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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische
Autoren: Tom Diesbrock
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und geht seinen konventionellen Weg. Oder aber er hört sich bei Kollegen in anderen Abteilungen und Unternehmen und bei den eigenen Mitarbeitern um, da er ihnen vertraut und sie wissen, was für die Stelle gebraucht wird. Dann wird die Personalabteilung vielleicht pro forma eingeschaltet und der Job sogar ausgeschrieben – aber informell ist die Sache schon längst klar.
    Die drei wichtigsten Faktoren bei der Jobsuche sind: Kontakte, Kontakte und Kontakte! Wir brauchen ein möglichst großes und buntes Netzwerk, auf das wir dafür zurückgreifen können. Natürlich sollten wir es uns nicht erst aufbauen, wenn wir schon mit der Jobsuche beginnen. Weil wir heute davon ausgehen können, dass der nächste Jobwechsel ganz bestimmt kommen wird, gehören Kontaktaufbau und -pflege einfach dazu. In unser Netzwerk gehören Kollegen aus allen Abteilungen unserer Firma und anderer (auch konkurrierender!) Unternehmen, Leute von Kundenseite und alle möglichen Anbieter, Zulieferer, Freelancer und Größen der Branche.
    So haben wir immer den Finger im Wind, bekommen mit, was sich tut, wohin Entwicklungen gehen und welche Umbrüche bevorstehen. Und natürlich gilt auch umgekehrt, dass man uns und unsere Fähigkeiten kennt. Ohne ein Netzwerk sind wir ziemlich einsam in der Arbeitswelt.
    Eine aktive Karrierestrategie bedeutet auch, den Kontakt zu Menschen und Unternehmen zu suchen, die für unseren nächsten Job wichtig sind – sogar wenn wir dort nicht bekannt sind. Damit meine ich nicht eine Initiativbewerbung! Sondern die Bereitschaft, aktiv auf andere zuzugehen. Ja, zum Telefonhörer zu greifen und Frau X in Firma Y anzurufen, weil sie sich genau mit dem Thema befasst, das mich brennend interessiert. Denken Sie, dass man das doch unmöglich machen könne? Doch. Kann man. Auch wenn sich viele Menschen schon bei dem Gedanken gruseln. Ich komme später noch einmal darauf zurück.
    Und schließlich möchte ich hier noch ein weiteres »heikles« Thema ansprechen: unser Selbstmarketing. Wäre es nicht großartig, wir hätten einen Agenten? Jemanden, der uns und unsere Stärken kennt und damit für uns die Werbetrommel bei potenziellen Arbeitgebern rührt? Der es versteht, das ganz Besondere an uns zu erkennen und perfekt zu vermitteln?
    Sie ahnen es schon: Das müssen wir heutzutage auch selbst erledigen. Früher, als Karrieren noch einem Standardplan folgten und man seinem Profil treu blieb, war die Selbstdarstellung noch nicht so wichtig. Heute ist sie ein zentraler Erfolgsfaktor. Es reicht nicht mehr, »richtige« Bewerbungen zu verschicken und darauf zu hoffen, dass man unser Talent und unsere Eignung schon erkennen wird. Klappern gehörte schon immer zum Handwerk, und heute auch zur beruflichen Neuorientierung. Ob es uns Spaß macht oder nicht – es ist heute beispielsweise eine Selbstverständlichkeit, sich in Assessment-Centern darzustellen und den Mitbewerbern gegenüber durchsetzen zu müssen.
    Das bedeutet nicht, dass wir uns total verstellen und uns wie Marktschreier anpreisen müssen. Es geht nicht darum, sich eine Hoppla-hier-komm-ich-Haltung anzutrainieren und notfalls über Leichen zu gehen. Nein, wir dürfen und wir sollten darauf achten, authentisch zu bleiben. Aber es ist auch unser Job, unsere Stärken, das Einzigartige an uns und unsere Ziele professionell und mit Elan zu vermitteln. Auch dazu später mehr.
Lassen Sie sich nicht verbiegen!
    Jetzt haben Sie einen Eindruck bekommen, was ich unter einer aktiven Karrierestrategie verstehe. Von uns werden soziale Kompetenzen und ein hohes Maß an Selbstmanagement verlangt, wo es früher reichte, einfach seinen Job gut zu machen. Dem einen liegt dies mehr, dem anderen weniger. Vielen Menschen macht die Vorstellung Angst, das Steuer in die Hand zu nehmen und selbst zu entscheiden, wohin die Karrierereise gehen soll.
    Mir geht es hier nicht darum, Ihnen eine Strategie zu verkaufen, die Sie eins zu eins umsetzen müssen. Das wäre nicht gerade aktiv und selbstbestimmt. Ich möchte Sie vielmehr dazu ermutigen, über Ihren Weg nachzudenken und Ihre Ziele und Wünsche in den Mittelpunkt Ihres beruflichen Denkens zu rücken. Wie viel Sie davon umsetzen und wie Sie vorgehen wollen, liegt bei Ihnen.
    Wichtig ist mir, dass Sie sich nicht an Karriereregeln halten, die schon lange nicht mehr gelten, und sich nicht an angeblichen »Wahrheiten der Arbeitswelt« orientieren, die Sie nur behindern und entmutigen. Wenn wir uns unserer Sache nicht sicher sind, ist es keine kluge
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