt reden würde.
    Dass sich Mrs. Baker daran auch vier Jahrzehnte lang hielt, wird ihr von Kritikern zwar vorgeworfen, ist angesichts ihrer Geschichte aber durchaus nachvollziehbar. Denn sie arbeitete mit Oswald, Ferrie und Dr. Mary Sherman, einer Forscherin an Ochsners Krebsklinik, an einem krebsauslösenden Virus. Diese Biowaffe wurde nicht nur an Mäusen, sondern auch an Menschen getestet. Als Baker davon erfuhr, dass einer Versuchsperson im Mental Hospital in Jackson, Louisiana, dieses Mittel verabreicht worden war und sie dagegen protestierte, kündigte ihr Ochsner das Praktikum.
    Erinnern wir uns: Im Sommer 1963 stoppte die Kennedy-Regierung alle Attentatspläne gegen Fidel Castro, was aber einige CIAAgenten im Verein mit rabiateren Fraktionen der Exilkubaner, mit denen Banister und Ferrie kooperierten, nicht daran hinderte, diese Pläne auf eigene Faust weiterzuverfolgen. Insofern passt Bakers Bericht über die im Schatten der Klinik des renommierten Krebsforschers Ochsner stattfindenden klandestinen Experimente durchaus ins Bild. Zumal ein 2007 neu erschienenes Buch von Edward Haslam 32 über den ungeklärten Tod von Ochsners Mitarbeiterin Mary Sherman 1964 etwas Licht in einen noch viel größeren Schatten als diese dubiose Anti-Castro-Giftherstellung gebracht hat. Der tot in ihrem Bett gefundenen Ärztin fehlte ein Arm, und die Leiche wies merkwürdige Verbrennungen auf – was aber nicht weiter untersucht wurde und als ungeklärter Fall in die Polizeiakten einging.
    Edward Haslam, dessen Vater als Orthopädieprofessor ein Kollege Mary Shermans an der Tulane-Universität in New Orleans war, glaubt, dass unter der Leitung von Ochsner 1963 ein
    supergeheimes Projekt mit einem linearen Partikelbeschleuniger im Gange war, mit denen das Affenvirus SV-40 bestrahlt und mutiert werden sollte – auf der Suche nach einem Gegenmittel. Das bei Affen ein galoppierendes Krebswachstum auslösende Virus war Ende der 50er Jahre in einen Impfstoff gegen Polio geraten, den das National Health Institut und führende Ärzte wie Ochsner lautstark als unbedenklich angepriesen hatten. Die ersten Informationen über die gefährliche Kontaminierung des Polio-Vakzins wurden zurückgehalten und die Impfungen weiter durchgeführt – weshalb auch die Suche nach einem Mittel gegen die Massenvergiftung mit dem Virus SV-40 unter höchster Geheimhaltung lief. Auch wenn man Haslams These nicht teilt, dass die in den 70er und 80er Jahren steil ansteigende Krebsrate in den USA mit diesen millionenfachen Impfungen der Babyboomer-Generation zu tun hat, sprechen seine Recherchen dafür, dass in New Orleans Anfang der 60er Jahre tatsächlich solche geheimen Experimente stattfanden. In dem mittlerweile leerstehenden Gebäude, in dem damals die örtliche Vertretung des US Public Health Service residierte, in der Nähe der Ochsner-Klinik, entdeckte er den Standort des Partikelbeschleunigers, eine Etage war noch massiv mit Asbest gedämmt und mit der extrem starken Stromzuführung ausgestattet, die für die 500 000 Volt des Geräts benötigt wurden. Die Unterdrückung des Megaskandals, Millionen Menschen per Polio-Impfung einen karzinogenen Virus untergejubelt zu haben, machte es unmöglich, die Forschungen nach einem Gegenmittel offiziell durchzuführen. Deshalb ist es verständlich, dass verdeckte inoffizielle Hiwis wie Ferrie, Oswald und Baker für die Versuchstiere und die Messungen ihres Tumorwachstums zuständig waren. Und der geheime Charakter des ganzen Unternehmens erlaubte es dann auch, die Mutationen dieses Virus in eine
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