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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische
Autoren: Tom Diesbrock
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Angst vor Scheitern und Überforderung und sucht vor allem Sicherheit und Kontinuität.
»Ich würde lieber heute als morgen kündigen – aber ich kann ja auch nicht arbeitslos werden.«
»Ich kann mir gut vorstellen, noch einmal zu studieren – aber das ist natürlich nur so eine Träumerei.«
»Ich könnte mich selbstständig machen – aber dazu bin ich viel zu undiszipliniert.«
    Ich bin mir sicher, dass Sie dieses Buch nicht in der Hand hielten, wenn es nicht auch in Ihrem Herzen so ein inneres Hü und Hott gäbe.
    Was bieten nun fast alle Bücher und Seminare dem blockierten Möchtegern-Neuorientierer an? Viele gute Argumente, Werkzeuge und Pläne, die alle in Richtung Veränderung weisen. Ganz selbstverständlich gehen sie davon aus, dass der beruflich unzufriedene Mensch ihr Angebot dankbar entgegennimmt und umsetzt, weil es schließlich richtig und vernünftig ist. Manchen charismatischen Experten gelingt es auch, Leser und Zuhörer mitzureißen und für das eigene Veränderungsprojekt zu begeistern, gern mit der Botschaft »Ich habe es geschafft: – dann kannst du es auch schaffen!« Tschaka.
    Die Sache hat nur einen gewaltigen Haken: Diese Bücher und Seminare richten sich fast ausschließlich an die eine Seele in uns, die für Entwicklung und Veränderung brennt. Unsere andere, ängstliche Seele, der gar nicht nach Abenteuern zumute ist, wird mehr oder weniger ignoriert. Kein Wunder, wenn wir sehr gern dabei mitspielen – denn wir beschäftigen uns nun mal viel lieber mit unseren Sonnenseiten voller Mut, Kreativität und Spielfreude! Deren innere Gegenspieler mögen wir weniger, und meistens ignorieren wir sie, solange es irgendwie geht.
    Also starten wir mit Enthusiasmus mal wieder ein neues Veränderungsprogramm. Hauptsache, es verspricht ganz neue Methoden und einen garantierten Erfolg. »Mit diesem Buch, in jenem Workshop finden auch Sie ganz bestimmt Ihren Traumberuf!« Unsere inneren Bremser, Angsthasen und Widersacher schieben wir dafür nur zu gern beiseite. Auf Dauer lassen die es sich aber nicht gefallen. Spätestens, wenn es irgendwann um die Umsetzung konkreter Schritte geht, schauen sie plötzlich wieder um die Ecke und mischen sich ein. So eine Überraschung! Dann scheint uns der eben noch zum Greifen nah scheinende Traumjob wieder sehr weit weg. Die Partystimmung ist vorbei, und wir fühlen uns blockiert wie eh und je.
    Das ist in meinen Augen der Hauptgrund dafür, dass so viele Bücher und Workshops am Ende nicht viel bewirken. Sie sind logisch – aber viel zu wenig psycho-logisch, weil sie nicht oder viel zu wenig auf unsere innere Konfliktlandschaft eingehen.
Nicht zu blöd – einfach nur blockiert
    Ralf, 35 Jahre, selbstständiger Versicherungsmakler
    »Eigentlich hätte ich nach dem Abi am liebsten Theaterwissenschaften studiert. Mein allergrößter Traum war damals, eines Tages als Regisseur zu arbeiten. Aber für meine Eltern kam diese Idee nicht in Frage – alles, was mit Kunst und Kreativität zusammenhing, war für sie brotlos und höchstens ein Hobby. Sie rieten mir sehr dringend, eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann zu machen und dann die Agentur meines Vaters zu übernehmen. Ich gab schließlich nach, nahm mir aber fest vor, mich nach der Ausbildung neu zu entscheiden und eventuell doch noch zu studieren. Natürlich kam es anders: Ich lernte meine Frau kennen, und wir bekamen schneller als geplant unsere Tochter.
    Seit über zehn Jahren arbeite ich jetzt allein als Makler. Das Geschäft läuft nicht schlecht, aber gern habe ich diesen Job nie gemacht. Eigentlich liegt es mir überhaupt nicht, Menschen etwas zu verkaufen, was sie höchstens teilweise brauchen. Vorfünf Jahren fing ich schon an, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Der Theatertraum ist wohl inzwischen ausgeträumt. Aber was sind echte Alternativen? Ich habe bestimmt schon zehn Neuorientierungsbücher gelesen und an mehreren Workshops teilgenommen. Manchmal dachte ich, auf dem richtigen Weg zu sein, mir kamen einige gute Ideen. Aber dann ließ ich sie doch im Sande verlaufen und setzte nichts um. Warum? Vielleicht bin ich zu undiszipliniert? Oder will ich es gar nicht wirklich? Ich habe keine Ahnung.«
    Wie Ralf haben die meisten beruflich unzufriedenen Menschen, die in meine Praxis kommen, eine Erklärung parat, warum ihnen der Umstieg noch nicht gelungen ist:
»Wahrscheinlich gibt es für mich keine realistische Alternative.«
»Ich weiß überhaupt nicht, was ich will.«
»Vielleicht will ich in
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