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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder
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Figur.
    Kein Zweifel, das Girl hatte Sex. Aber da war noch etwas anderes. Ich entdeckte unter ihrem rechten Auge einen Fleck, von dem ich wußte, daß er sich erst gelb und dann blau einfärben würde. Außerdem hatte das Mädchen eine Kratzwunde an der linken Wange.
    Es war leicht, daraus ein paar Rückschlüsse zu ziehen. Das Mädchen war von dem Mann geschlagen worden und hatte die Schreie ausgestoßen, die ich gehört hatte. Wenig später war der Mann mit dem Thunderbird verschwunden. Das Mädchen hatte bei meinem Klingeln angenommen, er wäre zurückgekehrt, und sie hatte deshalb voller Haß geschossen.
    Im Bad fand ich alles, was ich brauchte. Ich legte mir einen Behelfsverband an. Als ich ins Wohnzimmer airückkfehrte, war das Girl verschwunden. Eine zweite Tür stand halb offen.
    »Ich ziehe mich nur an«, rief das Girl. »Nehmen Sie sich einen Drink! Die Bar befindet sich hinter dem venezianischen Spiegel.«
    Ich schaute mich in dem Zimmer um. Für seine Einrichtung galt das gleiche, was mich beim Anblick des Messingklopfers bewegt hatte. Sie paßte nicht zu einem Farmhaus. Die Eleganz der Innendekoration hätte jedem Luxusapartment an der Fifth Avenue zur Ehre gereicht.
    Der venezianische Spiegel ließ sich zurückklappen und gab den Blick auf einige schmale, gut bestückte Flaschenregale frei. Ich hatte nicht vor, auf nüchternen Magen Alkohol zu trinken, und ließ mich in einen Sössel fallen. Wenige Minuten später kreuzte das Mädchen auf.
    Sie trug sehr eng anliegende Slacks aus schwarzem Material, das jede Bewegung der Beinmuskeln erkennen ließ. Den Oberkörper umspannte eine Abendbluse aus Silberlame. Ihr Hersteller war ein Freund tiefer Einblicke.
    Das Girl hatte sich gekämmt und frisches Make-up aufgelegt. Sie trug das blauschwarze Haar etwas länger, als es augenblicklich Mode war. Es wurde von einem Stirnband festgehalten, das aus dem gleichen Material wie die Bluse gefertigt war.
    »Haben Sie sich schon bedient?« fragte sie ein wenig atemlos. Sie blieb mitten im Zimmer stehen und warf den Kopf zurück, um plötzlich zu lachen.
    Ich verstand ihren Heiterkeitsausbruch nicht und hob erstaunt die Augenbrauen.
    Das Girl wies auf mein Bein. »Das sieht zu witzig aus!« meinte sie.
    Ich mußte zugeben, daß ich mit dem abgerissenen Hosenbein und dem Behelfsverband nicht gerade die beste Figur machte. Gleichzeitig ließ das Lachen des Mädchens erkennen, daß sie den Schock der Schläge und des Schusses schon verwunden hatte.
    »Warten Sie!« fuhr sie, plötzlich ernst werdend, fort. »Sie sind ja völlig durchnäßt! Ich bringe Ihnen eine neue Hose. Vielleicht paßt sie Ihnen.«
    Sie ging hinaus und kam kurz darauf mit einer grauen Herrenhose zurück.
    »Probieren Sie mal!« sagte sie. »Das Ding habe ich gestern in einem Gästezimmer gefunden.«
    Das Mädchen warf mir die Hose zu, traf aber keine Anstalten, sich umzudrehen.
    Erst als ich mich räuspernd um eine Deckung bemühte, meinte sie lachend: »Lieber Himmel, sind Sie so schüchtern? Sie wären nicht der erste Mann, den ich ohne Hosen sehe.«
    Ich zuckte mit den Schultern und streifte die Blue jeans ab. Das Girl machte sich unterdessen an der Bar zu schaffen. Ich sah, daß sie sich einen Martini mixte. »Paßt sie?« erkundigte sie sich und schaute mich an.
    »Sie ist etwas zu kurz«, sagte ich, »aber immer noch besser als die Blue jeans. Vielen Dank! Ich bringe sie Ihnen zurück, wenn ich sie nicht mehr brauche. Wohnen Sie hier?«
    »Ja, die Farm ist mein Eigentum«, erwiderte das Girl mit einem Anflug von Stolz. Sie nahm auf der Couch Platz. Die Art, wie sie sich setzte und dabei den vollentwickelten Oberkörper in Position brachte, machte mir klar, daß sie es liebte und gelernt hatte, ihre Qualitäten ins rechte Licht zu rücken. Das Glas hielt sie in der rechten Hand.
    Sie nahm einen Schluck und schaute mich an. »Es tut mir leid, daß ich auf Sie geschossen habe. Das wollte ich nicht. Ich dachte, dieser gemeine Schuft wäre zurückgekommen…«
    »Das sagten Sie bereits. Er hat Sie geschlagen, nicht wahr?«
    »Er hat mich beklaut. Er ist mit meinem Schmuck abgehauen!« Plötzlich warf sie den Kopf zurück und lachte. »Alles Talmi — bis auf den Perlenring.«
    »Sie werden doch gegen ihn Anzeige erstatten?«
    »Weiß ich noch nicht«, meinte das Girl, plötzlich unwirsch und irgendwie nachdenklich.
    »Er ist mit Ihrem Wagen losgefahren, nicht wahr?«
    »Er hat mich dazu gezwungen, ihm die Schlüssel auszuhändigen«, sagte sie. »Er
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