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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische
Autoren: Tom Diesbrock
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Strategie, hauptsächlich nach Verboten und Einschränkungen zu suchen – nach dem Motto: »Erst einmal schauen, was alles nicht geht und sein darf; ich tue dann, was übrig bleibt.«
    Besser, wir suchen nach offenen Wegen und nutzen die Chancen, die uns begegnen. Ja, wir sollten bereit sein, zu lernen und manchmal auch Grenzen zu überschreiten. Ängste sollten uns nicht steuern – aber wir dürfen uns auch nicht verbiegen. Erweitern Sie Ihre Komfortzone, aber verlangen Sie nicht von sich, was Sie nicht leisten können. Springen Sie über Ihren Schatten, aber nicht über die Klinge. Trauen Sie sich was. Finden Sie Ihren Weg. Wenn Sie 55 sind, werden Sie vielleicht kleinere Schritte machen wollen als ein 25-Jähriger. Aber ganz sicher sind Sie nicht zu alt, um sich zu bewegen.
Ach ja: die Supermarktkassiererin …
    möchte ich noch erwähnen. Wenn ich darüber spreche und schreibe, dass wir unsere Chancen kennen und nutzen sollten, begegnet mir manchmal der Einwand, das sei ja alles gut und schön, aber »jemand wie eine Kassiererin im Supermarkt« hätte doch wohl keine Chancen, sich beruflich zu verändern.
    So eine Haltung ärgert mich. Die Jungen, Coolen, Flexiblen und supergut Ausgebildeten können alles wollen und tun – der Rest soll gefälligst bleiben, wo er ist?
    Okay, würde mich die Kassiererin fragen, ob ich meinte, sie solle sich spontan als Wirtschaftsjuristin bewerben – ich würde ihr wohl abraten. Aber: Ich würde ihr ganz sicher auch nicht sagen »Schuster, bleib bei deinen Leisten, und Sie bleiben besser auch, wo Sie sind!«
    Ich sehe es eher so: Wenn wir bisher nur den Job A im Unternehmen XY gemacht haben, haben wir ganz bestimmt einige Kompetenzen, die über unsere konkrete Tätigkeit hinausgehen – durch Hobbys, Interessen oder einfach Talent. Womöglich sind wir also für einen Job geeignet, dessen Anforderungsprofil mehr oder weniger vom jetzigen abweicht.
    Und natürlich können wir uns auch fortbilden, über unseren Arbeitgeber, die Arbeitsagentur – und darüber hinaus durch Eigeninitiative, kleine Praktika, vielleicht VHS-Kurse. So werden mittelfristig Jobs für uns in Frage kommen, die noch etwas weiter über unseren Job A hinausgehen.
    Oder vielleicht haben wir eine ganz andere Arbeit im Sinn, die im Moment noch gar nicht in Reichweite ist? Dafür muss vielleicht ein Geldpolster angespart werden, auf den Auszug der Kinder gewartet werden oder Job A auf Teilzeit laufen, bis wir damit loslegen können. Eine Selbstständigkeit, eine Ausbildung, das Abitur oder gar ein Studium? Auch wenn so etwas auf den ersten Blick ziemlich groß und weit weg erscheint – manche Menschen gehen solche Wege!
    Und warum sollte die Kassiererin auf ewig Kassiererin bleiben?

Teil 2
    Coachen Sie sich selbst zum neuen Job!

Coaching und Selbstcoaching
    Melanie, 34, Schifffahrtskauffrau
    »Dass ich meinen damaligen Job auf keinen Fall mehr bis zur Rente machen wollte, war mir eigentlich schon länger klar. Anfangs hatte ich nur gegrübelt und geträumt – aber wirklich zu kündigen, freiwillig, und dann etwas ganz anderes zu tun? Das traute ich mir nicht zu. Dann habe ich wohl so ungefähr jedes Buch gelesen, das den Weg zum Traumjob beschrieb. Ich habe brav alle Übungen gemacht und fühlte mich am Ende so schlau wie vorher. Hilfreich war ein Seminar: Dort habe ich zum ersten Mal über echte Jobalternativen nachgedacht. Aber umgesetzt habe ich auch davon nichts. Ganz schön frustrierend!«
    Wahrscheinlich ist das auch Ihr Wunsch: Endlich Veränderungen! Frischen Wind fürs (Berufs-)Leben. Was jetzt unbefriedigend ist, soll auf irgendeine Weise besser sein – ein bisschen besser oder am liebsten viel besser und ganz anders? Warum ist es aber nur so verdammt schwer? Warum reiten wir freiwillig tote Job-Pferde und werden nur immer unzufriedener? Warum ist es so schwierig herauszufinden, welcher Job am besten zu uns passt und was wir am liebsten tun würden? Und wenn wir wissen, was wir wollen: Warum tun wir es dann nicht? Warum fällt es uns oft so schwer, uns zu verändern?
    Solange wir eine Karriere Schritt für Schritt verfolgen, ist die Orientierung keine große Sache. Wir brauchen nur der Spur der Brotkrumen folgen, die sich am Mehr orientieren: mehr Verantwortung, mehr Kompetenz, mehr Gehalt, mehr Menschen führen, tollerer Titel, vom Junior zum Senior, Business-Class-Tickets und größerer Dienstwagen, größeres Büro … Wenn wir auf dem Kurs unserer bisherigen Karriere bleiben, liegen die
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