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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen
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soll?«, fragte McGulliver weiter nach.
    »Er hatte sowohl ein Motiv als auch die Möglichkeit, ganz abgesehen davon, dass wir bei ihm Material gefunden haben, das aus dem Haus seines Vaters entwendet wurde«, antwortete Phil.
    »Behaupten Sie«, sagte der Anwalt und wandte sich den einzelnen Punkten zu, die Phil genannt hatte. »Kommen wir zuerst zum Motiv. Sie beziehen sich da auf die Schulden, die Mister Lewis Baxter gemacht hat, nehme ich an. Dazu muss ich Ihnen mitteilen, dass mein Mandant selbst berufstätig ist und gut verdient, eine eigene Eigentumswohnung sowie einen teuren Wagen besitzt und nicht auf das Geld seiner Eltern angewiesen ist. Als sich zeigte, dass seine Eltern Probleme mit der Bank hatten, hat er sich erkundigt, um ihnen helfen zu können, wenn sie es wünschten, jedoch ohne irgendeine Absicht, sich an ihnen zu bereichern oder über ihr Geld zu bestimmen.«
    »Wie Sie meinen«, meinte Phil ungerührt. »Wie erklären Sie das Motiv des ehrenrührigen Verhaltens seines Stiefvaters?«
    »Ich habe leider keine Ahnung, wovon Sie sprechen«, sagte McGulliver glattzüngig.
    »Ich spreche davon, dass Lewis Baxter illegalerweise seine Mieterinnen in privaten Situationen heimlich gefilmt und sich daraus Filme zur eigenen Befriedigung erstellt hat«, führte Phil aus.
    »Oh nein«, machte der Anwalt, tat geschockt und drehte sich zu Baxter um. »Davon höre ich zum ersten Mal. Wissen Sie etwas davon?«
    Auch Baxter hatte einen überraschten Ausdruck auf sein Gesicht gezaubert und verneinte diese Frage vehement. Daraufhin wandte sich McGulliver sich wieder uns zu und sagte: »Davon war meinem Mandanten nichts bekannt, weswegen es ihm keinen Anlass zum Handeln gegeben haben kann.«
    »Und die Kisten mit den entsprechenden Filmen und dem Computerequipment sind Ihnen sicher zugeflogen, und aus lauter Herzensgüte haben Sie sie in Ihrem Keller untergebracht, damit sie nachts nicht frieren«, fuhr Phil Baxter an.
    »Kein Grund, sarkastisch zu werden«, bemerkte McGulliver und Baxter erklärte nach einem zustimmenden Nicken des Anwalts: »Wenn Sie von den Kartons sprechen, die Sie vorhin beschlagnahmt haben – die hat mein Vater mir vor einigen Tagen gegeben und mich gebeten, sie aufzubewahren. Ich habe keine Ahnung, was sie enthalten, sondern habe sie einfach in den Keller gestellt, um ihm einen Gefallen zu tun.«
    »Da wir das Motiv und ich nehme an auch die ›belastenden Materialien‹, die Sie gefunden haben wollen, nun aus dem Weg geräumt haben, kommen wir zu der Möglichkeit, den Mord zu begehen, die Sie meinem Mandanten unterstellen«, meldete McGulliver sich wieder zu Wort. »Wie genau soll das gewesen sein?«
    »Für die Zeit des Mordes konnte uns Mister Baxter kein Alibi nennen«, antwortete ich, da ich merkte, dass Phil kurz vor dem Explodieren stand.
    »Ich dachte, Sie hätten überprüft, dass er zu dieser Zeit bei seiner Mutter war«, wandte der Anwalt ein.
    »Das ist richtig, aber der Mord fand nicht wie zuerst angenommen gegen zwei Uhr statt, sondern gegen eins, und für diese Zeit hat Mister Baxter kein Alibi«, präzisierte ich.
    »Ein bedauerliches Missgeschick«, antwortete der Anwalt. »Mister Baxter, möchten Sie etwas dazu sagen?«
    »Ja«, hob Baxter an und sah uns entschuldigend an. »Als Sie mich fragten, war ich von dem Schock des plötzlichen Todes meines geliebten Vaters ganz durcheinander. Daher erinnerte ich mich nicht direkt, wo ich gewesen war, bevor ich zu meiner Mutter fuhr, aber später fiel es mir wieder ein. Ich hatte einen guten Freund besucht, Mister Norman Bannister. Ich weiß noch genau, dass ich gegen ein Uhr dort war, da er kurz vor eins sagte, dass er sich bald fertig machen müsse, da um zwei seine Schicht anfing, wir uns dann aber verquatscht haben und er letztlich beinahe zu spät zur Arbeit kam. Es tut mir sehr leid, dass ich nicht daran gedacht habe, Ihnen das mitzuteilen, und Ihnen dadurch unnötige Arbeit verursacht habe.«
    »Da das nun geklärt ist, können wir ja jetzt gehen«, sagte der Anwalt und erhob sich.
    Mit einem Blick ermahnte ich Phil, sich nicht reizen zu lassen, und wandte mich an McGulliver.
    »Leider nicht ganz so schnell. Sie werden sicher verstehen, dass wir das Alibi erst überprüfen müssen. Aber zunächst habe ich noch eine andere Frage. Mister Baxter, erinnern Sie sich an unser erstes Gespräch? Da fragte ich Sie, ob Sie von dem Haus Ihres Vaters in New York wussten, was Sie verneinten. Doch Mister Gladstone von der BCB Community Bank
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