Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben
Autoren:
Vom Netzwerk:
kleinen Rezeption näherten, kam ein Mann von Ende vierzig, mit wenigen, ungekämmten Haaren auf dem Kopf, auf uns zu und begrüßte uns freundlich. »Guten Tag, meine Herren, was kann ich für Sie tun? Möchten Sie ein Zimmer? Oder zwei?«
    »Weder noch«, entgegnete Phil und zeigte seine Dienstmarke vor. »Wir wollen nur ein paar Antworten.«
    Der Mann zeigte sich eingeschüchtert und machte einen Schritt zurück. »Wenn hier etwas passiert ist, habe ich nichts damit zu tun. Ich bin sauber, garantiert!«
    »Dann zeigen Sie sich kooperativ und wir sind bald wieder weg«, sagte Phil und legte ein Foto von Roter Panther auf die Rezeption. »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Hat er was ausgefressen?«, fragte der Rezeptionist. »Ich hatte gleich ein komisches Gefühl bei ihm. Solche wie er sehen wir hier nicht allzu oft.«
    »Solche wie er? Was meinen Sie damit?«, fragte ich.
    »Na ja, Rothäute. Die bleiben meist unter sich. Leben wohl auch lieber in Zelten, denke ich. Also kommen sie auch nicht so oft in Hotels«, antwortete der Rezeptionist.
    Irgendwie wurde mir der Mann immer unsympathischer. Aber ich entschied mich, vorerst nicht auf seine rassistische Äußerung einzugehen.
    »Zurück zu meiner Frage«, sagte ich kühl. »Sie kennen ihn also?«
    Der Rezeptionist nickte. »Ja, der hat hier ein paar Tage gewohnt. Ist dann plötzlich, ohne sich abzumelden, nicht mehr aufgetaucht. Hat noch zwei Tage zu bezahlen, glaube ich. Wahrscheinlich wollte er die Zeche prellen und hat sich aus dem Staub gemacht. Sind Sie deshalb hier? Ist das seine Masche?«
    »Nein«, sagte ich ernst und schaute unseren Gesprächspartner ernst an. »Wir sind hier, weil ihn jemand getötet hat.«
    Der Rezeptionist zuckte zusammen und machte wieder einen Schritt zurück, wobei er gegen den hinter ihm befindlichen Schrank stieß. »Hey, Mann, damit habe ich nichts zu tun. Und das, was ich gerade gesagt habe, das habe ich echt nicht so gemeint.«
    »Das hoffe ich – in Ihrem Interesse«, sagte ich. »Von wann bis wann hat er hier gewohnt?«
    Wenige Augenblicke später hatte ich ein Gästebuch vor mir liegen.
    »Hier können Sie sehen, wann er eingecheckt hat«, erklärte der Rezeptionist und deutete auf den entsprechenden Eintrag. »Das letzte Mal habe ich ihn gesehen – mal überlegen – das war vor sechs Tagen, ja genau.«
    »Wir müssen sein Zimmer sehen – können Sie uns den Schlüssel geben?«, fragte Phil.
    »Klar«, kam die Antwort. »Aber das ist inzwischen gereinigt und wieder vermietet worden.«
    »Na toll«, sagte Phil und verzog das Gesicht. »Das freut mich ungemein. Wir wollen es trotzdem sehen.«
    »Na klar, wie Sie wollen«, sagte der Rezeptionist und rief: »Julia, kannst du mal kommen?«
    Eine Frau von Mitte vierzig, deren Haar nur wenig mehr gepflegt war als das des Rezeptionisten, kam auf uns zu. »Verdammt, Harry, warum schreist du denn so? Was ist denn los?«
    Als sie uns sah, wurde ihr Gesichtsausdruck sofort freundlicher. »Ah, neue Gäste.«
    »Nein, die Herren sind vom FBI«, sagte der Rezeptionist. »Sie wollen sich Zimmer siebzehn anschauen.«
    »Zimmer siebzehn – kein Problem. Meine Herren, folgen Sie mir«, sagte sie in leicht burschikosem Tonfall und ging los.
    »Na dann«, sagte Phil und setzte sich in Bewegung.
    Wir folgten der Frau die Treppe hinauf zum ersten Stock. Dort blieb sie vor Zimmer Nummer siebzehn stehen, holte einen großen Schlüsselbund heraus und öffnete die Tür. »Ich hoffe, die neuen Gäste sind gerade nicht da.«
    Ihre Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht. Als sie die Tür geöffnet hatte, hörten wir einen Protestruf aus dem Zimmer.
    »Hey, was ist denn los?«, erklang die Stimme eines jungen Mannes.
    Julia trat ungeniert ein und antwortete: »Hier sind ein paar Herren vom FBI, die sich das Zimmer ansehen möchten. Ziehen Sie sich bitte was an.«
    Ich sah, wie der Mann völlig unbekleidet aus dem Bett sprang und sich eine Jeans schnappte. Im Bett bewegte sich etwas. Als ich genauer hinschaute, sah ich das halb verdeckte Gesicht einer jungen Frau.
    »Wir warten draußen«, sagte ich.
    Weder Phil noch ich hatten vor, die Privatsphäre der beiden jungen Leute zu stören. Aber da das bereits durch das vorschnelle Eintreten der Mitarbeiterin des Hotels geschehen war, warteten wir vor dem Zimmer, bis sich die beiden Gäste angezogen hatten.
    »Die sind jetzt so weit, Sie können reinkommen«, sagte Julia.
    Wir traten ein und schauten in die peinlich berührten Gesichter der beiden jungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher