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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod
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sind und die gegen ihre Meldeauflagen verstoßen. Manche dieser Typen kennen sich im zwielichtigen Milieu gut aus, weil sie selbst eine kriminelle Vergangenheit haben. Andere sind Abenteurernaturen oder haben einfach kein Interesse an einem gleichförmigen Bürojob, der ihnen keine Abwechslung bietet. Allgemein sind Kautionsjäger bei vielen G-men und Cops nicht besonders beliebt, weil sie uns als Amateure ins Handwerk pfuschen.
    Wir folgten den NYPD-Kollegen ins Haus. Dort bestand die Beleuchtung offenbar normalerweise nur aus einigen trüben Glühbirnen. Doch die mit weißen Overalls bekleideten Spurensicherungsspezialisten von der SRD hatten Jupiterleuchten aufgebaut, damit ihnen keine Details entgingen.
    Sie vermaßen die Abstände zwischen den Blutspritzern und der Leiche sowie die Lage des toten Körpers. Dadurch konnten sie herausfinden, wo genau der Schütze gestanden hatte. Es waren sogar Rückschlüsse auf die Körpergröße des Killers möglich.
    Alex Redmonds sterbliche Überreste lagen auf dem Treppenabsatz unter dem ersten Stockwerk. Der Kautionsjäger war unauffällig bekleidet gewesen, mit Jeans und einer Windjacke. Sein T-Shirt wies Blutflecken auf. Er hatte noch im Tod eine Glock 17 umklammert, die inzwischen von den Kriminaltechnikern entfernt und grob untersucht worden war. Ob er geahnt hatte, dass er sich in Lebensgefahr befand? Aber wieso war es dem Täter dann gelungen, ihn zu überrumpeln? Ich wandte mich an Malcolm Russell.
    »Hat es einen Kampf gegeben? Konnte Redmond noch auf seinen Killer feuern, bevor es ihn erwischt hat?«
    Malcolm schüttelte den Kopf und schaute abermals auf seinen Notizblock.
    »Nach unseren bisherigen Erkenntnissen wurde das Opfer von hinten erschossen. Ihn trafen insgesamt drei Projektile des Kalibers .45, die den Körper durchschlugen. Das Opfer hat das Feuer nicht erwidert, jedenfalls wurde die Glock in letzter Zeit nicht abgefeuert. Außerdem ist das Magazin noch voll. Wir konnten nur Projektile des Mörders entdecken.«
    Zur Bestätigung seiner Worte deutete der Detective auf einen Spurensicherungsspezialisten, der eine Patrone aus der Wand entfernte.
    Amy Stewart ergriff das Wort.
    »Momentan gehen wir davon aus, dass Redmond in die erste Etage wollte. Dort wohnt nämlich eine gewisse Isabel Ortega, die einen Mann bei sich aufgenommen hat. Laut der Aussagen der Nachbarn könnte es sich um den in mehreren Bundesstaaten gesuchten Roy Jordan handeln. Wir haben ihnen sein Fahndungsfoto vorgelegt. Wie auch immer, jedenfalls kam der Killer nicht von vorn, also aus dem ersten Stockwerk, sondern von hinten. Er verfolgte das spätere Opfer, schoss Redmond in den Rücken, daraufhin fiel der Kautionsjäger auf den Treppenabsatz hinunter.«
    »Dieser Roy Jordan kann trotzdem der Mörder sein«, meinte Phil. »Angenommen, er war draußen, um sich bei der Hitze einen Sixpack Bier oder ein Eis zu holen. Dann fällt ihm Redmond auf. Jordan kennt ihn nicht, aber das spielt keine Rolle. Der Verbrecher sieht, dass ein Mann mit gezogener Waffe hinauf zu seiner Freundin will. Jordan fragt nicht lange, ob es sich um einen Cop, einen Privatdetektiv oder sonst jemanden handelt. Er schießt und haut ab.«
    Das klang plausibel, aber ich wollte zunächst noch mehr Einzelheiten erfahren.
    »Habt ihr mit der Freundin gesprochen, Malcolm?«
    »Ja, aber nur kurz, Jerry. Alex Redmond hatte seinen Führerschein und seine Kautionsjäger-Lizenz dabei, außerdem einen Fahndungsaufruf, der Roy Jordan betraf. Also war es ein Kinderspiel herauszufinden, was er in diesem Gebäude wollte. Mehrere Nachbarn haben unabhängig voneinander ausgesagt, dass ein Roy Jordan sehr stark ähnelnder Mann seit einigen Wochen bei Isabel Ortega wohnt. Aus der Nummer wird sie nicht herauskommen, damit nageln wir sie fest.«
    Amy Stewart ergänzte: »Ich habe kurz unter vier Augen mit Isabel Ortega gesprochen, von Frau zu Frau sozusagen. Mein erster Eindruck: Sie ist keine besonders große Geistesleuchte. Vielleicht wusste sie ja wirklich nicht, dass ihr Märchenprinz ein gesuchter Krimineller ist. Dieser Frau kannst du meiner Meinung nach alles weismachen. Ich halte es für ziemlich einfach, Isabel Ortega einen Bären aufzubinden.«
    Ich nickte dem jungen weiblichen Detective dankbar zu. Bevor wir uns Isabel Ortega vorknöpften, wollte ich mein Bild der eigentlichen Mordtat abrunden. Wir mussten so viele Informationen wie möglich sammeln, um das Geschehen nachvollziehen zu können.
    »Wann wurde Alex Redmond
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