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Jetlag

Jetlag

Titel: Jetlag
Autoren: Edna Schuchardt
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gehst. Nur, du bist doch eigentlich der eher akurate Typ, der nicht so schnell den Überblick verliert. Also kann ich mir nicht vorstellen, daß du die Pille mal eben vergißt..."
    Claire starrte düster in ihren Tee.
    "Doch", murmelte sie dumpf. "Das passiert auch mir." Sie stellte die Tasse auf den Tisch und lehnte sich zurück. "David und ich hatten einige Tage vor meiner Abreise einen ziemlichen Streit", begann sie zu erzählen. "Na ja, Dave wollte unbedingt, daß ich mich wenigstens mit ihm verlobe und ich habe ihm gesagt, daß ich gar nicht daran denke. Na, ein Wort gab das andere und dann habe ich vor Wut seinen Walkman aus dem Fenster geworfen."
    Rita lächelte. Sie kannte Claires Wutausbrüche. Die Freundin war an sich ein geduldiger Mensch, aber wenn ihr mal die Sicherung durchbrannte, dann brachte man sich am besten schnellstens in Sicherheit.
    "Und dem Walkman folgte die halbe Wohnungseinrichtung", vermutete Rita deshalb grinsend.
    "So ähnlich", gab Claire zu. "Und dabei muß ich wohl auch ein paar Sachen von mir erwischt haben. Unter anderem das Paket mit der Pille. Ich hab' sie nachher nicht wiedergefunden. Dave und ich sind stundenlang im Garten rumgekrochen, um alles abzusuchen, aber das Päckchen war weg. Und am Abend haben wir dann unsere Versöhnung gefeiert..."
    "Ich verstehe." Rita hob die Schultern. "Das war also die Sternstunde. Mann, bei manchen Leuten rächt sich aber auch jede Kleinigkeit."
    Claire nickte und dann schossen erneut Tränen aus ihren Augen. David würde sich nie wieder bei ihr melden. Sie hatte es endgültig vermasselt. Wahrscheinlich hatte er jetzt erkannt, daß sie eine blöde Kuh war und machte drei Kreuze, daß er sie nicht geheiratet hatte.
    Rita unterdrückte einen Seufzer und zog Claire erneut tröstend in ihre Arme. Es dauerte eine ganze Weile, ehe Claire sich endlich gefangen und noch viel länger, ehe Rita erlaubte, daß sie nach Hause ging.
    "Ruf mich an, wenn dir zum Heulen ist, hörst du?" schärfste sie Claire noch ein, ehe sie sie entließ.
    "Ich versprech's", beteuerte Claire. Dann umarmte sie die Freundin noch einmal und stieg in ihren Wagen.
    Als sie durch die stillen Vorortstraßen von Wiesbaden in Richtung Innenstadt fuhr, begann es ganz fein zu schneien.

Kapitel 23
    Mit einem Ruck schoß Claire hoch und starrte in die milchige Dämmerung des Spätherbstmorgens. Der Wecker auf dem Nachttisch leuchtete 09:22. Himmel, sie hatte verschlafen!
    Beide Beine zugleich sprang sie aus dem Bett. Genau in diesem Moment schlug die Türglocke an. Laut und durchdringend, so daß es bestimmt im ganzen Haus widerhallte.
    "Ich komme!" Mit fliegenden Fingern warf sich Claire den Bademantel über und eilte in die Diele.
    Die Tür wurde ihr aus der Hand gerissen, kaum, daß sie sie einen Spalt weit geöffnete hatte. Im nächsten Augenblick fühlte sie sich hochgehoben und die gesamte Welt drehte sich im Kreis.
    "Darling, Liebling, Sweetheart!" David schwenkte sie herum, als wäre sie ein kleines Mädchen. "Sugarbabe, Honeypie, Süßmaus, ich liebe dich!"
    Noch ehe Claire begriff, daß es David war, der sie da herumwedelte, spürte sie auch schon seine Lippen auf den ihren und dann küßte er sie, bis Claire buchstäblich die berühmten Sternchen sah.
    Mit der Ferse warf er die Tür ins Schloß und trug Claire, ohne den Kuß zu unterbrechen, einfach durch die Diele, sah kurz in die verschiedenen Räume und landete schließlich mit seiner süßen Last im Schlafzimmer, wo er sie behutsam in die noch schlafwarmen Kissen gleiten ließ.
    "Aber..." wollte Claire protestieren, doch David verschloß ihre Lippen erneut mit einem weiteren, heißen, alles auslöschenden Kuß. Und dann hatte Claire überhaupt keine Fragen mehr.

Kapitel 24
    "Ich kann's noch gar nicht glauben, daß du wirklich hier bist." Claire drehte sich auf die Seite und schmiegte ihre Wange an Davids nackte Brust. Spielerisch biß sie in die harte Brustwarze, worauf David leise aufschrie.
    "Ich wollte nur sehen, ob du wirklich aus Fleisch und Blut bist oder vielleicht doch nur eine Einbildung."
    David lachte leise.
    "Dann sollte ich dir wohl noch einmal beweisen, daß ich höchstpersönlich anwesend bin", neckte er sie zärtlich, während seine Finger unter der Decke ein ziemlich gewagtes Spiel begannen.
    Claire stieß sie energisch fort.
    "Ich weiß, daß du da bist", sagte sie um Nüchternheit bemüht. "Aber jetzt will ich wirklich wissen, weshalb."
    David richtete sich auf und stützte seinen Oberkörper auf dem
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