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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache
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verteidigende Haltung ein. »Er ist vor etwa einer Woche in den Krankenhaustrakt verlegt worden. Die Ärzte haben mich darüber informiert, dass sein Krebs das Endstadium erreicht hat. Er hat nur noch ein paar Wochen zu leben, und im Moment geht es ihm nicht gut.«
    »Verstehe«, sagte ich. »Ist er in der Lage, mit uns zu reden? Oder liegt er im Koma?«
    »Von einem Koma war bisher nicht die Rede«, antwortete der Direktor. »Es geht ihm nur, wie gesagt, ziemlich schlecht. Deshalb wollte ich erfahren, was genau Sie von ihm wollen, bevor Sie zu ihm gelassen werden.«
    Ich informierte ihn mit ein paar Sätzen über den aktuellen Fall.
    »Und Sie denken, dass Quantiniano den Auftrag für diese Morde gegeben hat? Aus dem Gefängnis heraus?«, sagte der Direktor entsetzt.
    »Absolut«, antwortete Phil. »Oder ist ihm verboten worden, mit der Außenwelt zu kommunizieren?«
    »Nein, nein, das nicht«, sagte der Direktor.
    Phil verzog das Gesicht. »Sehen Sie, dann liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass er jemanden angewiesen hat, die Geschworenen, die an seiner Verurteilung beteiligt waren, ins Jenseits zu befördern.«
    »Wir kontrollieren alle Briefe, die das Gefängnis verlassen, und auch die Telefongespräche«, sagte der Direktor besorgt.
    »Und wie sieht es mit persönlichen Besuchen aus?«, fragte Phil.
    »Ja, dabei könnte es einen gewissen privaten Freiraum geben«, gestand der Direktor.
    »Wahrscheinlich wird er es eh nicht zugeben«, sagte ich. »Aber es ist unsere Pflicht, mit ihm zu reden und Informationen von ihm einzuholen. Stellt das für Sie ein Problem dar?«
    Der Direktor schüttelte den Kopf. »Nein, kein Problem. Ich wollte nur wissen, was Ihre Absichten sind. Ich werde Sie zu ihm bringen lassen.«
    »Danke«, sagte ich.
    Er rief über Telefon einen der Wärter, der kurz darauf an die Bürotür klopfte und uns bat, ihm zu folgen. Wieder passierten wir verschiedene Türen und Sicherheitskontrollen, bis wir schließlich zur Krankenstation gelangten. Dort, in einem separaten Raum, befand sich Ronaldo Quantiniano. Bei ihm waren ein Arzt und eine Krankenschwester. Er selbst lag in einem Bett und hatte die Augen geschlossen.
    »An medizinischer Versorgung mangelt es hier nicht«, bemerkte Phil.
    Der Arzt warf ihm einen strafenden Blick zu. »Auch Gefängnisinsassen haben ein Recht auf ärztliche Hilfe.«
    »Habe ich nie angezweifelt«, meinte Phil.
    Ich zeigte auf den Patienten. »Wie geht es ihm?«
    Der Arzt machte ein besorgtes Gesicht. »Nicht besonders gut.«
    »Können wir mit ihm reden?«, fragte ich weiter.
    »Wenn er nicht schläft, dann schon. Die Schmerzmittel haben sein Bewusstsein allerdings ziemlich getrübt«, antwortete der Arzt.
    Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben das Bett.
    »Mister Quantiniano«, sprach ich ihn an. »Ich bin Special Agent Cotton vom FBI New York.«
    Es erfolgte keine Reaktion.
    Erst als ich wieder zum Sprechen ansetzte, öffnete Quantiniano die Augen und schaute mich an. Sein Blick war leer, man merkte, dass er dem Tode nah war.
    »Ich habe ein paar Fragen an Sie«, sagte ich.
    Er bedeutete mir mit einer schwachen Bewegung, näher zu kommen.
    »Die Schwester ist echt heiß«, flüsterte er mir kraftlos zu und zeigte ein schwaches Lächeln.
    »Ich bin hier, um mit Ihnen darüber zu reden, dass einige der Personen, die an Ihrem Prozess beteiligt waren, ermordet worden sind«, sagte ich energisch.
    Aber er reagierte nicht. Stattdessen schaute er in Richtung der Krankenschwester, die eher durchschnittlich aussah.
    »Was genau haben Sie ihm gegeben?«, fragte ich den Arzt.
    »Morphium«, antwortete der. »Und davon eine ganze Menge. Er hatte starke Schmerzen.«
    »Und jetzt ist er high«, sagte ich.
    Ein weiterer Versuch von mir, mit ihm zu sprechen, verlief ebenfalls erfolglos. Auch Phil probierte es, hatte aber genauso wenig Glück wie ich.
    »Das wird nichts, da ist niemand da, mit dem man reden könnte«, meinte Phil und wandte sich an den Arzt. »Pumpen Sie ihn mit dem Zeug voll, bis seine letzte Stunde geschlagen hat?«
    »Ja, das ist der Plan«, antwortete der Arzt. »So kann er ohne Schmerzen von uns gehen.«
    »Ich wünschte, die Menschen, die er hat töten lassen, hätten diese Chance auch gehabt«, sagte Phil mit ablehnendem Gesichtsausdruck.
    »Lass uns gehen, hier werden wir nichts erfahren«, sagte ich zu Phil.
    Wir verließen das Zimmer, machten noch einen kurzen Abstecher zum Gefängnisdirektor, wo wir in Erfahrung brachten, wer den
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