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Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament

Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament

Titel: Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament
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unseren Informationen müßte der Wagen eigentlich mit drei Personen besetzt gewesen sein. Soweit ich erkennen kann, handelt es sich hier aber nur um zwei.«
    Wir machten uns an die Arbeit. Die Spur, die der Wagen beim Hinabstürzen in die Böschung gegraben hatte, war noch recht gut zu sehen. Und das, obwohl es gestern abend geregnet hatte. Nur in der Nähe des Autowracks hatten die Soldaten mit ihren Stiefeln alles zertrampelt.
    Gemeinsam kletterten wir die Böschung hinauf, Phil auf der einen Seite der Spur und ich auf der anderen. Jeden Quadratzentimeter Boden suchten wir ab. Es bestand die Möglichkeit, daß der Mann während des Sturzes aus dem Wagen geschleudert worden war.
    Natürlich konnte es ebensogut sein, daß der Mann zur Zeit des Unfalls gar nicht in dem Auto gesessen hatte. Aber keiner von uns sprach es aus, weil wir hier zum erstenmal in diesem Fall eine echte Spur verfolgten. Ging unsere Rechnung nicht auf, wären wir so weit gewesen wie am Anfang. Unsere Chancen standen 50:50.
    Doch wir hatten Glück. »Schau dir das an, Jerry!« Mein Freund wies auf einen Stein am oberen Rand der Böschung.
    Ich bückte mich und hob ihn auf. Der Stein trug dunkle Flecken, die unzweifelhaft von Blut herrührten.
    Nachdem wir eine halbe Stunde lang in einem Umkreis von einigen Metern jedes Fleckchen Erde in Augenschein genommen hatten, wußten wir, was mit dem dritten Mann geschehen war.
    »Er muß als einziger die Gefahr erkannt haben«, sagte Phil, »da es ihm gelungen ist, hier aus dem Wagen zu springen. Vielleicht war er auch nur schneller als die anderen.«
    »Aber er hat sich erheblich verletzt. Das Blut hier ringsherum sagt alles. Daß er sich noch bis zu dem Busch da drüben schleppen konnte, spricht für seine Energie. Dann muß er sich soweit erholt haben, daß er sich aus dem Staub machen konnte.« Der Mann, den wir suchten, hatte sich nach Süden gewandt. Wir konnten seine Spur nicht weit verfolgen, denn oben auf der Straße hatte der Regen gründliche Arbeit geleistet. Aber immerhin wußten wir, welche Richtung er eingeschlagen hatte: die zum Highway nämlich. Dort gab es ganz in der Nähe ein Motel, das hatte ich bei der Hinfahrt gesehen. Vielleicht konnte man uns dort weiterhelfen.
    Der Besitzer des Motels bedauerte. Nein, ein verletzter Mann sei in den letzten zwei Tagen nicht bei ihm gewesen, das wäre ihm aüfgefallen. Aber ob wir es schon einmal drüben in der Snackbar versucht hätten?
    Der angenehme Duft von gebratenen Steaks hing in der Luft, als wir die Snackbar betraten. Nahezu alle Tische waren von Fernfahrern besetzt. Hinter der Theke stand ein Mädchen, das mancher Regisseur aus Hollywood sofort engagiert hätte. Ihre Figur war erstklassig. Ich wunderte mich, wie die Fernfahrer hier in Ruhe essen konnten.
    Wir bestellten jeder zwei Hamburger und aßen mit Heißhunger. Dann erkundigten wir uns nach unserem Mann. Aber auch Juliet Baker, so hieß die Kleine, schüttelte den Kopf, nachdem sie sichtlich angestrengt nachgedacht hätte. »Ich kann Ihnen dazu überhaupt nichts sagen, denn bei mir ist er nicht gewesen. Er ist verletzt, sagen Sie? Hat er einen Unfall gehabt?«
    »Ja, hier in der Nähe.« Ich hatte keine Lust, sie in alles einzuweihen, und sagte nur: »Wir brauchen ihn dringend als Zeugen in einer anderen Angelegenheit.« Miß Baker dachte wieder nach, wobei sie die hübsche Stirn in aufregende Falten legte. »Ich könnte ja einmal meine Gäste fragen«, meinte sie dann, »ich kenne die meisten. Sie kommen regelmäßig hier vorbei und kennen das Gebiet. Vielleicht ist einem von ihnen etwas aufgefallen.«
    »Okay, Miß Baker, aber ich möchte die Leute lieber selber fragen. Wenn Sie nur eben meinen Auftritt ankündigen könnten!«
    Die Schöne klopfte mit dem Löffel an die Kaffeemaschine und rief: »Hört irial alle her, Jungs! Hier sind zwei Herren von der Polizei, die euch etwas fragen möchten.«
    Das Gemurmel an den Tischen erstarb. Argwöhnisch musterten die Fernfahrer Phil und mich. Rasch ergriff ich das Wort: »Wir suchen einen Mann, der vor einem oder zwei Tagen bei einem Unfall in der Nähe verletzt worden ist. Von diesem Unfall dürfte Ihnen nichts bekannt sein, denn er ereignete sich auf der alten Straße, die heute nicht mehr benutzt wird. Wir wissen ziemlich sicher, daß der Mann mit dem Leben davongekommen ist und sich danach dem Highway zugewandt hat. Hat einer von Ihnen etwas Verdächtiges beobachtet?«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Die Männer blickten sich
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