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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder
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Kopf zur Seite. Die Stimme kam aus dem Handschuhkasten.
    Ich öffnete ihn. In seinem Inneren lag eine schwarze Metallbox. Sie ähnelte in ihren Abmessungen und dem Aussehen einem kleinen Transistorradio. Ich begriff sofort, daß es sich um ein Walkie-talkie, ein Funksprechgerät, handelte.
    »Wer sind Sie?« fragte ich die Box. »Sie erwarten hoffentlich nicht, daß ich mich Ihnen vorstelle«, krächzte es aus dem Lautsprecher. »Ich war an Ihrem Wagen. Statt des Senders hätte ich auch eine Bombe hineinlegen können!« Immerhin war aus der Art, wie der Gangster seine Sätze formulierte, zu erkennen, daß er einen gewissen oberflächlichen Schliff besaß. Ich erkannte noch etwas anderes. Der Gangster hatte den kleinen Sender geopfert, um herauszufinden, ob Phil und ich den Toten gefunden hatten.
    »Sie sind ein Bulle«, fuhr der Mann fort. »Das beweist schon die Ausrüstung Ihres Flitzers. Was suchen Sie hier draußen?«
    »Denken Sie einmal darüber nach!« sagte ich.
    Er lachte kurz und unlustig. »Diese Mätzchen verfangen nicht bei mir«, sagte er. »Ich soll jetzt wohl denken, Sie seien hinter mir her? Das können Sie jemand erzählen, der seine Sandwiches mit getragenen Socken belegt.«
    »Na fein«, sagte ich.
    »Hören Sie, Bulle! Ich habe mir Ihre Wagennummer notiert. Falls Sie mir Schwierigkeiten zu machen versuchen, lasse ich Sie hochgehen. So hoch wie die Milchstraße. Verstehen wir uns?«
    »Ihre plastische Ausdrucksweise gestattet keine Mißverständnisse«, sagte ich und errechnete mir, daß mein Gesprächspartner höchstenfalls eine halbe Meile von mir entfernt sein konnte. Ich hatte mit Phil vor Beginn der nächtlichen Aktion das Gelände genau sondiert und kannte die Straßen, die sich in der Nähe befanden.
    Ich nahm das Funksprechgerät aus dem Handschuhkasten. Ich hatte meine Mühe, den Hebel zu finden, der den Sender lahmlegte und lediglich den Empfänger in Betrieb hielt. Jetzt konnte ich den Mann hören, ohne selbst gehört zu werden.
    Ich griff nach deirt Wagentelefon und fluchte leise, als das herausgerissene Kabelende gegen meine Knie schlug. Der Gangster hatte die Anlage unbrauchbar gemacht. So hatte ich keine Chance mehr, sofort durch die Polizei Straßensperren errichten zu lassen.
    »Ich verschwinde jetzt, Bulle«, sagte der Gangster. »Denken Sie an meine Worte, und verschwenden Sie Ihre kostbare Zeit nicht damit, mich mit Hilfe des komischen Senders finden zu wollen! Das Ding stammt aus dem Kaufhaus Macy’s. Ich habe es dort vor einem halben Jahr gekauft. Es war ein Sonderposten, für den sich Hunderte von Kunden interessierten.«
    Ich sprang aus dem Wagen. In fünf Minuten war ich bei Phil.
    Ich schilderte ihm mit wenigen Worten, was geschehen war, und fügte hinzu: »Ich wette, der Kerl drückt sich noch immer in der Gegend herum. Er hatte den Auftrag, den Toten verschwinden zu lassen, und mußte fürchten, daß jemand nach Tagesanbruch die Leiche entdecken wird. Wir werden versuchen, den Gangster zu bluffen. Setz dich in den Jaguar und fahre zur nächsten Polizeistation, sorge aber bitte dafür, daß innerhalb der nächsten Stunde hier alles ruhig bleibt. Ich gehe in der Nähe in Deckung. Vielleicht haben wir Glück, und der Gangster kreuzt noch einmal auf. Er wird nur kommen, wenn er sieht, daß der Jaguar in Richtung New York verschwindet.«
    Phil nahm den Zündschlüssel entgegen und sprintete davon. Ich suchte mir unweit des Toten einen etwas bequemeren Erdkrater aus und ging dort in Deckung. Ich hörte, wie die Maschine meines Jaguar ansprang und sich der Wagen dann entfernte.
    Ich dachte an die nahe, geheimnisvolle Farm, die Phil und mich zu diesem nächtlichen Ausflug veranlaßt hatte.
    Selbstverständlich war die Aktion mit Mr. High, unserem Chef, sorgfältig abgesprochen worden. Alles, was wir von dieser Farm wußten, entstammte den Hinweisen eines anonymen Anrufers. Die Art, wie der Unbekannte Über die Farm und ihren Verwendungszweck gesprochen hatte, war eine seltsame Mischung vager Andeutungen und präziser Angaben gewesen.
    Wir verstanden genug von unserem Job, um sofort zu wissen, daß der Anrufer ernst zu nehmen war. Deshalb wollten wir die Hinweise des Unbekannten überprüfen.
    Die Zeit verstrich. Gelegentlich schreckte mich ein Geräusch hoch.
    Als mir klargeworden war, daß meine Warterei keinen Sinn mehr.hatte, richtete ich mich auf. Genau in diesem Augenblick setzte ein leichter Nieselregen ein.
    Ich schob meinen Revolver in die Schulterhalfter und schaute
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