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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder
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verkaufen. Irgend jemand muß sich doch an den Burschen erinnern können!«
    Mr. High und ich entwarfen einen Plan, der sofort ausgeführt wurde. Einige Leute der Spezialkommission trugen die Adressen zusammen, andere telefonierten mit dem in Frage kommenden Personenkreis, und wieder andere versuchten in langwierigen und nicht immer einfachen Suchaktionen die Männer aufzutreiben, die in dieser Nacht gerade unterwegs waren.
    Es wurde eine Nacht voller hektischer Arbeit. Gegen Morgen sah es so aus, als sei alles umsonst gewesen. Niemand erinnerte sich an einen Flugschüler, der der von uns gelieferten Beschreibung entsprach.
    Zwar standen noch die Informationen von drei, vier Leuten aus, die man zu Hause nicht angetroffen hatte und von denen man nicht wußte, wo sie die Nacht verbrachten, aber es war kaum zu erwarten, daß sie uns mehr zu sagen hatten als der Rest der Befragten.
    Mr. High und ich waren inzwischen in unser Distriktgebäude zurückgekehrt. Ich hatte mir ein frisches Oberhemd besorgen lassen und hatte mich rasiert.
    Die Zeitbombe tickte, die Stunde Null rückte unaufhaltsam näher. Zwischendurch liefen einige Anrufe ein, die unsere Akte anschwellen ließen, ohne die alles entscheidende Information über den Bandenboß zu bringen.
    Der Inhalt der Glasampulle war untersucht und analysiert worden. Er entsprach in seiner Zusammensetzung ziemlich genau der Säure, die man für die Insassen von Todeszellen bereithält.
    Um fünf Uhr morgens rief unser Gegner an. »Was ist mit Steve Brown?« fragte er.
    »Wir haben alles Notwendige vorbereitet«, sagte Mr. High, dem es darauf ankam, Zeit zu gewinnen.
    »Ich glaube Ihnen nicht«, sagte der Anrufer. »Ich habe mich entschlossen, ein Exempel zu statuieren. Wenn ich Ihnen gezeigt habe, wozu ich imstande bin, werden Sie ihn auf alle Fälle freisetzen. Heute stirbt New York, irgendwann zwischen sechs und sieben Uhr.«
    Es klickte in der Leitung. Obwohl die Telefonfahndung sofort eingeschaltet worden war, hatte die kurze Zeit nicht ausgereicht, den benutzten Apparat zu lokalisieren.
    »Wir können den Luftraum über New York sperren lassen«, sagte ich.
    »Wissen Sie, was das bedeutet?« fragte mich Mr. High.
    Natürlich wußte ich es. Die Flugdichte war enorm. Man konnte nicht von einer Stunde zur anderen Start-, Lande- und Flugverbot erteilen, ohne eine Katastrophe heraufzubeschwören. In der Umgebung gab es einfach nicht genügend Rollbahnen und Landeplätze, die man als Ausweichflughäfen für die Düsenclipper benutzen konnte.
    Das Telefon klingelte erneut. Ein Revierdetektiv meldete sich. Er hieß Chesterton und war so aufgeregt, daß seine Stimme beim Sprechen einige Male umkippte.
    »Ich habe ihn, Sir. Ich habe ihn!« trompetete er in das Telefon.
    Mr. High umkrallte den Hörer so fest, daß seine Knöchel weiß und spitz hervortraten. »Den Bandenboß?« fragte er und stellte den Lautsprecher ein.
    »Nein, Sir, aber den Burschen, der ihn ausgebildet und ihm einen kleinen Hubschrauber verkauft hat, vor drei Monaten. Der Fluglehrer heißt Porter. Er wohnt drüben in Jersey, in Emerson, an der Bundesstraße S 53.«
    »Und wie heißt unser Mann?« fragte Mr. High.
    »Porter gegenüber nannte er sich Frederic Frazier. Die Beschreibung stimmt genau mit ihm überein.«
    »Wo wohnt Frazier?«
    »Das weiß Porter nicht, aber er erinnert sich, den Hubschrauber erst vorige Woche auf einem kleinen Sportflugplatz bei Hillsdale Manor gesehen zu haben.«
    »Danke, Chesterton. Sie haben großartige Arbeit geleistet«, sagte Mr. High und schmetterte den Hörer auf die Gabel. Er blickte auf seine Uhr. »Wir haben genügend Zeit, den Burschen zu schnappen«, sagte er. »Der Hubschrauber ist nicht auf Blindflug eingerichtet. Frazier muß warten, bis es hell geworden ist.«
    20 Minuten später brachte uns ein FBI-Helicopter hinüber nach Jersey. Wir landeten zehn Meilen von Hillsdale Manor entfernt. Dort erwartete uns bereits der Sheriff des Ortes mit seinen beiden Angestellten.
    »Warum sind Sie nicht direkt auf dem Flugplatz gelandet?« wollte er wissen.
    »Wir möchten Frazier nicht warnen und ihm keine Gelegenheit zum Davonlaufen geben«, meinte Mr. High. »Es ist besser, wir pirschen uns so heran.«
    Mr. High, Phil und ich stiegen in die bereitstehenden Wagen und fuhren los. Im Osten graute der Morgen. Über New York lag ein Streifen blutroten Lichts.
    Die Wagen waren mit Sprechfunk ausgerüstet. Mr. High gab ein paar Befehle durch, die die inzwischen von ihm erteilten
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