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Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen

Titel: Jerry Cotton - 2903 - Das Haus der 1000 Augen
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Eine schien mexikanischer Abstammung zu sein, mit schwarzen Haaren und glutvollen Augen, die anderen waren beide blond, eine etwas größer, die andere klein und zierlich.
    Die größere Blonde stand auf und kam auf uns zu.
    »Hallo, ich bin Lisa Briander, ich wohne hier. Sind Sie die beiden Agents, die uns angekündigt wurden?«, sagte sie.
    Ich bestätigte das und stellte uns vor. Daraufhin deutete sie zuerst auf die Schwarzhaarige, dann auf die Blonde und sagte: »Das sind Maria Gomez und Emilia Duncan. Sie wohnen auch hier im Haus. Wir waren alle drei hier oben, als Mister Baxter stürzte. Als wir das hörten, sind wir natürlich sofort runtergelaufen, aber wir konnten nichts mehr tun, außer die Polizei zu rufen.«
    »Verstehe«, unterbrach ich sie. »Wir würden uns gerne mit jeder von Ihnen einzeln unterhalten. Gibt es hier einen Raum, wo das möglich ist?«
    Miss Gomez antwortete uns. »Hier nicht, wie Sie sehen, ist die Wohnung sehr klein. Aber wir können in meine Wohnung gehen, sie ist direkt nebenan.«
    »Gut, machen wir das. Dann begleiten Sie uns doch bitte als Erste«, stimmte ich zu.
    Wir nickten der Polizistin zu, die bei den anderen beiden Damen blieb, und gingen mit Miss Gomez in ihre Wohnung. Vom Schnitt her war sie fast genauso wie die von Miss Briander, in der Einrichtung aber wesentlich farbenfroher. An den in Rot- und Orangetönen gestrichenen Wänden hingen abstrakte Gemälde, in der ganzen Wohnung waren viele Pflanzen verteilt, und auf allen Ablageflächen stapelten sich Modemagazine. In einer Ecke stand ein großer Schreibtisch mit Computer und Zeichentisch.
    »Entschuldigen Sie bitte, ich wusste nicht, dass ich Besuch bekomme, sonst hätte ich aufgeräumt«, plapperte Miss Gomez nervös. »Ich bin Modedesignerin, wissen Sie, deswegen gibt es hier so viele Magazine. Setzen Sie sich doch. Möchten Sie etwas trinken?«
    »Nein, vielen Dank. Erzählen Sie uns doch bitte, was Sie heute Mittag erlebt haben«, sagte Phil.
    Miss Gomez setzte sich auf die Kante des Sessels und strich sich nervös das Haar aus dem Gesicht. »Nun, Lisa und ich waren bei ihr drüben und haben uns eine Pizza geteilt. Wir hatten gerade Emilia Duncan, die im Flur geputzt hat, gefragt, ob sie auch ein Stück haben wollte, als wir einen schrecklichen Schrei hörten und darauf ein Poltern. Danach war es still. Wir waren alle furchtbar erschrocken, waren erst wie erstarrt und sind dann nach unten gelaufen. Dort, am Fuß der Treppe, lag Mister Baxter, der Arme. Er sah furchtbar aus, die Arme und Beine ganz verdreht und überall Schürfwunden. Mir ist ganz übel geworden, als ich das sah, und ich musste mich erst mal setzen. Aber Lisa, sie ist Krankenschwester, ist sofort hingegangen und hat seinen Puls gefühlt. Ich hab nur gesehen, dass sie irgendwann den Kopf geschüttelt hat. Dann sind wir zu Emilia gegangen, weil wir alle kein Handy dabeihatten und ihre Wohnung am nächsten lag, sie ist im zweiten Stock, und haben von dort die Polizei gerufen.«
    »Wissen Sie, um wie viel Uhr das war?«, wollte ich wissen.
    »Nicht genau, es muss ungefähr zwei Uhr gewesen sein«, antwortete sie.
    »Haben Sie sonst noch irgendwelche Geräusche gehört?«, fragte Phil.
    »Andere Geräusche?«, sagte Miss, Gomez erstaunt.
    »Ja, zum Beispiel, als ob noch jemand auf der Treppe gewesen wäre oder sich im Haus aufhielte, eine Tür zuschlägt oder irgendetwas anderes«, erläuterte er.
    Miss Gomez dachte eine Weile nach, wobei sie geistesabwesend an ihren Fingernägeln knibbelte. Offensichtlich stand sie unter großer innerer Anspannung.
    »Nein«, sagte sie dann, »ansonsten habe ich nichts gehört. Wer hätte denn auch sonst im Haus sein sollen? Die anderen Bewohnerinnen sind alle arbeiten, wie jeden Tag. Wir sind hier, weil Lisa zurzeit Spätschicht hat, ich als Modedesignerin freiberuflich zu Hause arbeite, und Emilia hat sich einen Tag Urlaub genommen, weil sie zum Arzt musste. Und außer uns und Mister Baxter hat niemand einen Schlüssel. Soweit ich weiß, hatte auch niemand Besuch.«
    »Wissen Sie denn, ob Mister Baxter mit irgendjemandem Schwierigkeiten hatte, hier aus dem Haus oder mit sonst jemandem?«, fragte ich.
    Diesmal antwortete Miss Gomez schnell. »Nein, Mister Baxter doch nicht. Er war sehr beliebt.«
    Wir hatten noch einige weitere Fragen, erfuhren aber nichts Wissenswertes mehr. Phil geleitete sie zurück in die Wohnung von Miss Briander und kam mit Emilia Duncan zurück. Wir stellten ihr die gleichen Fragen wie Miss Gomez
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