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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache
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haben?«, sagte der Mann.
    »Keine Chance«, sagte Phil. »Meine Dienstwaffe bekommen Sie nicht. Aber wenn es Sie beruhigt, nehme ich das Magazin heraus.«
    Er griff in Richtung seines Schulterholsters, holte die Pistole heraus und entfernte mit geübter Bewegung das Magazin.
    »Dann aber bitte auch die Kugel, die im Lauf steckt«, sagte der Sicherheitsmann argwöhnisch.
    »Natürlich«, bestätigte Phil und kam der Aufforderung nach.
    Er entleerte all seine Taschen und wurde dann genauestens untersucht. Auch seine Dienstwaffe, wohl um sicherzugehen, dass er damit auf keinen Fall schießen konnte. Dann erhielt er sie – ungeladen – zurück.
    Ich ließ die gleiche Prozedur über mich ergehen. Mir war klar, dass Pedro Quantiniano in hohem Maße um seine Sicherheit besorgt war – bei dem Aufgebot an Männern, das wir gesehen hatten – und es sonst Tage hätte dauern können, ihn auf dem Rechtsweg vorzuladen.
    Nachdem wir gefilzt worden waren, wurden wir von vier Männern über eine breite Treppe in die erste Etage geführt, dann weiter über einen Flur, der in einem großen Zimmer mündete. Dort saß Pedro Quantiniano, dessen Gesicht ich nur von Fotos kannte, und hinter ihm stand ein weiterer Mann, der nicht wie ein Mitglied des Sicherheitspersonals aussah. Er war hochgewachsen und hager, trug eine Brille und wirkte eher intellektuell.
    Er kam auf uns zu und schüttelte erst Phil und dann mir die Hand. »Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle, ich bin Jonathan Quinley, der Rechtsanwalt von Mister Quantiniano. Da Sie Mitglied einer Bundesbehörde sind und meinem Mandanten ein paar Fragen stellen wollen, hielt ich es für angemessen, dem Gespräch beizuwohnen.«
    »Kein Problem, Mister Quinley«, sagte ich verbindlich. »Es gibt nichts, was wir mit Ihrem Mandanten zu besprechen haben, das Sie nicht auch hören können.«
    »Wohl denn, was genau führt Sie zu Mister Quantiniano?«, fragte der Anwalt.
    Pedro Quantiniano selbst hatte noch kein Wort gesagt und machte auch keine Anstalten, mit uns zu reden. Offenbar wollte er das Gespräch über seinen Anwalt laufen lassen.
    Ich griff in mein Sakko, holte ein paar Fotos heraus und legte sie so auf den Tisch, dass Pedro Quantiniano sie sehen konnte. »Diese drei Personen waren Geschworene in dem Prozess gegen Ihren Bruder Ronaldo. Und alle drei sind innerhalb der letzten Tage ermordet worden. Ihre Namen sind William Gebers, Laura Fulborn und Dennis Stratham.«
    Ich musterte Pedro Quantiniano genau und beobachtete seine Reaktion. Aber es war nicht leicht, eine solche in seinem starren Gesicht zu bemerken. Er blieb ruhig, etwas zu ruhig für meinen Geschmack. Offensichtlich wollte er sich nichts anmerken lassen.
    »Special Agent Cotton, es ist nett von Ihnen, dass Sie meinem Mandanten mitteilen, was mit diesen Herrschaften geschehen ist«, sagte Mister Quinley. »Falls Sie irgendwie andeuten wollen, dass mein Mandant etwas mit dem, was diesen armen Leuten zugestoßen ist, zu tun hat, dann kann ich Ihnen versichern, dass dies nicht der Fall ist. Mein Mandant kennt diese Personen nicht einmal, abgesehen davon, dass er sie bei dem Prozess im Gerichtssaal gesehen hat. Sonst existiert keine Verbindung, auch wenn Sie sicherlich nach einer suchen.«
    Natürlich hatten wir damit gerechnet, dass Pedro Quantiniano alles abstreiten würde. Doch dabei wollten wir es nicht bewenden lassen. Vielleicht war es möglich, ihm doch noch einen Hinweis zu entlocken. Ich versuchte es über seinen Bruder.
    »Nun, eigentlich hatten wir angenommen, dass Ronaldo Quantiniano hinter den Morden steckt«, sagte ich kühl. »Aber der vegetiert in Rikers Island vor sich hin und ist offensichtlich nicht mehr der Mann, der er einmal war.«
    Ich konnte beobachten, wie sich Pedro Quantinianos Augen verengten. Die Erwähnung seines Bruders hatte eine Reaktion hervorgerufen. Er sagte allerdings trotzdem nichts.
    Stattdessen ergriff wieder der Anwalt das Wort. »Ja, mein Mandant ist sich der gesundheitlichen Situation seines Bruders sehr wohl bewusst, Sie müssen das nicht extra erwähnen. Und natürlich hat auch er nichts mit den von Ihnen erwähnten Vorfällen zu tun. Ich kann mir vorstellen, dass es für Sie einfacher ist, meinem Mandanten nachzustellen, weil sein Bruder im Gefängnis sitzt, und zu versuchen, ihm einen Mord anzuhängen, statt nach den wahren Schuldigen zu suchen.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht«, bemerkte Phil abschätzig. »Ihr Mandant traut sich ja nicht mal, mit uns zu reden – wie
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