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Jessica

Jessica

Titel: Jessica
Autoren: Linda Lael Miller
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sie war krank.
    » Jessie « , drängte er.
    » Hast du wirklich gesagt….? «
    »Ich habe gesagt, dass ich dich liebe«, wiederholte er deutlich.
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie hatte fast schon aufgegeben, diese Worte jemals zu hören, und schon gar nicht von diesem einen Mann, aber er hatte sie wirklich gesagt und meinte es offenbar auch.
    »Ich ... ich liebe dich auch«, sagte sie dann, und nur die wenigen Worte kosteten sie al l ihren Mut. Mehr als der Kampf gegen den Sturm sie gekostet hatte oder die Reise alleine in den Westen oder die Entscheidung, die Zwillinge großzuziehen.
    »Heirate mich«, sagte Gage.
    Jessica schluckte. Dieser Antrag unterschied sich deutlich von seinem letzten, der eine Verhöhnung gewesen war. »Ich habe aber die Zwillinge und die Zeitung, um die ich mich kümmern muss. Und dann sind da noch Michaels Schulden.«
    »Die Babys ziehen wir zusammen groß«, sagte Gage, »zusammen mit unseren eigenen natürlich. Und den Rest werden wir auch noch schaffen.«
    Jessica schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie, »wir müssen uns jetzt über alles einigen. Ich weiß, dass Michael auch noch vielen anderen Leuten Geld schuldete, nicht nur in Springwater, sondern auch in Choteau.
    Ich werde nicht zulassen, Gage, dass du die Schulden meines Bruders zahlst, falls du daran gedacht hast. Und ich kann sie nur zahlen, wenn ich die Zeitung erfolgreich führe.«
    »Aber du heiratest mich? Ich meine ... wenn ich deinen Bedingungen zustimme?«
    Jessica fühlte sich plötzlich frei, so frei und leicht, als ob sie auf einem rasend schnellen Schlitten einen Hang hinunterführe. Noch nie zuvor war sie so glücklich gewesen.
    »Ja«, sagte sie, und dann küsste er sie wieder.
     
    Am nächsten Morgen hatte der Sturm sich gelegt, und die Sonne schien gleißend hell auf Meilen unberührten Schnees. Jessica und Gage hatten in inniger Umarmung geschlafen, aber beide waren dabei vollkommen angezogen gewesen, weil ihre Kleider inzwischen getrocknet waren; und über Küsse waren sie nicht hi nausgegangen. Jessica hätte nichts dagegen gehabt, wenn Gage versucht hätte, sie zu verf ü hren, denn er weckte Gefühle in ihr, die sie bisher noch nie empfunden hatte. Aber Gage hatte gemeint, er wolle Heber so lange warten, bis Jacob ihnen seinen Segen erteilt hät te.
    Dann hatten beide wegen ihres Entschlusses ge li tten.
    »Mach die Tür zu«, knurrte Gage, als er beim Aufwachen Jessica in der offenen Tür stehen sah, wo sie voller Begeisterung - die Augen abgeschirmt - auf den herr li chen Schnee h inaussah.
    Plötz li ch hörten sie nicht weit von ihnen entfernt jemanden rufen, und Gage hätte Jessica fast umgerannt, als er hinausstürmte.
    »Hierher!«, rief er laut.
    Seine laute Stimme ließ eine Schneewolke vom Dach rutschen, und die kleine Hütte schwankte bedenklich, hielt aber stand. Jessica spähte - immer noch in Gages Mantel gehüllt - über seine Schulter und sah zwei Männer auf Skiern über den Hang auf sie zukommen. Jeder von ihnen hatte ein zweites Paar davon auf den Rücken gebunden.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass sie uns finden«, sagte Gage.
    Jessica richtete sie Augen gen Himmel und sprach ein stummes Dankgebet.
    Die Männer entpuppten sich als Trey Hargreave und Land r y Kildare, und sie hatten etwas zu essen, Decken und Skier dabei. Als sie kalte Brötchen und Schweinebraten auspackten, fielen Gage und Jessica gierig darüber her.
    Der Weg zurück nach Springwater war lang und anstrengend, und es gab Momente, in denen Jessica glaubte, sie würde auf die Knie sinken und nie wieder aufstehen können, aber ihr Stolz ließ sie weitergehen. Wenn die Männer es schafften, die Elemente zu besiegen, dann konnte sie es auch.
    Den ganzen Weg über wartete sie darauf, dass Gage seine Verlobung mit ihr verkünden würde, aber die Unterhaltung drehte sich um andere Themen. Jack Arthur war unversehrt bis zur Postkutschenstation gekommen, auch wenn er dabei beinahe ein paar Finger und Zehen eingebüßt hätte; und er war es gewesen, der vorgeschlagen hatte, dass die Männer in der Hütte nach Gage und Jessica suchen sollten. Tacob hatte den Eigentümer der Mine gekannt, und er hatte bestätig:, dass das wahrscheinlich der Ort war, an dem die beiden Zuflucht gesucht haben könnten.
    Niemand erwähnte, dass sie ohne den Schutz der Mine innerhalb weniger Stunden erfroren wären.
    Der Empfang in Springwater hob Jessicas Stimmung wieder ein bissc h en - hatte sie es sich vielleicht nur eingebildet, dass Gage
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