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JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

Titel: JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)
Autoren: Mathias Bröckers
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Biowaffe zu transformieren, wie es Judyth Baker in ihren Erinnerungen beschreibt.
    Sie konnte allerdings keine hieb- und stichfesten Beweise für diese Geschichte vorbringen, was ihr den Vorwurf eingebrachte, eine Aufschneiderin zu sein, die sich mit einer erfundenen Story nur wichtig machen wollte, um ihr Buch zu verkaufen. Doch passt ihre Geschichte zu genau in das Kennedy-Puzzle, um erfunden sein zu können. So begründete sie Oswalds unerklärliche Reise nach Mexiko damit, dass er als Kurier das Krebsvirus dort an einen Kubaner übergeben sollte.
    Und dann gab es da noch diese merkwürdige Fahrt von New Orleans ins knapp 200 km entfernte Jackson, bei der er mit David Ferrie und Clay Shaw in einem schwarzen Cadillac gesichtet wurde, der auf ein Institut Ochsners zugelassen und von Shaw geleast worden war. Laut Warren-Report war Oswald dorthin gefahren, um sich um einen Job im Mental Hospital von Jackson zu bewerben, wo er sich zuvor, um seine Aussichten zu verbessern, ins Wählerverzeichnis dieses ländlichen Städtchens hatte eintragen lassen. Genau einen Tag nach Martin Luther Kings »I have a dream«-Rede am 28. August, die alle Schwarzen aufforderte, sich zur Wahl zu registrieren, stand Oswald stundenlang in einer Schlange mit Afroamerikanern, während die draußen wartende Luxuslimousine und ihre Insassen mehreren Zeugen auffielen, darunter auch dem Sheriff, der die Zulassung checken ließ.
    Dass diese Zeugen, die Shaw, Ferrie und Oswald identifizierten, 1967 für Garrisons Anklage nicht ausreichten, um die Verbindung dieses Trios nachzuweisen, hatte vor allem mit der damals kaum zu beantwortenden Frage zu tun, warum ein »kommunistischer« Überläufer und Ex-Marine auf Jobsuche ausgerechnet von einem der Honoratioren von New Orleans, dem Geheimdienstveteran, vielbeschäftigten Chef des International Trade Mart und ehrenwerten Geschäftsmann Clay Shaw, sowie dem CIA-Söldner, Mafiagehilfen und Hobbykrebsforscher »Dr.« David Ferrie begleitet wurde.
    Judyth Bakers Geschichte lieferte viel später erstmals einen plausiblen Grund für diese unerklärliche Landpartie, bei der der auffällige Cadillac mit dem weißhaarigen Gentleman Shaw und dem schrillen Perückenträger Ferrie auffiel, weil er lange Zeit neben einer Telefonbox parkte: Das Trio wartete auf einen verspäteten Transport Gefangener, an denen im Mental Hospital in Jackson das krebsbeschleunigende Virus getestet werden sollte.
    Außergewöhnliche Behauptungen bedürfen außergewöhnlich guter Beweise, und weil solche für Edward Haslams Recherche über Mary Shermans Experimente und ihren ungeklärten Tod ebenso fehlen wie in Judyth Bakers Erinnerungen an ihre Beziehung mit Oswald für das geheime Krebsvirusprojekt, sind beider Aussagen umstritten. Nicht nur bei Anhängern der »Magic Bullet«-Religion, sondern auch bei Forschern aus dem Verschwörungslager. Doch schildern ihre unabhängig voneinander entstandenen Bücher nicht nur denselben Hintergrund. Die aus verschiedenen Perspektiven gewonnenen Fakten und Belege passen auch ansonsten weitgehend widerspruchsfrei zusammen. Und eben dies kann vielleicht auch den Shitstorm erklären, den sie sich mit ihren Veröffentlichungen im Internet einhandelten. Unter »Kennedylogen« herrscht ja nicht nur das Schisma zwischen Einzeltäter-Fundamentalisten und Verschwörungs-Realos, sondern das Verschwörungslager ist auch in sich tief gespalten, und Forscher, die teilweise jahrzehntelang »ihre« Version der Ereignisse recherchiert und belegt haben, lassen sich ungern durch neue Erkenntnisse oder Hypothesen davon abbringen.
    Wenn die Berichte von Haslam und Baker zutreffen – wofür aus meiner Sicht einiges spricht –, eröffnet dies eine neue Perspektive auf den Sumpf, aus dem das Kennedy-Attentat und seine anschließende Vertuschung wuchsen. Zwar hatte schon Staatsanwalt Garrison die Verbindung von Alton Ochsner, seinem Propagandainstitut INCA mit Clay Shaw und dessen Privatpiloten Ferrie auf seiner Verdachtsliste, doch er konnte sich die streng riechenden, leeren Mäusekäfige, die nach dem Tod von David Ferrie in dessen Wohnung entdeckt wurden, nicht erklären. Hätte Judyth Baker New Orleans nicht verlassen und, verängstigt durch die Drohungen Ferries, nicht jahrzehntelang geschwiegen, wäre der Garrison-Prozess vermutlich anders ausgegangen und hätte, wenn nicht den Mord am Präsidenten, so doch eine mindestens ebenso große und kriminelle Verschwörung aus dem Umfeld aufklären können. Für Haslam
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