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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod
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in die eigenen Hände zu nehmen. Es wurde dringend Zeit, dass jemand ihnen die Folgen ihres Handelns unter die Nase rieb. Schließlich fand Ed Taylor als Erster die Sprache wieder.
    »Was für Hintergründe, G-men? Ich dachte, dieser verfluchte Roy Jordan hätte Alex auf dem Gewissen. Alex wurde doch niedergeknallt, kurz bevor er sich Jordan greifen wollte. Oder etwa nicht?«
    »Ja, wahrscheinlich«, räumte ich ein. »Aber das ist noch lange kein Beweis für Roy Jordans Schuld. Es gibt keine direkten Tatzeugen. Sie alle wissen aus eigener Erfahrung, wie riskant der Job eines Kautionsjägers ist. Es wäre für uns auch denkbar, dass noch jemand eine Rechnung mit Alex Redmond offen hatte. Gab es einen Kriminellen, der Ihren Kollegen mit seinem Hass verfolgt hat?«
    Die drei Kerle glotzten vor sich hin. Es war unmöglich einzuschätzen, ob sie nun nachdachten oder einfach nur warteten, bis Phil und ich endlich wieder gingen. Vielleicht traf ja beides zu. Für mich stand fest, dass diese Männer unsere Ermittlungen nicht unterstützen würden. Wir mussten sogar damit rechnen, dass sie unsere Anstrengungen torpedierten. Ich machte mir nämlich keine Illusionen darüber, dass unser Appell gegen Selbstjustiz bei ihnen auf fruchtbaren Boden gefallen war.
    »Jeder von uns hat Feinde«, meinte Jamie Hoskins schließlich mürrisch. »Wenn es danach ginge, dürften wir unseren Job überhaupt nicht mehr machen.«
    »Das wäre vielleicht das Beste für alle«, murmelte Phil halblaut vor sich hin. Aber die Kautionsjäger hatten ihn gehört. Sie rissen ihre Augen auf, als ob mein Freund ihre Mütter beleidigt hätte.
    »Was soll das heißen, Agent Decker?«, regte Paul Birkin sich auf. »Sind Sie vielleicht neidisch, weil wir so viele krumme Hunde hinter Gitter bringen können?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Das war nur meine private Meinung, vergessen Sie es. – Uns interessiert, wo Sie drei am Montag zwischen 18 Uhr und 18.15 Uhr gewesen sind.«
    Mit dieser Frage brachte mein Freund die Kautionsjäger nur noch mehr gegen uns auf. Aber wir mussten schließlich unseren Job erledigen. Diese Kautionsjäger konnten von uns ganz gewiss keine Vorzugsbehandlung erwarten.
    »Das war die Tatzeit, nicht wahr?«, regte Jamie Hoskins sich auf. »Wollen Sie uns unterstellen, wir hätten unseren eigenen Kollegen umgenietet? Halten Sie uns für Killer?«
    »Keineswegs«, sagte ich ruhig. »Nennen Sie uns einfach Ihre Alibis. Wenn wir Sie als Täter ausschließen können, dann haben Sie vom FBI nichts zu befürchten.«
    Es dauerte eine Weile, bis die drei Männer mit der Sprache herausrückten. Jamie Hoskins behauptete, in seinem Fitnessclub gewesen zu sein.
    »Ich habe vor der Wohnung eines flüchtigen Ganoven namens Jaime Fuentes auf ihn gewartet«, behauptete Paul Birkin. »Aber er tauchte nicht auf, also bin ich um Mitternacht nach Hause gefahren. Und ich habe dort schon seit vier Uhr nachmittags in meiner Karre gehockt. Ich fahre einen nachtblauen Chevy. Das können Sie gerne checken, wenn Sie wollen.«
    Ed Taylor hingegen gab an, in seiner Stammbar gewesen zu sein. Ich bohrte nach und fragte, ob das Mordopfer noch hinter anderen Kriminellen außer Roy Jordan her gewesen sei. Die drei Kautionsjäger verneinten, aber ich glaubte ihnen nicht unbedingt. Für mich stand fest, dass dieses saubere Trio sich nicht in die Karten schauen lassen wollte.
    Phil und ich hatten jetzt jedenfalls mit der Überprüfung ihrer Alibis genug zu tun. Bevor wir gingen, warnte ich die Männer noch einmal eindringlich.
    »Lassen Sie es sich nicht einfallen, auf eigene Faust Alex Redmonds Mörder bestrafen zu wollen. Dann kommen Sie nämlich in Teufels Küche, dafür werde ich höchstpersönlich sorgen. Und das ist keine leere Drohung.«
    ***
    Als wir wieder in meinem roten Boliden saßen, ließ Phil seinem Unmut freien Lauf. Er war schon die ganze Zeit genervt gewesen, und das konnte ich sehr gut verstehen.
    »Diese selbst ernannten Hilfssheriffs sind doch nur ein Klotz am Bein, Jerry. Man muss eine hohe Hürde nehmen, um überhaupt Cop oder FBI-Agent zu werden. Onkel Sam lässt nicht jeden dahergelaufenen Glücksritter für sich arbeiten. Das weißt du so gut wie ich. Aber ich habe das Gefühl, dass jeder diese Kautionsjäger-Lizenz nachgeworfen bekommt.«
    »Ich bin von den Typen auch nicht begeistert, Phil. Die kommen mir äußerst verdächtig vor, alle drei. Aber solange die Gesetzeslage sich nicht ändert, werden wir wohl mit ihnen zurechtkommen
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