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Jetlag

Jetlag

Titel: Jetlag
Autoren: Edna Schuchardt
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durcheinander, um Rita jetzt die Zusammenhänge erklären zu können. "Könntest du bitte - ich meine..."
    "Na klar", kam ihr Rita zu Hilfe. "Ich soll meine Klappe halten und dich erst mal in Ruhe lassen. Aber irgendwann möchte ich schon noch mal mit dir darüber sprechen."
    "Ja, Rita", murmelte Claire schwach. Dankbar sank sie auf den Beifahrersitz, legte den Kopf an die Nackenstütze und schloß sie die Augen.
    Sie war vollkommen fertig.

Kapitel 18
    Melanie saß im Wohnzimmer und heulte sich beinahe die Seele aus dem Leibe, als Claire nach Hause kam. Die Freundin bemerkte sie erst, als Claire zu ihr trat und sie sanft an den Schultern berührte.
    "Was ist denn los?"
    Mel schrak hoch. Aus tränennassen, verquollenen Augen sah sie Claire an.
    "Was machst du denn schon hier?"
    "Ich bin früher gegangen", murmelte Claire, während sie neben Mel Platz nahm. "Mir war nicht gut."
    "Mir auch nicht", schniefte Mel und begann erneut zu schniefen. "Mir ist sogar ganz und gar mies. Stell dir vor, Bruno hat geschrieben. Er will sich von mir scheiden lassen!"
    Claire lehnte sich zurück. Sie hätte sich am liebsten ins Bett gelegt und die Decke über den Kopf gezogen, aber statt dessen sollte sie jetzt Seelentröster spielen! Aber gut, Mel war ein verwöhntes kleines Mädchen, das sie brauchte.
    "Was hast du erwartet?" fragte sie deshalb geduldig, aber ein schroffer Unterton war dennoch aus ihrer Stimme herauszuhören.
    "Daß - das..." Anscheinend hatte Mel sich darüber noch keine Gedanken gemacht. "Na ja, vielleicht, daß er sich nicht so schnell von mir trennen würde."
    "Du hast dich von ihm getrennt", erinnerte Claire sie sanft.
    "Ja, aber doch nicht für immer!" Glückliche Mel, sie schaffte es immer, die Realität aus ihrem Leben herauszuhalten. "Ich hatte eigentlich vorgehabt, nur eine Weile mein Leben zu genießen und dann zu ihm zurückzukehren. Aber jetzt - Claire, was soll ich denn jetzt tun?"
    Claire hatte einfach nicht mehr die Kraft, sich länger Mels Problemen zu widmen. In ihrem eigenen Leben ging gerade alles drunter und drüber. Sie mußte selbst erst einmal ihre Sorgen ordnen und ihre Sachen in Ordnung bringen. Und das schnell, denn das Baby ließ ihr nicht mehr viel Zeit.
    "Das weiß ich nicht", erwiderte sie resolut. "Du bist kein Kind mehr, Melanie. Du mußt langsam wissen, was du willst. Wenn du Bruno noch liebst, dann solltest du jetzt schnellstens deine Sachen packen und zu ihm zurückkehren. Wenn nicht, dann laß alles wie es ist."
    Melanie bekam die Antwort in den falschen Hals.
    "Ja, ich weiß, ich nerve dich!" fuhr sie auf. "Du hast es satt, dir meine Probleme anzuhören. Aber das ist schon oaky. Ich ziehe sowieso bald aus. Jawohl! Ich ziehe nämlich zu meinem neuen Freund, der hat eine ganz tolle Villa. Ich werde ab November bei ihm als Chefsekretärin arbeiten, dann bist du mich endgültig los!"
    Claire erhob sich.
    "Nun, dann bist du ja versorgt", bemerkte sie sarkastisch, während sie bereits der Tür zustrebte. "Du hast also überhaupt keinen Grund hier herumzuheulen."
    "Habe ich auch nicht!" schrie Melanie ihr hinterher. "Ich wollte mir einfach mal die Augen waschen!"
    Claire reagierte nicht darauf. Mit letzter Kraft schleppte sie sich in ihr Schlafzimmer und fiel aufs Bett.
    Zum ersten Mal seit ihrer Rückkehr fiel sie beinahe augenblicklich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Kapitel 19
    "Da hat wieder dieser David angerufen", informierte Melanie sie am nächsten Morgen, als Claire in der Küche erschien.
    Claire musterte die Freundin erstaunt.
    "Wieso bist du schon auf?"
    Melanie lachte unbekümmert.
    "Ich dachte, ich hätte was gutzumachen", erwiderte sie unbekümmert. "Gestern war ich ja etwas von der Rolle. Ich hoffe, du verzeihst mir meine Heularie?"
    "Schon gut." Claire nahm am Küchentisch Platz. "Ich bin nicht nachtragend."
    Melanie goß Kaffee ein.
    "Dieser David hat dreimal versucht, dich zu erreichen", berichtete sie dabei. "Ich habe ihm gesagt, daß du nicht gut drauf bist und dich hingelegt hast. Daraufhin hat er noch zweimal angerufen, um zu fragen, ob ich schon wüßte, was mit dir los sei und ob es dir besser ginge. Er hat erst aufgehört, das Telefon zu belagern, als ich sagte, daß er dich mit seiner dauernden Klingelei stört." Sie setzte sich und nahm sich eines der frischen Brötchen, die sie extra geholt hatte. "Was ist das überhaupt für ein Bursche?" fragte sie, während sie begann, das Brötchen zu teilen. "Hast du was mit ihm?"
    Claire stellte die Kaffeetasse
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