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Jetzt wird gekauft! (German Edition)

Jetzt wird gekauft! (German Edition)

Titel: Jetzt wird gekauft! (German Edition)
Autoren: Wotan Wissen
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geht’s ….
     
     
     

Einleitung
     
    Eine kleine Erzählung aus meiner Vergangenheit zum Thema Finanzierung und welche Lebenserfahrung mir dadurch zu Teil wurde.
     
    Es war 1998, ich 29 Jahre alt, meine damalige Frau 28, wir waren 5 Jahre verheiratet und meine zwei Jungs waren gerade 3 und 1,5 Jahre. Wir wohnten damals in unserer 80-Quadratmeter 3-Zimmerwohnung, die zu dieser Zeit auch schon knapp 1000 DM warm kostete und der Wunsch nach dem Eigenheim wurde immer größer. Die Mietpreise damals schon auf einem hohen Niveau und bedingt durch das zweite Kind würde in absehbarer Zeit der Wohnraum zu klein werden. Also, es musste ein Eigenheim her! Aber wie?
     
    Das größte Problem war die immense Menge an Eigenkapital, die sich auf ganze 0 DM summierte. Damit würden wir bei keiner Bank mit einer Finanzierungsanfrage Bestand haben. An einem Sonntag, als mal wieder das Sonntagsblättchen bei uns eingeworfen wurde, fanden wir im hinteren Teil, dem Immobilienteil der Zeitung eine große Annonce, die damit warb, dass man als junge Familie ohne Eigenkapital günstig bauen könnte. Das machte mich neugierig und ich kontaktierte die angegebene Baufirma.
     
    Wir wurden zu dem generellen Besichtigungstermin des Grundstückes, das sehr weit ausserhalb im Bergischen lag, zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch eingeladen. Ich konnte es kaum erwarten.
     
    Angekommen, Kinder aus dem Auto ausgepackt und ein älterer, sehr sympathisch wirkender Herr kam auf uns zu und begrüßte uns sehr herzlich. Er machte in seinem Anzug auf uns einen sehr seriösen Eindruck. Seine Art zu sprechen ließ vermuten, dass er auch gebildet ist. Er zeigte uns das vermeintliche Grundstück und erklärte uns in verständlichen Worten, warum es entgegen aller Spielregeln der Banken Möglichkeiten gäbe, ohne Eigenkapital zu finanzieren. Das Zauberwort hieß “Eigenleistung”. Es war zur damaligen Zeit auch bei einigen Finanzanbietern erlaubt, das Eigenkapital in Form einer anrechnenbaren Eigenleistung zu erbringen. Zum Beispiel dass der Rohbau erstellt wird, der komplette Innenausbau (Elektrik, Wasser, Böden, Wände, Dachausbau) in Eigenleistung gestemmt wird. Hörte sich erst einmal gut an. Was der gute Herr aber nicht wusste, war, dass ich zwei linke Hände habe, was die Ausführung handwerklicher Arbeiten betrifft. Nachdem ich ihm das mitteilte winkte er nur ab und sagte, auch Sie bekommen das hin. Wir betreuen Ihre Eigenleistung. Das ist Bestandteil unseres Services.
     
    Hier ging es aber nicht um handwerkliche Arbeiten im Sinne des Ausbaus, sondern um eine Art Haus, das mit Styroporsteinen zusammengesteckt wird und anschließend bei Fertigstellung einer Etage die Hohlräume mit Beton von der Firma zugeschüttet werden. Das „Legobauen“ traute selbst ich mir zu und das Konzept schien schlüssig. Einfach, die Eigenleistung ist realistisch gesehen möglich und der Dämmwert des Hauses perfekt.
     
    Die Aussage des Beraters “Ach, Sie sind ja auch noch junge Familie mit kleinen Kindern. Da gibt es doch ohne Ende öffentliche Mittel. Das kriegen Sie locker hin.” ließ meine Ängste bezüglich der Finanzierung schwinden. Plötzlich war alles zum Greifen nah. Auf die Nachfrage, wieviel öffentliche Mittel man denn genau bekäme, wurden wir auf einen weiteren Beratungstermin vertröstet. Das wäre nicht seine Aufgabe, dafür hätte er Finanzspezialisten, die uns das gerne mal zuhause unverbindlich berechnen.
     
    Gesagt, getan … eine Woche später kamen dann sogar zwei nette Herren im Anzug mit jeweils einem Aktenköfferchen, die uns Ihre Berechnung vorlegen sollten.
     
    Da ich von Natur aus ein Mensch bin, der sich ungerne auf unsicheres Terrain begibt, nutzte ich die Woche Zeit zwischen dem ersten Besichtigungstermin im Bergischen und dem Beratergespräch, um mir möglichst viel über öffentliche Mittel, Möglichkeiten der Finanzierung, Einkommensgrenzen etc. anzueignen. Nach einer Woche und glücklicherweise vor dem Beratergespräch hatte ich das Gefühl für meine “persönliche Klausur” genug gebüffelt zu haben und auch die richtigen Fragen stellen zu können.
     
    Das war auch gut so, denn bereits nach 10 Minuten rechnete der eine Berater mit den falschen Einkommensgrenzen und nach seiner Berechnung hätte ich einen wesentlich höheren Anteil an öffentlichen Mitteln mit geringen Zinsen erhalten. Nachdem ich dem Berater offenbarte, dass die Berechnung der Einkommensgrenze nicht ganz richtig wäre und ich daher einen
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