Jetzt wird gekauft! (German Edition)

gegebenfalls auch diese Bedenken offen mit Ihrem Bankberater oder Finanzierungspartner diskutieren. Sicherlich finden sich da auch Lösungen und Absicherungen.
     
    Risiken. Was meine ich eigentlich mit Risiken? Das sind für mich Faktoren, die es mir eventuell unmöglich machen könnten, meine finanzielle Verpflichtung zur Abtragung der Immobilie weiterzuführen. Mich also zahlungseingeschränkt oder sogar zahlungsunfähig machen. Das würde letztendlich, je nach Ausprägung des Engpasses dazu führen, dass die Immobilie wieder verkauft werden muss oder im Schlimmsten Fall zwangsversteigert wird.
     
    Die Einkünfte
     
    Natürlich sichert der Job unser monatliches Einkommen und alles ist auf unser Nettoeinkommen abgestimmt. Die privaten Verpflichtungen in Form von Mobilfunkverträgen, privaten Kleinkrediten, Lebensstandard etc. Eine Jobgarantie gibt es heutzutage glaube ich nicht mehr wirklich. Außer man ist Beamter / Beamtin. Das ist so ziemlich das einzige, was einigermaßen sicher ist. Lassen wir die aktuelle Diskussion der Beamtenbezüge und Kürzungen in Griechenland mal außen vor.
     
    Ich kann immer nur von der heutigen Sicht aus planen. Die Zukunft kann uns niemand voraussagen. Die Fragen zum Job, die sich sich stellen sollten sind:
     
    - Mein Arbeitgeber steht nicht kurz vor einer Insolvenz?
    - ich bin nicht so krank, dass ich absehbarer Zeit nur noch einen Teil meines derzeitigen Gehalts als Krankengeld erhalte?
    - Ich kann mit meinen derzeitigen Bezügen meinen Lebensstandard halten und die Finanzierung tragen?
    - Ist Ihre Ehe schon soweit angeknackst, dass Sie mit einer Trennung rechnen können?
     
    Sollten Sie auch nur eine dieser Fragen mit JA beantworten können, dann würde ich Ihnen auf jeden Fall vom Kauf einer Immobilie zum derzeit igen Zeitpunkt abraten!
     
    Rechnen Sie bitte keine Nebenjobs als festes, monatliches Einkommen mit ein. Die monatliche Belastung der Finanzierung und Ihre laufenden Kosten sollten  Sie mit Ihrer hauptberuflichen Tätigkeit decken können. Denken Sie immer daran, dass Sie vielleicht aus gesundheitlichen Gründen Ihre zweite Tätigkeit plötzlich nicht mehr ausführen können.
     
    Rechnen Sie sich Ihr Einkommen nicht schön, betrachten Sie Ihre weiteren Einkünfte eher objektiv!
     
     
    Das Objekt
    Der Teufel steckt im Detail. Sie können mit dem Kauf Ihrer Immobilie Glück haben, gegebenenfalls allerdings auch richtig in den „Fäkalientopf“ greifen. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein altes Häuschen zu einem recht attraktiven Preis. Diverse Mängel wurden Ihnen vom Verkäufer offiziell mitgeteilt. Die Heizungsanlage wurde als alt, aber funktionell beschrieben. Sie planen die normalen Arbeiten für die Beseitigung der Mängel mit in Ihrer Finanzierung ein. Die Heizungsanlage wird als mögliches Risiko eingestuft, aber die finanziellen Mittel reichen derzeit nicht, um diese auch noch komplett tauschen zu können.
     
    Zwei Monate – kurz vor dem Winter -  nachdem Sie die ersten Reparaturarbeiten zur Beseitigung der bekannten Feuchtigkeitsmängel im Keller durchgeführt haben, stellen Sie fest, dass aufgrund des Alters die maroden Elektroleitungen im gesamten Haus getauscht werden müssen, da sie ein Sicherheitsrisiko in Bezug auf den Brandschutz darstellen und die Heizungsanlage langsam, aber sicher Ihren Geist aufgibt. Die Kosten für die Erneuerung der Elektroleitungen belaufen sich auf geschätzte 7.500 €. Die Heizungsanlage wird voraussichtlich ebenfalls knappe 5.000€ inklusive aller Nebenarbeiten kosten. 10.000€, die nicht einkalkuliert waren, aber für beide Tätigkeiten absolute Notwendigkeit besteht.
    Nun heißt es weitere 1 2.500€ aufzutreiben!
     
    Sie sehen schon, ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen, aber gewisse Risiken sollten Sie berücksichtigen und natürlich sind die Risiken bei einer alten Immobilie höher als bei einer neueren Immobilie. Der vermeintlich günstigere Preis der eigenen 4 Wände der alten Immobilie birgt wesentlich höhere Risiken.
     
    Bei der Eigentumswohnung können Sie schon im Vorfeld viele Risiken minimieren. Sie können plötzlich auftretende Schäden, die zwangsläufig beseitigt werden müssen (wir reden also nicht von Schönheitsreparaturen), auch nicht ausschließen. Allerdings, wenn Sie sich frühzeitig über den Verwalter über die Rücklagen informiert haben, dann wissen Sie, ob ein gewisser Puffer für solche plötzlich auftretenden Schäden vorhanden ist.
     
     
     
    Die