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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder
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Anordnungen ergänzten. Er hatte, um jedes Risiko auszuschließen, die Hilfe der Air Force erbeten.
    Wir erreichten den Flugplatz von Hillsdale Manor genau um 6.10 Uhr. Als wir die Wagen verließen, erhob sich am Ende des Platzes ein kleiner, grellrot gestrichener Hubschrauber vom Boden. Er gewann knatternd an Höhe. Es war wenig wahrscheinlich, daß der Pilot unser Kommen bemerkt hatte.
    »Zwei Minuten zu spät«, sagte Phil mit tonlos klingender Stimme.
    Wir starrten hinauf zu dem Helicopter, der sofort nach Osten abdrehte und auf die Stadt zusteuerte.
    Der Tod flog nach New York.
    ***
    Mr. High hielt schon wieder das Mikrofon in der Hand. Er gab knapp und präzise die notwendigen Befehle durch.
    Der Sheriff und seine Leute eilten auf den Hangar zu, um festzustellen, ob sich dort ein Lager der Gangster befand. Unterdessen wurden Phil und ich Zeugen eines seltsamen und zugleich erregenden Schauspiels.
    Aus einer Wolkendecke stießen zwei Maschinen der Air Force herab, zwei Sikorsky S-55, Hubschrauber mit Spezialausrüstungen. Wir sahen, wie sich aus ihren lenkbaren Schaumkanonen im Bug der Maschinen je ein dünner weißer Strahl löste und auf die Plexiglaskabine von Fraziers Helicopter klatschte.
    Um den Strahl nicht von Fraziers Helicopterflügeln zerschneiden zu lassen, mußten die Sikorskys bei diesem Manöver auf gleiche Höhe mit unserem Gegner gehen. Da sie wesentlich schneller und wendiger waren als die kleine Maschine, dauerte es nicht lange, bis Fraziers Kanzel völlig verschmiert und verklebt war. Ihm war jede Sicht genommen.
    Selbstverständlich konnte er mit Hilfe des Kompasses und seiner Instrumente bis nach New York weiterfliegen und versuchen, seine tödliche Last dort abzuwerfen, aber ihm mußte klar sein, daß er damit praktisch Selbstmord beging.
    Nur hier, in noch geringer Höhe, konnte er hoffen, trotz des totalen Sichtausfalls eine Notlandung auf dem flachen Land zu schaffen. Wir atmeten erleichtert auf, als wir sahen, daß er sich sofort dazu entschloß.
    ***
    Er hieß Frederic Grazier, hatte seinen richtigen Namen also nur unwesentlich verändert. Wir fanden in seinem Besitz ein paar Kanister Fluor-Athenal, ein Nervengas auf der Basis einer Fluorverbindung, das geruch- und geschmacklos ist, in Wasser gelöst werden kann und fast immer tödlich wirkt.
    Grazier hatte sich einen Teil des Hangars gemietet und dort noch andere Kampfstoffe ausgelagert, zusammen mit der Labor- und Fabrikationseinrichtung, die er und seine Helfer auf der Farm benutzt hatten.
    Im Gegensatz zu seinen Komplizen war Grazier sofort geständig. Wir entdeckten, daß die Gang nur aus Afir, Brown und Grazier bestanden hatte. Afirs Bruder und Howard Bratton hatten Zubringerdienste geleistet.
    Grazier hatte einige Jahre in einer chemischen Fabrik gearbeitet, die im Regierungsauftrag Abwehrmittel gegen bakterielle Kampfstoffe entwickelt. Dort hatte er seine Kenntnisse erworben und vertieft.
    Sein Amerikahaß war pathologischer Natur und interessierte vor allem die Psychiater.
    »Sie werden sich fragen, warum ich Ihnen so freimütig Rede und Antwort stehe«, meinte Grazier am Ende seiner ersten Vernehmung. »Ich habe keinen Grund, mich vor Ihnen zu fürchten. Amerika kann es sich nicht leisten, auf mein Genie zu verzichten. Man wird sich mit mir arrangieren und mir die Forschungsmöglichkeiten bieten, die meiner geistigen Potenz entsprechen.«
    Diese Überzeugung war Graziers letzter krasser Fehler. Er büßt ihn, zusammen mit Steve Brown, in einer tristen Gefängniszelle, die die beiden Männer eines Tages in einem schlichten schwarzen Kasten verlassen werden.
    ENDE
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