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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder
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Office ist in Manhattan, in der Rector Street.«
    Ich bedankte mich und ging. Als ich mich ein paar Schritte von der Farm entfernt hatte, tauchte Phil mit meinem Jaguar auf. Er stoppte dicht vor mir und kletterte ins Freie. »Nanu«, sagte er und musterte verdutzt die graue, viel zu kurze Hose, die ich trug.
    Ich hob das Hosenbein an und zeigte Phil den Verband.
    »Bist du verletzt?« fragte Phil erschreckt.
    »Es sind nur einige Kratzer. Ich hatte das Pech, in ein Fangeisen zu treten. Von den Dingern soll es auf dem Farmgrundstück ein paar Dutzend geben.«
    Phil bewegte schnuppernd die Nase. »Du hast Kaffee getrunken!« stellte er fest. »Mit wem?«
    »Mit einem Callgirl«, antwortete ich. Phil hob die Augenbrauen. Ich setzte mich in meinen Wagen. Phil nahm neben mir Platz und schloß den Schlag. Wir fuhren los.
    »Ein richtiges Callgirl?« fragte Phil. »Und ein attraktives dazu«, nickte ich. »Sie heißt Margie Sullivan und hat die Farm vor einer Woche erworben. Die junge Dame ist davon überzeugt, daß in dieser verschwiegenen Umgebung eine Blüte ihres Geschäfts nicht ausbleiben kann.«
    »Meinst du, daß der anonyme Anrufer uns auf den Arm genommen hat?« wollte Phil wissen.
    »Schwer zu sagen. Vielleicht waren seine Angaben nur zeitlich überholt, oder die Rauschgiftgangster befürchteten, daß man ihr Versteck verraten würde. Margie Sullivan zufolge hatten die Vorbesitzer der Farm drei Bluthunde. Zusammen mit den Fußangeln läßt das auf eine gewisse Publikumsscheu schließen, nicht wahr?«
    »Hast du die Adresse der Vorbesitzer ausfindig machen können?« fragte Phil.
    »Nein, aber ich kenne den Makler, der das Geschäft vermittelt hat. Ein gewisser Bratton aus der Rector Street. Seltsamerweise hat er es bislang versäumt, die Schlüssel für die Nebengebäude abzuliefern. Du wirst ihn danach fragen, sobald er in seinem Office aufkreuzt. Es wird am besten sein, du holst vor dem Besuch einige Informationen über ihn ein. Ich knöpfe mir inzwischen Hollywood-Bob vor.«
    Ich berichtete Phil, was ich erlebt hatte. Ich begann mit meinem ergebnislosen Warten auf dem Müllplatz und schloß mit der Frage: »Was ist mit dem Toten?«
    »Wir müssen abwarten, was die Obduktion ergibt«, meinte Phil. »Lieutenant Baker führt die Untersuchungen.«
    Wir fuhren zurück nach New York und beschlossen, erst einmal eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Nachdem wir das District Office davon unterrichtet hatten, setzte ich Phil zu Hause ab. Wenig später betrat ich mein Apartment. Ich erneuerte den Verband, erfrischte mich und legte die graue Hose ab. Es geschah ganz routinemäßig, daß ich dabei den Tascheninhalt überprüfte. Ich fand nichts darin außer einer Quittung über zwei Reagenzgläser.
    ***
    Gegen elf Uhr am nächsten Tag fuhr ich zu Hollywood-Bob. Sein richtiger Name war Robert Waylor. Waylor ließ sich gern das Kompliment machen, selbst wie ein Schauspieler auszusehen.
    Waylor wohnte in Queens, in einem Drei-Zimmer-Apartment am Vernon Boulevard. Es war ein gutes Haus. Die luxuriöse Wohnung entsprach Waylors beträchtlichem Einkommen, aber er hatte sie schon wiederholt mit der weniger freundlichen Umgebung einer Gefängniszelle vertauschen müssen.
    Ich klingelte sofort sehr laut und sehr lange, denn ich wußte, daß Waylors Tätigkeit ihn zum langen Schlafen zwang. Ich bewies mit dem Klingeln viel Geduld, aber als Hollywood-Bob auch nach einem wahren Läutkonzert nicht zur Tür kam, wurde mir klar, daß etwas nicht stimmen konnte.
    Ich fuhr mit dem Lift ins Kellergeschoß und betrat die Tiefgarage. Ich staunte, als ich Margie Sullivans Thunderbird darin stehen sah. Bob Waylor war zweifellos ein recht unbekümmerter Dieb.
    Ich warf einen Blick in den Wagen. Im nächsten Moment wußte ich es. Die Playboy-Magazine lagen noch immer auf dem Rücksitz, aber die Packung Erfrischungstücher war aus dem Fond verschwunden. Das war möglicherweise völlig bedeutungslos, aber wenn man den Auftrag hat, eine Rauschgiftbande und ihre Praktiken aufzuspüren, achtet man zwangsläufig auch auf scheinbare Kleinigkeiten.
    Der Zündschlüssel steckte. Ich zog ihn ab und ließ ihn in meine Tasche gleiten. »He, ist das Ihr Wagen?« fragte jemand hinter mir. Ich wandte mich um und blickte in das bullige, mißtrauische Gesicht eines älteren Mannes im blauen Overall.
    »Warum fragen Sie?« erkundigte ich mich lächelnd.
    »Ich bin der Hausmeister«, sagte er unwirsch. »Ich kann mich erinnern, daß Mr. Waylor heute morgen mit diesem
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