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Jessica

Jessica

Titel: Jessica
Autoren: Linda Lael Miller
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Fesseln liebkoste, sprach er mit ruhiger, melodischere Stimme und beschrieb ihr das, was er gleich mit ihr machen wollte - in allen Einzelheiten. Schließlich löste er ihre Strumpfbänder, rollte die feine Seide herunter und streichelte die bloße Haut ihrer Schenkel.
    Jessica glaubte zu fiebern. Kleine Haarsträhnen klebten bereits feucht an ihren Schläfen, und vor Erregung stockte ihr der Atem. Die Stille des Schnees vor dem Fenster tat nichts, um ihr Blut zu kühlen.
    Sie sah wortlos zu, wie Gage seinen Mantel ablegte, die Krawatte abnahm und die Knöpfe seines Hemdes öffnete. Ein Teil seiner behaarten Brust war zu sehen, und sie versuchte, nicht hinzusehen, konnte aber den
    Blick nicht abwenden. Er war mehr als attraktiv, und er gehörte ihr.
    »Jessie!«, stöhnte er mit heiserer Stimme. Beide waren jetzt nackt und lagen, die Gesichter einander zugewandt, unter der Decke des Bettes. »Du vertraust mir doch, Jessie, wenn ich dir sage, dass ich dir nie wehtun will?«
    Sie schluckte und nickte. Nach alldem, was sie zusammen erlebt hatten, vertraute sie ihm ganz und gar.
    Gage hob die Hand und strich ihr vom Hals über die Schulter bis zur Hüfte, und überall, wo er sie berührte, schienen kleine Funken aus ihrer Haut zu springen. »Ich bin so behutsam, wie ich kann«, versprach er, »aber beim ersten Mal... manchmal... sag mir, wenn ich aufhören soll.«
    Sie brachte ihn mit dem Finger auf den Lippen zum Schweigen. »Ich möchte, dass du anfängst, Gage. Und hör nicht eher auf, bis ich dein bin und du mein.«
    Da küsste er sie erneut, erst sanft, dann mit wachsendem Begehren. Dieser Kuss war ganz anders als die vorherigen - nackt im Ehebett zu liegen veränderte alles.
    In dem langen und gründlichen Vorspiel, das folgte, führte Gag Jessica in allerhand Freuden ein und erforschte die Ebenen und Hügel ihres Körpers so, wie auch sie es bei ihm tat. Lange, ehe sie sich körperlich vereinten, hatten sie ein mystisches Band gefunden, das nicht einmal der Tod zu zertrennen vermochte.
    Endlich schob sich Gage über sie - Jessica war halb verrückt vor Verlangen und flehte ihn an, sie zu nehmen -, und er sah ihr mit einer solchen Zärtlichkeit in die Augen, dass sie meinte, ihr Herz würde bersten vor Glück und vor Liebe zu diesem Mann.
    »Sag ja, Jessie«, drängte Gage, »bitte ... sag ja.«
    Jessica konnte nicht sprechen, so eng war ihr die
    Kehle, also nickte sie nur, und dann kam er in sie, füllte sie mit einem einzigen, kräftigen Stoß vollkommen aus, der sie entflammte. Es gab einen kurzen Schmerz, aber dann folgte Welle auf Welle der Lust, die sie schneller und immer schneller zusammenbrachte.
    Dann zerstob das Universum plötzlich in funkelnde Splitter, die wie Flammen an ihnen leckten und auf sie herabregneten, bis sie ein Teil des Himmels waren Millionen von Sternen. Sie waren alles und nichts, sie selber und der andere, vereint und getrennt. Aber ein Teil von ihnen - das wusste Jessica in dem Moment, in dem sie glaubte, vor schierer Ekstase vergehen zu müssen -, ein Teil von ihnen würde auf ewig mit dem anderen vereint, für immer in dieser Herrlichkeit weiterleben.
    Als sie einer in den Armen des anderen einschliefen, tanzten vor dem Fenster dicke Flocken zu Boden und bedeckten die Erde mit einem Mantel aus schimmerndem Weiß.
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