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Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Titel: Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei
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riskanten Einsätzen sorgte dafür, dass ihr Chef jedes seiner Vorhaben immer besonders kritisch prüfte.
    »Ja, da es mein Vorschlag ist, bespreche ich ihn auch mit dem Chef«, antwortete sie.
    Blair lehnte sich zufrieden zurück und vertiefte sich bereits in die Kartenausschnitte des Geländes am Hudson River. Da Mr High seinen Segen gab, konnten June und Blair sich auf den abendlichen Einsatz vorbereiten.
    ***
    Tagsüber wurde in der Halle, die sich die Diebe offenbar als Zwischenlager auserkoren hatten, legaler Warenumschlag betrieben. Um sieben Uhr am Abend lag die Halle ruhig und verlassen hinter dem mannshohen Gitterzaun.
    »Es gibt keine Wachen auf dem Gelände. Entweder vertraut der Inhaber auf die elektronischen Sicherheitsvorkehrungen oder er steckt mit den Dieben unter einer Decke«, sagte June.
    Blair brummte nur vor sich hin, während er mit dem Nachtsichtglas das Gelände genau unter die Lupe nahm. Der Schneefall hatte am späten Nachmittag nachgelassen, und mittlerweile stand ein bleicher Mond über der Stadt. In seinem kalten Licht hätte Blair vermutlich sogar mit einem normalen Fernglas genügend gesehen, doch sein speziell für Nachteinsätze konzipiertes Gerät gewährte ihm eine Sicht wie am hellen Tag.
    »Ich kann auch nirgends Hunde ausmachen. Alles sieht völlig friedlich aus«, stellte er fest.
    Er setzte das Glas ab und schaute seine Partnerin fragend an.
    »Wenn uns das Glück treu bleibt, kreuzen die Diebe nicht ausgerechnet innerhalb der kommenden Stunde auf«, sagte June.
    Damit war alles gesagt und sie verließen den gewärmten Innenraum des Dodge. Eisige Kälte griff nach ihnen. Die Atemluft von Blair und June stieg in weißen Wolken auf, doch solange keine Wachen auf dem Gelände waren, konnte es sie nicht verraten.
    »Hilf mir mal«, rief June.
    Sie hatte einige Mühe, mit der Zange den Draht des Zaunes zu durchtrennen. Blair nahm seiner Partnerin die mühsame Arbeit ab und schnitt in kurzer Zeit eine ausreichend große Öffnung heraus. June schlüpfte hindurch, während ihr Partner den Draht mit seinen kräftigen Händen auseinanderzerrte. Anschließend folgte er June und drapierte die Maschen so, dass man die Lücke nicht auf Anhieb bemerken würde.
    »Dann los«, sagte June.
    Sie hastete voraus und stand zwei Minuten später vor der Hintertür der Halle. Sie war von der Straße aus nicht einsehbar. Blair zauberte ein Gerät aus der Tasche, das auch von professionellen Einbrechern zum Öffnen von Schlössern eingesetzt wurde.
    »Eine freundliche Leihgabe der Kollegen des Raubdezernats«, erklärte er.
    Innerhalb weniger Augenblicke gab das Schloss nach und sie betraten die Lagerhalle. June schaltete die Taschenlampe ein und ließ den Strahl langsam in einem Halbkreis umherwandern.
    »Sieht wie eine ganz normale Halle aus«, murmelte sie.
    Blair hatte ebenfalls eine Taschenlampe in der Hand und folgte der Beschreibung, so wie er sie in der Datenbank von Detective Culver entdeckt hatte.
    »Bleibt nur zu hoffen, dass sein Informant ihm keinen Bären aufgebunden hat«, sagte June.
    Als sie eine Minute später vor einer ebenfalls verschlossenen Tür ankamen, nickte Blair zufrieden.
    »Genau, wie er es beschrieben hat.«
    Erneut kam sein Einbrecherwerkzeug zum Einsatz und dann flammte die Deckenbeleuchtung auf. In der weit kleineren Nebenhalle gab es keine Fenster, die den Lichtschein nach außen tragen konnten. Wenn die Informationen hielten, was sie versprachen, standen June und Blair in dem Warenlager der Diebe.
    »Ich sehe mich an der östlichen Seite um«, sagte Blair.
    Also eilte June an der südlichen Seite entlang, sodass sie ihren Partner auf der gegenüberliegenden Wand später treffen musste. Auf dem Display ihres Mobiltelefons leuchtete die Aufstellung des Raubdezernats, anhand der June die Markierungen der Verpackungen überprüfte.
    »Volltreffer! Der Informant hat nicht gelogen«, sagte June.
    Schon die ersten Überprüfungen bewiesen, dass es sich um Diebesgut handelte, und bestätigten die Richtigkeit dieses Einsatzes. Culver hatte von der Diebesbande eine Verbindung zu Tim Hanlan hergestellt, die er jedoch nicht mit Beweisen belegen konnte.
    »Vielleicht finden wir etwas«, dachte June.
    Mitten in ihre Gedanken schnitt ein Geräusch. Jemand war in die Haupthalle gekommen und sofort schlugen Junes Instinkte laut Alarm.
    »Blair?«
    Ihr Partner reagierte nicht auf den Zuruf. Vermutlich war er noch zu weit entfernt, also drückte June die Kurzwahltaste an ihrem
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